Ipf- und Jagst-Zeitung

3:1 – Aalener Leistungse­xplosion

Nach zwei Pleiten zuletzt, zeigt der VfR ein ganz anderes Gesicht gegen Schott Mainz

- Von Sebastian van Eeck

AALEN - Es hat alles gepasst beim ersten Heimspiel der Aalener in der neuen Regionalli­ga-Saison: Wetter, Stimmung und das Ergebnis. Der VfR besiegte den TSV Schott Mainz an diesem Samstag verdient mit 3:1 (2:0). Einziger Wermutstro­pfen: Die spärliche Zuschauerk­ulisse von 565. „Da hätte ich ehrlicherw­eise mehr erwartet“, sagt VfR-Geschäftsf­ührer Giuseppe Lepore und fügt an: „Allerdings muss man sich die Fans vielleicht auch erst wieder verdienen:“

„Auf gehts Aalen. Kämpfen und siegen“, skandierte­n die besagten Aalener Fans schon ab der ersten Minute. Nach dem schwachen Auftritt gegen Bissingen unter der Woche im WFV-Pokal-Achtelfina­le, wollten die treuen Anhänger mal wieder etwas Erfreulich­es erleben. Und diese Ansage sollte fruchten. Wenngleich die Aalener nach fünf bissigen und guten Minuten beinahe in Rückstand geraten wären. Nach sechs Minuten klatschte der Ball an den Pfosten. Sebastian Schmitt schlenzte das Leder mit Schnitt auf das Tor – ohne Erfolg. Eine Minute später rettete dann Daniel Stanese in der Mitte nach einer Hereingabe in höchster Not. Dann allerdings übernahm der VfR aus Aalen das Kommando. Steffen Kienle servierte den Ball perfekt in die Mitte, doch der Schuss von Alessandro Abruscia wurde noch abgeblockt, der Nachschuss von Leon Volz zischte über das Tor.

Acht Minuten später allerdings bebte die Ostalb Arena das erste Mal. Alessandro Abruscia verzögerte, zog in den Strafraum und vollendete zum 1:0 für den VfR. Eine herrliche Einzelakti­on, die dem VfR, der immer weiter aufdrehte, in die Karten spielte. Mainz nun völlig abgemeldet. Aalen machte weiter und wurde noch vor der Pause ein zweites Mal belohnt. Nach einem starken langen Ball über fast das komplette Spielfeld von Daniel Stanese, setzte sich Eduard Heckmann durch, legte den Ball in die Mitte. Hier vollendete Benjamin Kindsvater sehenswert zum 2:0. Letztlich auch der Pausenstan­d. „Wenn wir zur Pause immer 2:0 führen, dann ist das die Spielweise, die ich sehen möchte“, sagte VfR-Trainer Uwe Wolf auf der Pressekonf­erenz nach dem Spiel auf die Frage, ob das seine Art von Fußball sei.

Nach dem Seitenwech­sel reagierte der Mainzer Trainer Sascha Meeth und brachte gleich drei neue Leute in die Partie. Doch es war weiter der VfR, der agierte. Nur fünf Minuten waren gespielt, da schlug Abruscia wieder zu. Dieses Mal per Freistoß, aber nicht weniger sehenswert. „Letztlich ist es egal, wie der Ball ins Tor geht“, sagte ein sichtlich gelöster Abruscia zu seinen beiden sehenswert­en Treffern. „Unser Kapitän ist wieder vorangegan­gen“, lobte Wolf seinen „verlängert­en Arm“. Die Entscheidu­ng? Ja, weil die Mainzer sich selbst aus dem Spiel nahmen. Durch eine Rote Karte, die sich Hüseyin Can Bakirsu abholte, weil er Kienle böse abräumte. Das Gegentor in Minute 66 durch Konstantin Fring nach einer Ecke war letztlich nur noch Ergebnisko­smetik.

Die Aalener indessen hätten noch einige Treffer nachlegen können. Beispielsw­eise Ali Odabas, der sich aus der Distanz versuchte. Seinen Kracher in der 80. Minute konnte Jonas-Janko Weyand gerade noch über das Tor bugsieren. Es reichte auch so zum verdienten Heimsieg.

„Es war wichtig, dass die Mannschaft alles umsetzen konnte, was sie sich vorgenomme­n hat. Die Mannschaft hat mit sehr viel Herz und Leidenscha­ft Fußball gespielt“, schob Wolf nach. Diese Leistung macht Hoffnung. Viel Zeit um den Sieg zu genießen hat die Mannschaft indessen nicht. Denn bereits an diesem

Dienstag reisen die Aalener zum FK Pirmasens (19 Uhr). Die Saison nimmt eben langsam aber sicher Fahrt auf.

VfR: Layer – Heckmann (57. Cesen), Stanese, Elfadli, Abruscia (90.+2 Arslan), Kindsvater, Odabas, Müller (70. Herrmann), Korb, Kienle (57. Bux), Volz.

Schott: Weyand – Bakirsu, Hermann, Raltschits­ch, Ahlbach (46. Portmann), Lihsek (57. Fring), Ripplinger, Mairose, Schmitt (84. Bhatti), Kern (46. Celik), Müller (46. Del Vecchio).

Bes. Vorkommn.: Rote Karte Bakirsu (Schott) rüdes Foulspiel (51.). Tore: 1:0 Abruscia (18.), 2:0 Kindsvater (39.), 3:0 Abruscia (50.), 3:1 Fring (66.).

Schiedsric­hter:

Alessandro Scotece.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Endlich hat er sich belohnt. Benjamin Kindsvater (Mitte) traf zum 2:0.
FOTO: THOMAS SIEDLER Endlich hat er sich belohnt. Benjamin Kindsvater (Mitte) traf zum 2:0.

Newspapers in German

Newspapers from Germany