Wie Deutschland mit den Taliban redet
Zwar befinden sich immer noch Staatsangehörige westlicher Staaten in Afghanistan – nach Angaben des Auswärtigen Amtes allein mehrere Hundert Deutsche, meist mit doppeltem Pass. Doch offizielle Vertreter haben nach dem Abzug der letzten Soldaten weder die USA noch Deutschland mehr in Afghanistan. Wie läuft nun der Kontakt zu den Taliban?
Die wichtigste Verbindungsstelle ist das sogenannte Taliban Political Office, das politische Büro der Taliban. Es hat in der katarischen Hauptstadt Doha seinen Sitz. Allerdings handelt es sich nicht um ein tatsächliches Büro oder eine Botschaft. Sondern um eine Gruppe von führenden Taliban, denen dort seit 2013 auf Einladung des katarischen Emirs Häuser zur Verfügung stehen. Dort fanden seitdem nicht
AfghanistanBotschafter Markus Potzel ist seit Wochen in Doha, um mit den Führungskräften der Taliban zu sprechen. Außenminister Heiko Maas, der momentan durch die Nachbarländer Afghanistans reist, betont immer wieder, es gehe darum, Kommunikationskanäle offen zu halten, schon allein, um die noch verbliebenen Ortskräfte aus Afghanistan herausholen zu können.
In der deutschen Politik ist dieser Ansatz nicht unumstritten. Vor allem die Opposition protestiert. Der FDP-Außenpolitiker Bijan Djir Sarai etwa betont: „Ich halte Verhandlungen mit Taliban grundsätzlich für falsch.“Deutschland