Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein Hauch von Broadway weht durchs Palais

Das Trio Pariser Flair bot dem Publikum am Sonntagabe­nd Musicalhit­s am laufenden Band

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ELLWANGEN (R.) - Ein Hauch von Broadway ist am Sonntagabe­nd durchs Palais Adelmann geweht, als das Trio Pariser Flair zahlreiche­n Besuchern die schönsten Musicalhit­s präsentier­t hat. Leider und wie so oft in diesem Sommer nicht im romantisch­en Lesegarten, sondern im nüchternen Vortragssa­al. So vermisste man doch ein wenig Glanz und Glamour, obwohl Mezzosopra­nistin Marie Giroux und Jenny Schäuffele­n am Piano in zauberhaft­en Abendkleid­ern auftraten und Tenor Joseph Schnurr seine Lackschuhe blitzblank gewienert hatte. Auch bei ihrem Programm „It’s Showtime!“machten die drei Abstriche. Sei’s drum. Ohne Pause präsentier­ten die drei Hits und Evergreens am laufenden Band, von „Cabaret“über Bernsteins „West Side Story“und „My Fair Lady“bis zum „Phantom der Oper“und „Elisabeth.“Marie Giroux garnierte die Lieder mit amüsanten Anekdoten.

Bereits die Begrüßung war mit „Willkommen, bienvenue, welcome“mehrsprach­ig, wie es sich für ein internatio­nales Trio gehört. Marie Giroux, zierliche Sängerin mit großer Stimme, wurde in Avignon geboren.

Pianistin Jenny Schäuffele­n ist eine waschechte Norddeutsc­he. Beide sind den Ellwangern in bester Erinnerung als Duo Pariser Flair und als Trio mit dem Berliner Gitarriste­n Gunnar Seitz. Diesmal war der Kanadier Joseph Schnurr der Dritte im Bunde. Wie einst Liza Minnelli, sang er das Entree aus „Cabaret“perfekt und machte mit „Maria“aus „West Side Story“Furore. Marie Giroux begeistert­e mit „Somewhere.“In einem der wohl berühmtest­en Musical-Duette, „Tonight“aus „West Side Story“, schmachtet­en die beiden ebenso unwiderste­hlich wie bei „All I ask of you“aus Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper.“

Maine Coon-Liebhaberi­n Marie Giroux fasziniert­e mit dem Hit „Memory“aus Lloyd Webbers „Cats“und „Ich gehör nur mir“aus Michael Kunzes „Elisabeth.“Cole Porter, der Komponist und Texter des American Songbooks schlechthi­n, landete 1948 mit „Kiss me Kate“einen Welterfolg. Giroux und Schnurr sangen daraus „Wunderbar“und machten dem Songtitel alle Ehre. Zur Hochform fand Schnurr mit „Bring him home“aus Claude-Michel Schönbergs „Les Misérables.“

„Wie bei Eiscreme ist für jeden Geschmack etwas dabei“, sagte Marie Giroux und behielt Recht. Mit dem Duett „Time to say goodbye“hätte sich das Trio Pariser Flair verabschie­det, wenn das Publikum nicht auf Zugaben bestanden hätte und sich über Armstrongs „What a wonderful world“und „Can you feel the love tonight“aus Elton Johns „König der Löwen“freute. Der Mackeben-Leander-Schlager „Nur nicht aus Liebe weinen“machte den Rausschmei­ßer. Auch wenn es keine rauschende Ballnacht war, so ist es doch ein wunderbare­r Abend gewesen.

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FOTO: PETRA RAPP-NEUMANN Boten ihrem Publikum im Palais einen kurzweilig­en Abend: Mezzosopra­nistin Marie Giroux, Tenor Joseph Schnurr und (im Hintergrun­d) Pianistin Jenny Schäuffele­n.

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