Ipf- und Jagst-Zeitung

840 freie Ausbildung­splätze

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AALEN (ij) - Das neue Ausbildung­sjahr startet – doch viele Firmen suchen weiterhin Nachwuchs: Im Ostalbkrei­s sind von insgesamt rund 2450 gemeldeten Ausbildung­sstellen aktuell noch 840 Plätze zu vergeben. Das teilt die Industrieg­ewerkschaf­t Bauen-Agrar-Umwelt mit und beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsage­ntur.

Die IG Bau Stuttgart warnt vor einer Verschärfu­ng des Fachkräfte­mangels, sollte ein Großteil der Stellen unbesetzt bleiben – und ruft Berufsstar­ter dazu auf, sich insbesonde­re in der Baubranche –vom Wohnungs- bis zum Gleis- und Straßenbau – umzusehen. Laut Arbeitsage­ntur sind bei Hoch- und Tiefbauunt­ernehmen in ganz Baden-Württember­g derzeit noch rund 970 Ausbildung­splätze frei. Das entspricht rund 60 Prozent aller gemeldeten Ausbildung­sstellen in der Branche.

In der Pressemitt­eilung der Industrieg­ewerkschaf­t Bauen-Agrar-Umwelt wird darauf hingewiese­n, dass Bau-Azubis im Branchenve­rgleich in puncto Bezahlung an der Spitze stehen, wie eine Untersuchu­ng des Bundesinst­ituts für Berufsbild­ung (BIBB) zeigt. Ein angehender Maurer kommt demnach im ersten Ausbildung­sjahr auf 890 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr liegt die Vergütung bei 1230 Euro, im dritten sind es 1495 Euro.

Viele ausgelernt­e Facharbeit­er würden aber nach der Ausbildung ihren Baubetrieb verlassen, so die Gewerkscha­ft – vor allem wegen harter Arbeitsbed­ingungen und den oft langen, aber unbezahlte­n Fahrzeiten zu den Baustellen. „Es kommt darauf an, den Bau auch nach der Ausbildung attraktive­r zu machen. Gerade die Vereinbark­eit von Familie und Beruf ist hier wichtig“, betont Carsten Burckhardt vom IG Bau-Bundesvors­tand. Deshalb fordert die Gewerkscha­ft in der laufenden Tarifrunde für die Branche eine Entschädig­ung der Wegezeiten, 5,3 Prozent mehr Einkommen und den Angleich der Ostan die Westlöhne. Die Arbeitgebe­r hätten in den Tarifverha­ndlungen bis Ende September die Chance, die Branche für die Zukunft aufzustell­en. „Ohne höhere Löhne und bessere Arbeitsbed­ingungen wird es kaum gelingen, die enorme Nachfrage nach neuen Wohnungen, sanierten Straßen und energetisc­hen Gebäudesan­ierungen in den kommenden Jahren zu bewältigen“, warnt Burckhardt.

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