Personalmangel: „Rambazamba“für eine Woche zu
Auch im Ostalbkreis wird das Personal in der Gastronomie immer knapper – Vor allem Aushilfen fehlen
AALEN - Das „Rambazamba“macht Pause. Von Mittwoch, 1. September, bis voraussichtlich Dienstag oder Mittwoch kommender Woche schließt das Café und Restaurant in der Aalener Innenstadt wegen Personalmangels. Das teilt eine Mitarbeiterin auf Nachfrage mit. Der Grund: Die Haupturlaubszeit.
Doch auch außerhalb der Urlaubszeit klagt die Gastronomie über fehlende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat jeder sechste Mitarbeiter die Branche im Corona-Jahr verlassen.
„Viele Menschen schätzen es, nach langen Entbehrungen endlich wieder essen zu gehen oder zu reisen. Aber ausgerechnet in der Sommersaison fehlt einem Großteil der Betriebe schlicht das Personal, um die Gäste bewirten zu können“, so die Geschäftsführerin der NGG-Region Ulm-Aalen-Göppingen, Karin Brugger, in einer Pressemitteilung. Für die Lage macht die Gewerkschafterin
„Sobald jemand krank ist, hat man gleich ein Problem. Denn auf offene Stellen bewirbt sich einfach niemand“,
sagt Karen Kronwald vom Restaurant „Rosmarie“in der Aalener Fußgängerzone.
insbesondere die Einkommenseinbußen durch die Kurzarbeit verantwortlich: „Gastro- und Hotel-Beschäftigte arbeiten sowieso meist zu geringen Löhnen. Wenn es dann nur noch das deutlich niedrigere Kurzarbeitergeld gibt, wissen viele nicht, wie sie über die Runden kommen sollen.“
Auch Karen Kronwald, die zusammen mit Cüneyt Fettan das „Rosmarie“in Aalen betreibt, fehlt das Personal. „Da im ,Rosmarie’ vor allem festangestellte Mitarbeiter und wenig Aushilfen arbeiten, ist es bei uns zwar noch einigermaßen okay, aber sobald jemand krank ist, hat man gleich ein Problem. Denn auf offene Stellen bewirbt sich einfach niemand“, so Kronwald.
Auch sie sieht einen Grund in der
Unsicherheit, die Beschäftigte in der Branche seit der Corona-Pandemie haben. „Zudem hat sich die Mentalität verändert. Keiner will mehr hart arbeiten. Ein Job in der Gastronomie war früher, als ich angefangen habe, attraktiver für junge Leute. Heute wollen alle Influencer werden“, sagt die Gastronomin.
Steffi Winter, Inhaberin des Café Podium, hat ebenfalls mit Personalmangel zu kämpfen. Sie sieht die Corona-Pandemie und den Umgang der Politik als ausschlaggebenden Grund. „Als wir schließen mussten, haben sich unsere Aushilfen einen anderen Job gesucht und sind nicht wieder zurückgekommen. Vielen ist ein Nebenjob in der Gastronomie mittlerweile zu unsicher. Denn wenn es wieder zu einem Lockdown kommt, sind wir wieder die ersten, die zumachen müssen“, so Winter.
Zudem käme jetzt noch der Impfdruck dazu. „Die Vorgabe, dass man nur noch geimpft, getestet oder genesen essen gehen darf, geht wieder auf Kosten der Gastronomie. Die Branche ist gebeutelt“, sagt Winter. Ihr fehlen vor allem die Aushilfskräfte für den Sommer. „Bei den Festangestellten habe ich das Glück, dass die Stammmannschaft
nach wie vor da ist. Aber die können auch nicht mehr als arbeiten. Das geht schon an die Grenzen der Belastbarkeit“, sagt die Gastronomin. Es gäbe zwar neue Aushilfen, diese seien aber natürlich noch nicht so eingearbeitet wie erfahrene Kräfte.
„Normalerweise lernt man in der Gastro Aushilfen im Herbst oder Winter ein, damit sie ab dem Frühjahr alleine eingesetzt werden können. Der Zeitpunkt des Lockdowns kam für unsere Branche denkbar ungünstig“, sagt Winter.
„Ausgerechnet in der Sommersaison fehlt einem Großteil der Betriebedas Personal“,