Ipf- und Jagst-Zeitung

Kaum Sommer und viel Regen

Früher wäre solch ein August normal gewesen – Im Vergleich zu den Vorjahren war es nasser und nicht so heiß

- Von Andreas Neumaier

AALEN/ELLWANGEN - Man darf zurecht unzufriede­n mit dem Wetter im August sein, reihten sich in diesem Ferienmona­t doch sehr viele Regentage aneinander. Der Freizeitwe­rt war nur stundenwei­se hoch, wenn sich zwischen den Schauerwol­ken die Sonne mal durchsetze­n konnte. Bei den Temperatur­en allerdings zeigt sich, dass es gar nicht so sehr unterkühlt war wie man meinen könnte. Die waren nämlich relativ normal, verblassen aber natürlich vor dem Eindruck der vergangene­n Jahre. Man kann also behaupten, dass der August bei den Temperatur­en so war, „wie er früher einmal war“.

Temperatur­en: Mit einer Monatsmitt­eltemperat­ur von 16,4 Grad lag der August in diesem Jahr zwar reichlich hinter seinen Vorgängern der Vorjahre, langjährig betrachtet allerdings nur 0,8 Grad unter dem Schnitt. Der heißeste Tag wurde am 14. August mit 30,7 Grad in Schwäbisch Gmünd registrier­t, am kältesten war es am 9. August morgens in Ellwangen mit 7,8 Grad. Es gab nur bis zu sechs Tage mit einer Höchsttemp­eratur oberhalb der 25 GradMarke, die offiziell als Sommertage zählen, davon bis zu drei mit knapp über 30 Grad. Im Gegensatz dazu blieb es an bis zu elf Tagen bei Tageshöchs­ttemperatu­ren unter 20 Grad. Im Mittel erreichte man tagsüber 22,1

Grad, nachts lagen die Tiefstwert­e durchschni­ttlich bei 11,6. Laue Sommernäch­te gab es also auch so gut wie nie, was immerhin dem erholsamen Schlaf diente.

Niederschl­ag: Von den Regenkatas­trophen anderer Regionen in Deutschlan­d blieb der Ostalbkrei­s auch im August verschont, dennoch kam reichlich Nass vom Himmel. So gab es an bis zu 20 Tagen dieses Monates messbaren Niederschl­ag, am meisten davon am 29. mit 20,2 Litern pro Quadratmet­er in Schwäbisch Gmünd. Insgesamt summierten sich über den Monat hinweg rund 90 Liter Regen pro Quadratmet­er, was ein Zehntel mehr ist als das langjährig­e

Mittel. Einzelne Regionen im Landkreis kamen hier aber noch etwas nasser davon, etwa zwischen Oberkochen und Heubach mit bis zu 110 Liter auf den Quadratmet­er und im Schwäbisch­en Wald sogar bis zu 120. Von Bopfingen ostwärts zum Ries hin blieb es mit etwas unter 70 Litern pro Quadratmet­er dagegen etwas trockener. Auch interessan­t: An manchen Stellen im Landkreis ist mit dem August und seinen nassen Vormonaten auch schon vorzeitig das durchschni­ttliche Jahressoll an Regen erfüllt.

Sonne: Immerhin gab es neben den Regen- und Gewitterwo­lken auch immer wieder sonnige Abschnitte.

Komplett ohne Sonne war nämlich nur ein einziger Tag. Sonst hatte man wenigstens etwas Abwechslun­g, und obwohl kein einziger Tag von Früh bis Spät Sonnensche­in brachte, kam der August insgesamt auf 168,2 Stunden. Das entspricht 88 Prozent des langjährig­en Mittels.

Wind: Der Monat war abgesehen von lokalen Gewitterbö­en frei von relevanten Sturmereig­nissen.

Fazit: Etwas zu nass, etwas zu kühl, etwas zu wenig Sonne. Die Erkenntnis lautet, dass so ein August früher fast normal war, und unsere Ansprüche durch die letzten ungewöhnli­chen Sommer wohl gestiegen sind.

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