Kontrollen werden deutlich verschärft
Thilo Rentschler und Richard Arnold gehen für Aalen und Schwäbisch Gmünd gemeinsamen strengen Weg
AALEN/SCHWÄBISCH GMÜND – An diesem Dienstag haben die Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd und Aalen, Richard Arnold und Thilo Rentschler zu einem gemeinsamen digitalen Pressegespräch geladen. Einerseits, um schärfere Maßnahmen für die kommenden zwei Wochen zu verkünden, andererseits, um den Schulterschluss der beiden Städte zu demonstrieren. „Thilo Rentschler und ich haben uns abgesprochen, um zukünftig viel mehr gemeinsam zu machen. Wenn die Infektionszahlen in unseren beiden Städten besser werden, dann wird es für den ganzen Kreis besser“, begründet Arnold. Grund hierfür sind die stetig steigenden Inzidenzzahlen, im Ostalbkreis lag der Wert an diesem Dienstag bereits bei 242,0. Und auch die Zahlen der aktiven Fälle in Aalen (363) und Schwäbisch Gmünd (270) scheinen unaufhaltsam anzusteigen (26.April, 24 Uhr). Wenn also vor allem die Zahlen der beiden großen Städte im Landkreis nach unten gingen, dann tue das dem gesamten Kreis gut, so die beiden Oberbürgermeister unisono.
Die Bürger in Aalen und Schwäbisch Gmünd dürfen sich in den kommenden beiden Wochen, so haben es die Oberbürgermeister jetzt erst einmal festgelegt, auf schärfere Kontrollen einstellen. „Wir müssen
Richard Arnold, OB von Gmünd
verstärkt kontrollieren, da kommen wir nicht drumherum. Jeder muss natürlich mit seinem Verhalten dazu beitragen, der Appell an die Eigenverantwortlichkeit ist nicht neu. Das alleine reicht aber nicht aus. Wir brauchen in den Bereichen, in denen viele Menschen zusammenkommen, verstärkte Kontrollen und das beginnt bereits bei den Lebensmittelmärkten. Das sind ja mittlerweile die beliebtesten Orte in unseren Kommunen. Da trifft man sich längst nicht mehr nur zum Einkaufen“, sagt Rentschler. Ebenfalls stärker kontrolliert werden künftig öffentliche Plätze „und da geht es jetzt nicht darum, diese Plätze wieder fantasielos zu schließen“. Ansammlungen aber, die sich den Regeln des Zusammentreffens von verschiedenen Haushalten widersetzen, dürften nicht mehr stattfinden. In Aalen sei solch ein beliebter Platz das Gelände rund um das Schubart-Gymnasium, das man mehr in den Fokus nehmen werde, so Rentschler. „Da werden wir nicht mehr tatenlos zusehen.“Richard Arnold pflichtet seinem Amtskollegen bei: „Die Disziplin lässt seit längerer Zeit einfach nach, das spüren wir nich zuletzt an den Inzidenzen. Diese Inzidenzen sind in Stein gemeißelt und unser gesellschaftliches Leben kann nur zurückkehren, wenn wir unter diese Schwellenwerte kommen“, so Arnold, der darauf verwies, dass man schließlich auch Ortspolizeibehörde sei. „In unserer Hand liegen diese Quarantäne-Kontrollen. Diese werden wir in den kommenden zwei Wochen verstärkt durchführen.“Ergänzt würden diese durch Stichprobenkontrollen durch den kommunalen Ordnungsdienst.
Möglichst schnell müsse man wieder unter die Inzidenz von 165 gelangen, damit die Schüler aus ihrer Verbannung des Fernunterrichts in die Schulen zurückkehren können. „Wenn die Inzidenz aber weiter steigt bis zur 300, dann wird es dem Landrat richtige Sorgenfalten auf die Stirn treiben, denn dann droht irgendwann die Ausgangsbeschränkung bei Tage“, macht Arnold den aktuellen Ernst der Lage deutlich. Genau diese Szenarien möchten die beiden unbedingt verhindern und machen nun also gemeinsame Sache, wobei Rentschler darauf verwies, dass Absprachen zwischen den Rathäusern auch zu Zeiten von niedrigeren Inzidenzwerten stattgefunden hätten – und zwar nicht nur zwischen Gmünd und Aalen. „In unserer Raumschaft gehen keine unterschiedlichen Signale, sondern abgestimmte Signale nach draußen“, sagt Rentschler. Er gehe davon aus, dass die neuen Maßnahmen, die von beiden Städten getroffen worden sind, „best practises für die gesamte Raumschaft“sein können. Insgesamt werde es eine Kraftanstrengung für den gesamten Landkreis sein. Hintergrund der nun eintretenden Maßnahmen sei unter anderem das angepasste Bundesinfektionsschutzgesetz „und daran gibt es jetzt auch nichts mehr zu deuteln“. Man wolle nun durch diese schwierige Situation gemeinsam gehen, um bessere Zeiten erleben zu können, blickt Rentschler auf die Entscheidungen, die weitere Einschränkungen für die Bürger bedeuten werden.
„Wenn die Inzidenz aber weiter steigt bis zur 300 (...), dann droht irgendwann die Ausgangsbeschränkung bei Tage.“