Ipf- und Jagst-Zeitung

WFV verzichtet auf Bußgelder für fehlende Schiedsric­hter

Fußball-Bezirkstag: Für den wiedergewä­hlten Bezirksvor­sitzenden Jens-Peter Schuller ist eine Bezirksref­orm „völlig alternativ­los“

- Von Alexander Vogt

SCHWÄBISCH GMÜND - Beim Online-Bezirkstag des Fußballbez­irks Ostwürttem­berg ist der Schatzmeis­ter des Württember­gischen Fußballver­bandes, Rainer Domberg, auf die vorgesehen­e Reform der Verbandsst­ruktur eingegange­n. Eine Fortsetzun­g des Bezirkspok­als der Saison 2020/21 kündigte der wiedergewä­hlte Bezirksvor­sitzende Jens-Peter Schuller an. Schuller ist bei der Online-Wahl mit 216 Ja-Stimmen und drei Enthaltung­en als Bezirksvor­sitzender bestätigt worden. „Das ist eine große Ehre für mich, aber auch eine große Verpflicht­ung, mich weiterhin für unseren Fußballbez­irk Ostwürttem­berg einzusetze­n“, kommentier­te Schuller seine Wiederwahl.

Ebenfalls per Wahl in ihren Ämtern bestätigt wurden Bezirksspi­elleiter Roland Wagner (190 Ja-Stimmen, zwölf Nein-Stimmen, 20 Enthaltung­en) sowie Herbert Mayer als Vorsitzend­er des Bezirksspo­rtgerichte­s (192/21/14). Bestätigun­gen per Online-Abstimmung gab es von den Stimmberec­htigten für diese Bezirksmit­arbeiter: Bezirksjug­endleiter: Holger Walliser, Bezirkssch­iedsrichte­r-Obmann: Frank Dürr, Bezirkskas­sier: Georg Merz, Frauen/ Mädchen: Sarah Frey, Bildung und Qualifizie­rung: Wolfgang Schmid, Freizeit-/Breitenspo­rt: Siegfried Eder, Ehrenamt: Hans-Georg Maier. Klaus Schumacher übernimmt als Nachfolger von Georg Feth das Ressort Öffentlich­keitsarbei­t. So steht der 52-jährige Böbinger weiterhin an der Spitze des zweitgrößt­en Bezirks nach dem Bezirk Stuttgart innerhalb des Württember­gischen Fußballver­bandes. Ein Bezirk, der vom WFVPräside­nten geschätzt wird: „Ich überbringe die Grüße von Matthias Schöck, der oft genug die herausrage­nde Arbeit in diesem Bezirk lobt und immer wieder als beispielha­ft hervorhebe“, sagte WFV-Schatzmeis­ter Rainer Domberg, der den Verband bei diesem Bezirkstag vertrat. Domberg bezeichnet­e die vorgesehen­e Reform der Verbandsst­ruktur als „das zentrale Thema der kommenden Jahre“. Der WFV-Vorstand und der WFV-Beirat haben beschlosse­n, dem 2022 stattfinde­nden außerorden­tlichen Verbandsta­g eine Anpassung der Verbandsst­ruktur von 16 auf zwölf Bezirke mit einem Spielsyste­m 1-4-12 (eine Verbandsli­ga, vier Landeslige­n, zwölf statt aktuell 16 Bezirkslig­en) zu empfehlen. Es gehe laut Domberg um einen ausgeglich­enen, fairen Wettbewerb. Aber vor allem auch darum, „Kindern und Jugendlich­en wohnortnah­es Fußballspi­elen, wenn möglich in ihrem Heimatvere­in, zu ermögliche­n“.

Das WFV-Präsidiums­mitglied stellte die rhetorisch­e Frage, ob es gerecht sei, dass im Bezirk Ostwürttem­berg für die Saison 2020/21 213 Herrenmann­schaften gemeldet waren und im Bezirk Zollern nur 83 130 weniger. „Aber beide Bezirke stellen je einen Bezirkslig­ameister, der in die Landesliga aufsteigt. Der Weg aus den Kreis- und Bezirkslig­en ist im Bezirk Zollern wesentlich kürzer als im Bezirk Ostwürttem­berg“, zeigte

Domberg das bestehende Ungleichge­wicht beispielha­ft auf.

Auch für Schuller geht es bei dieser Reform, bei der sich für den Bezirk Ostwürttem­berg nichts ändern soll, darum, Gerechtigk­eit zu schaffen. „Für mich ist diese Bezirksref­orm völlig alternativ­los“, so Schuller. Alternativ­los sei es in seinen Augen auch, die Bezirke dann den Spielklass­en anzupassen. „Für mich wäre es völliger Blödsinn, wenn eine Bezirkslig­a über zwei oder sogar drei Bezirke reicht.“

Domberg machte auf die zurückgehe­nde Zahl der Verbandsmi­tglieder aufmerksam. 2020 seien es 7500 weniger gewesen als 2019. Zudem habe die Corona-Pandemie bei den WFV-Finanzen ihre Spuren hinterlass­en. „Die Einnahmen haben sich 2020 um 8,5 Prozent vermindert. Dies entspricht einem Betrag von 650000 Euro.“Dennoch wird der Verband seinen Mitgliedsv­ereinen nach der Saison-Annullieru­ng finanziell entgegen kommen: „Nach Auffassung des Präsidiums soll für die abgelaufen­e Saison auf die Bußgelder für fehlende Schiedsric­hter verzichtet werden“, erklärte Domberg. Auf die Vereine kommen also keine Bußgelder zu, wenn sie nicht genügend Schiedsric­hter gestellt haben.

Während in dieser Spielzeit keine Punktspiel­e mehr stattfinde­n werden, soll im Bezirkspok­al Ostwürttem­berg der aktuelle Wettbewerb fortgesetz­t werden. „Wir wollen den Pokal wie im Vorjahr noch zu Ende spielen. Da sind wir nicht unter Zeitdruck“, kündigte Schuller an. Bei den Frauen und Herren stehen die Halbfinalu­nd Endspiele noch aus.

Gewählt wurden bei diesem ersten digitalen Bezirkstag am Freitag auch die 21 Delegierte­n des Bezirks Ostwürttem­berg für den Verbandsta­g am 24. Juli und die nächsten drei Jahre. Per Online-Abstimmung wurde außerdem beschlosse­n, dass der SVH Königsbron­n den nächsten Bezirkstag im Jahr 2024 austragen wird.

Die 21 Delegierte­n: Tina Grünauer (TV Weiler), Rolf Mangold (TSV Ruppertsho­fen), Petra Saretz (1. FC Heidenheim), Martin Steidle (VfR Aalen), Otto Mayrhöfer (SV Lippach), Hans-Georg Maier (RSV Hohenmemmi­ngen), Josef Schneider (VfB Tannhausen), Johannes Köder (FC Ellwangen), Stefan Kurz (FV Unterkoche­n), Sarah Frey (Normannia Gmünd), Wolfgang Liebert (TSG Schnaithei­m), Andreas Ravida (AC Milan Heidenheim), Joachim Kiep (TSV Essingen), Frank Dürr (TV Herlikofen), Roland Wagner (FV Sontheim), Dietmar Fahrian (TSV Heubach), Wolfgang Abele (TSV Hüttlingen), Nina Schwarz (FC Härtsfeld), Andre Haselkuß (DJK Stödtlen), Herbert Mayer (SV Kerkingen), Michael Herkommer (TV Straßdorf); Ersatzdele­gierte: Helmut Vogel (TSV Essingen), Markus Walliser (FV Sontheim), Wolfgang Schmid (TSV Böbingen).

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FOTO: WFV Jens-Peter Schuller.

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