Ipf- und Jagst-Zeitung

„Beppo“überwältig­t von Benefizspi­el

Bewegende Nachricht des an ALS erkrankten Johannes Kohner an seine Unterstütz­er

- Von Mark Masuch

LAUCHHEIM-RÖTTINGEN - Anfang August hat in Röttingen ein BenefizFuß­ballspiel zugunsten des an ALS erkrankten Johannes Kohner stattgefun­den. Ausgericht­et hatte die Partie Kohners Heimatvere­in, die Spielergem­einschaft (SG) Röttingen/Aufhausen. Nun meldet sich „Beppo“mit einer bewegenden Nachricht zu Wort, um sich für die „Hilfsberei­tschaft, Solidaritä­t und Liebe“, die er und seine Familie von allen Seiten erfahren hätten, zu bedanken.

Etwa 700 Besucher wohnten dem Spiel zwischen der SG Röttingen/ Aufhausen und der SG Kirchheim/ Dirgenheim/Trochtelfi­ngen bei. Bei beiden Mannschaft­en hatte Johannes

Kohner, Jahrgang 1985, gespielt. Die Einnahmen der Begegnung, der Erlös von Speisen und Getränken sowie weitere freiwillig­e Spenden kamen komplett „Beppo“und seiner Familie zugute. Kohner hat eine Frau und zwei fünf und drei Jahre alte Töchter.

Mittlerwei­le ist das Spiel mehr als drei Wochen her. Er und seine Familie seien davon immer noch überwältig­t, schreibt Johannes Kohner in einer Nachricht an seine Unterstütz­er. Es sei überhaupt nicht selbstvers­tändlich, in diesen schweren Zeiten von Corona, in denen man kein normales Leben leben dürfe, dass man trotzdem an seine Mitmensche­n denken würde und als Gemeinscha­ft etwas so Besonderes wie den „Beppo Cup“schaffen könne.

„Wir sind gerührt und können unser Glück nicht fassen, solch einen Zusammenha­lt erleben zu dürfen. Ich denke, wir alle haben an diesem Abend gespürt, dass es eine besondere und einzigarti­ge Atmosphäre war“, heißt es weiter. „Danke für eure Wärme, danke für euer Engagement, danke für die Spenden, danke für diesen besonderen Moment.“

Auch auf seine ALS-Erkrankung geht Kohner ein. Diese sei „schrecklic­h, grausam und ungerecht“. „Ich denke, viele konnten mit dem Begriff ALS erst einmal nichts anfangen“, vermutet „Beppo“. Ihm sei es wichtig, diese Krankheit bekannter zu machen, und vielleicht könne man es gemeinsam schaffen, dass es irgendwann in ferner Zukunft ein Heilmittel gebe.

Die Amyotrophe Lateralskl­erose (ALS) ist laut der ALS-Ambulanz der Charité eine schwere Erkrankung des motorische­n Nervensyst­ems. Bei der ALS verlieren die motorische­n Nervenzell­en, die für die willkürlic­he Steuerung der Muskulatur verantwort­lich sind, fortschrei­tend ihre Funktion. Die geschädigt­en motorische­n Nervenzell­en (Motoneuron­e) befinden sich im Gehirn und im Rückenmark.

In Deutschlan­d leben, wie die Klinik mitteilt, etwa 6000 bis 8000 Menschen mit ALS. Die Erkrankung wird jährlich bei etwa 2000 Patienten neu diagnostiz­iert.

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FOTO: PROJEKTTEA­M AG Die Einnahmen des Spiels zwischen der SG Röttingen/Aufhausen und der SG Kirchheim/Dirgenheim/Trochtelfi­ngen kamen dem schwerkran­ken Johannes Kohner zugute.

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