WFV verzichtet auf Bußgelder für fehlende Schiedsrichter
Fußball-Bezirkstag: Für den wiedergewählten Bezirksvorsitzenden Jens-Peter Schuller ist eine Bezirksreform „völlig alternativlos“
SCHWÄBISCH GMÜND - Beim Online-Bezirkstag des Fußballbezirks Ostwürttemberg ist der Schatzmeister des Württembergischen Fußballverbandes, Rainer Domberg, auf die vorgesehene Reform der Verbandsstruktur eingegangen. Eine Fortsetzung des Bezirkspokals der Saison 2020/21 kündigte der wiedergewählte Bezirksvorsitzende Jens-Peter Schuller an. Schuller ist bei der Online-Wahl mit 216 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen als Bezirksvorsitzender bestätigt worden. „Das ist eine große Ehre für mich, aber auch eine große Verpflichtung, mich weiterhin für unseren Fußballbezirk Ostwürttemberg einzusetzen“, kommentierte Schuller seine Wiederwahl.
Ebenfalls per Wahl in ihren Ämtern bestätigt wurden Bezirksspielleiter Roland Wagner (190 Ja-Stimmen, zwölf Nein-Stimmen, 20 Enthaltungen) sowie Herbert Mayer als Vorsitzender des Bezirkssportgerichtes (192/21/14). Bestätigungen per Online-Abstimmung gab es von den Stimmberechtigten für diese Bezirksmitarbeiter: Bezirksjugendleiter: Holger Walliser, Bezirksschiedsrichter-Obmann: Frank Dürr, Bezirkskassier: Georg Merz, Frauen/ Mädchen: Sarah Frey, Bildung und Qualifizierung: Wolfgang Schmid, Freizeit-/Breitensport: Siegfried Eder, Ehrenamt: Hans-Georg Maier. Klaus Schumacher übernimmt als Nachfolger von Georg Feth das Ressort Öffentlichkeitsarbeit. So steht der 52-jährige Böbinger weiterhin an der Spitze des zweitgrößten Bezirks nach dem Bezirk Stuttgart innerhalb des Württembergischen Fußballverbandes. Ein Bezirk, der vom WFVPräsidenten geschätzt wird: „Ich überbringe die Grüße von Matthias Schöck, der oft genug die herausragende Arbeit in diesem Bezirk lobt und immer wieder als beispielhaft hervorhebe“, sagte WFV-Schatzmeister Rainer Domberg, der den Verband bei diesem Bezirkstag vertrat. Domberg bezeichnete die vorgesehene Reform der Verbandsstruktur als „das zentrale Thema der kommenden Jahre“. Der WFV-Vorstand und der WFV-Beirat haben beschlossen, dem 2022 stattfindenden außerordentlichen Verbandstag eine Anpassung der Verbandsstruktur von 16 auf zwölf Bezirke mit einem Spielsystem 1-4-12 (eine Verbandsliga, vier Landesligen, zwölf statt aktuell 16 Bezirksligen) zu empfehlen. Es gehe laut Domberg um einen ausgeglichenen, fairen Wettbewerb. Aber vor allem auch darum, „Kindern und Jugendlichen wohnortnahes Fußballspielen, wenn möglich in ihrem Heimatverein, zu ermöglichen“.
Das WFV-Präsidiumsmitglied stellte die rhetorische Frage, ob es gerecht sei, dass im Bezirk Ostwürttemberg für die Saison 2020/21 213 Herrenmannschaften gemeldet waren und im Bezirk Zollern nur 83 130 weniger. „Aber beide Bezirke stellen je einen Bezirksligameister, der in die Landesliga aufsteigt. Der Weg aus den Kreis- und Bezirksligen ist im Bezirk Zollern wesentlich kürzer als im Bezirk Ostwürttemberg“, zeigte
Domberg das bestehende Ungleichgewicht beispielhaft auf.
Auch für Schuller geht es bei dieser Reform, bei der sich für den Bezirk Ostwürttemberg nichts ändern soll, darum, Gerechtigkeit zu schaffen. „Für mich ist diese Bezirksreform völlig alternativlos“, so Schuller. Alternativlos sei es in seinen Augen auch, die Bezirke dann den Spielklassen anzupassen. „Für mich wäre es völliger Blödsinn, wenn eine Bezirksliga über zwei oder sogar drei Bezirke reicht.“
Domberg machte auf die zurückgehende Zahl der Verbandsmitglieder aufmerksam. 2020 seien es 7500 weniger gewesen als 2019. Zudem habe die Corona-Pandemie bei den WFV-Finanzen ihre Spuren hinterlassen. „Die Einnahmen haben sich 2020 um 8,5 Prozent vermindert. Dies entspricht einem Betrag von 650000 Euro.“Dennoch wird der Verband seinen Mitgliedsvereinen nach der Saison-Annullierung finanziell entgegen kommen: „Nach Auffassung des Präsidiums soll für die abgelaufene Saison auf die Bußgelder für fehlende Schiedsrichter verzichtet werden“, erklärte Domberg. Auf die Vereine kommen also keine Bußgelder zu, wenn sie nicht genügend Schiedsrichter gestellt haben.
Während in dieser Spielzeit keine Punktspiele mehr stattfinden werden, soll im Bezirkspokal Ostwürttemberg der aktuelle Wettbewerb fortgesetzt werden. „Wir wollen den Pokal wie im Vorjahr noch zu Ende spielen. Da sind wir nicht unter Zeitdruck“, kündigte Schuller an. Bei den Frauen und Herren stehen die Halbfinalund Endspiele noch aus.
Gewählt wurden bei diesem ersten digitalen Bezirkstag am Freitag auch die 21 Delegierten des Bezirks Ostwürttemberg für den Verbandstag am 24. Juli und die nächsten drei Jahre. Per Online-Abstimmung wurde außerdem beschlossen, dass der SVH Königsbronn den nächsten Bezirkstag im Jahr 2024 austragen wird.
Die 21 Delegierten: Tina Grünauer (TV Weiler), Rolf Mangold (TSV Ruppertshofen), Petra Saretz (1. FC Heidenheim), Martin Steidle (VfR Aalen), Otto Mayrhöfer (SV Lippach), Hans-Georg Maier (RSV Hohenmemmingen), Josef Schneider (VfB Tannhausen), Johannes Köder (FC Ellwangen), Stefan Kurz (FV Unterkochen), Sarah Frey (Normannia Gmünd), Wolfgang Liebert (TSG Schnaitheim), Andreas Ravida (AC Milan Heidenheim), Joachim Kiep (TSV Essingen), Frank Dürr (TV Herlikofen), Roland Wagner (FV Sontheim), Dietmar Fahrian (TSV Heubach), Wolfgang Abele (TSV Hüttlingen), Nina Schwarz (FC Härtsfeld), Andre Haselkuß (DJK Stödtlen), Herbert Mayer (SV Kerkingen), Michael Herkommer (TV Straßdorf); Ersatzdelegierte: Helmut Vogel (TSV Essingen), Markus Walliser (FV Sontheim), Wolfgang Schmid (TSV Böbingen).