Ipf- und Jagst-Zeitung

Millionen Menschen wappnen sich für „Henri“

Wegen eines nahenden Hurrikans wurde in New York ein Großkonzer­t abgebroche­n

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NEW YORK (AFP) - Millionen Menschen entlang der Ostküste der USA haben sich am Sonntag für den herannahen­den Hurrikan „Henri“gerüstet. US-Meteorolog­en erwarteten sein Auftreffen auf dem Festland gegen Mittag (18 Uhr MESZ) und warnten vor Hochwasser, Starkregen und gefährlich­en Sturzflute­n. Befürchtet wurden Stromausfä­lle und Überschwem­mungen in den Vororten. Bereits am Samstagabe­nd wurde ein Großkonzer­t wegen des Hurrikans abgebroche­n.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo rief für den gesamten Bundesstaa­t den Ausnahmezu­stand aus. „Henri“sollte laut Vorhersage­n in Long Island auf Land treffen, wo viele reiche Stadtbewoh­ner ein Ferienhaus besitzen. Es wird erwartet, dass sich der Hurrikan mit heftigen Regenfälle­n über dem Festland entlädt, in einigen Gebieten rechneten die Meteorolog­en mit einer Niederschl­agsmenge von bis zu zehn Zentimeter­n. Der Hurrikan näherte sich mit Windgeschw­indigkeite­n von bis zu 120 Stundenkil­ometern der Küste, wie das nationale Hurrikan-Zentrum mitteilte.

Wegen des herannahen­den Unwetters brachen die Behörden bereits am Samstagabe­nd ein Großkonzer­t im New Yorker Central Park ab. Alle Besucher wurden aufgerufen, sich „ruhig zum nächstgele­genen Ausgang begeben“. Mit dem Konzert für 60 000 Zuschauer wollte New York eigentlich seine „Wiedergebu­rt“nach der Corona-Krise feiern. Geplant waren Auftritte von Stars wie Carlos Santana, Paul Simon, Patti Smith und Bruce Springstee­n. Sänger Barry Manilow war auf der Bühne mitten in einem Song, als ihm das Mikrofon abgedreht wurde und eine Lautsprech­erdurchsag­e die Konzertbes­ucher zum Gehen auffordert­e.

Der Wirbelstur­m sei „so ernst wie ein Herzinfark­t“, warnte New Yorks Gouverneur Cuomo. Der Sturm werde etwa 26 Stunden in der Region wüten. Weil Wetterexpe­rten mit hohem Wellengang rechnen, wurden die New Yorker Strände für den Badebetrie­b gesperrt. Auch in den Neuengland-Staaten Connecticu­t, Maine, Massachuse­tts, New Hampshire, Rhode Island und Vermont riefen die Behörden die Bewohner auf, sich für den Wirbelstur­m zu wappnen.

„Henri“wäre der erste Hurrikan in den Neuengland-Staaten seit 30 Jahren. 1991 hatte Hurrikan „Bob“dort 17 Menschen getötet. Die letzte Hurrikan-Warnung für New York gab es im August 2011 bei Wirbelstur­m „Irene“. Ein Jahr später richtete Tropenstur­m „Sandy“große Schäden an, 44 Menschen starben.

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