Wohnzimmerkonzert im Stadtgarten
Laith al Deen begeisterte Besucher in Bopfingen – Konzert hatte besonderen Charme
BOPFINGEN - Mit einem sehr persönlichen, fast schon intimen Konzert begeisterte Laith al Deen die Besucher des Bopfinger Stadtgartens. Nach einem schleppenden Vorverkauf sorgte der kurz vor dem Konzert niedergehende Starkregen für eine spärliche Nachfrage an der Abendkasse. Doch dank eines bestens aufgelegten Laith al Deen und dem einsichtigen Wettergott bereuten die rund 150 Besucher ihr Kommen nicht.
Im Gegenteil schien es fast so, als ob Laith al Deen dadurch noch zusätzlich motiviert wurde und die Besucher an seiner Gefühls- und Gedankenwelt teilhaben lies. „Assoziationen und Gefühle beim Zuhörer wecken. Die Leute sollen sich fallen lassen und ihre Alltagssorgen – wenn auch nur für kurze Zeit – vergessen“, steht in der Laut.de-Biographie über Laith al Deen.
Durch seine geerdete und lockere Art schaffte es der charismatische Sänger, das Publikum vom ersten Lied an in seinen Bann zu ziehen. So fiel auch seine eingeforderte spontane Publikumsreaktion, der Zwischenruf „Ja Mann“, auf fruchtbaren Boden und zog sich als „running reaction“durch das komplette Konzert.
Zwischen den einzelnen Liedern unterhielt er seine Fans in bester Entertainer-Manier und plauderte aus dem Nähkästchen. Etwa die Erkenntnis, dass er und seine drei Musiker, Bassist Frieder Gottwald, Keyboarder
Tobi Reiss und Gitarrist Ole Rausch, mittlerweile seit 20 Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen.
Nachdem Ole Rausch den Besuchern des Konzertes von „Agnethas Affair“einen unvergesslichen Abend beschert hat, wiederholte er das Kunststück auf ganz andere Weise an der Seite von Laith al Deen. Positiv belegt fühlte man sich während des gesamten Konzertes wie ein geladener Gast im Proberaum. Es wurde geredet, interagiert, gelacht, und improvisiert. Spontane Rap-, Polkaoder Sirtaki-Einlagen folgten U2-Anleihen oder, quasi als Höhepunkt, der spontan eingesungene Refrain „I can’t get no sleep“des Techno-Hits „Insomnia“von Faithless.
Spätestens als sich Laith al Deen unters Publikum mischte und dieses in bester Gotthilf-Fischer-Manier zum Mitsingen animierte, wurde im Stadtgarten gefühlt der erste Bopfinger „Laith al Deen“-Fanclub gegründet.
Dabei waren es nicht nur seine größten Hits wie „Bilder von Dir“, „Keine wie Du“„Dein Lied“oder „Alles an Dir“, die das Publikum begeisterten. Es waren die laut den Charts weniger erfolgreichen Lieder, wie sein persönliches Lieblingslied „Kleine Helden“, die die angesprochenen Assoziationen und Gefühle weckten.
Wie kaum ein anderer Musiker schaffte es Laith al Deen, die ausdrucksstarke, reiche deutsche Sprache für seine Lieder und tiefgründige Gedanken zu nutzen. Lieder, in denen sich jeder erkennen soll.