Kaum Sommer und viel Regen
Früher wäre solch ein August normal gewesen – Im Vergleich zu den Vorjahren war es nasser und nicht so heiß
AALEN/ELLWANGEN - Man darf zurecht unzufrieden mit dem Wetter im August sein, reihten sich in diesem Ferienmonat doch sehr viele Regentage aneinander. Der Freizeitwert war nur stundenweise hoch, wenn sich zwischen den Schauerwolken die Sonne mal durchsetzen konnte. Bei den Temperaturen allerdings zeigt sich, dass es gar nicht so sehr unterkühlt war wie man meinen könnte. Die waren nämlich relativ normal, verblassen aber natürlich vor dem Eindruck der vergangenen Jahre. Man kann also behaupten, dass der August bei den Temperaturen so war, „wie er früher einmal war“.
Temperaturen: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 16,4 Grad lag der August in diesem Jahr zwar reichlich hinter seinen Vorgängern der Vorjahre, langjährig betrachtet allerdings nur 0,8 Grad unter dem Schnitt. Der heißeste Tag wurde am 14. August mit 30,7 Grad in Schwäbisch Gmünd registriert, am kältesten war es am 9. August morgens in Ellwangen mit 7,8 Grad. Es gab nur bis zu sechs Tage mit einer Höchsttemperatur oberhalb der 25 GradMarke, die offiziell als Sommertage zählen, davon bis zu drei mit knapp über 30 Grad. Im Gegensatz dazu blieb es an bis zu elf Tagen bei Tageshöchsttemperaturen unter 20 Grad. Im Mittel erreichte man tagsüber 22,1
Grad, nachts lagen die Tiefstwerte durchschnittlich bei 11,6. Laue Sommernächte gab es also auch so gut wie nie, was immerhin dem erholsamen Schlaf diente.
Niederschlag: Von den Regenkatastrophen anderer Regionen in Deutschland blieb der Ostalbkreis auch im August verschont, dennoch kam reichlich Nass vom Himmel. So gab es an bis zu 20 Tagen dieses Monates messbaren Niederschlag, am meisten davon am 29. mit 20,2 Litern pro Quadratmeter in Schwäbisch Gmünd. Insgesamt summierten sich über den Monat hinweg rund 90 Liter Regen pro Quadratmeter, was ein Zehntel mehr ist als das langjährige
Mittel. Einzelne Regionen im Landkreis kamen hier aber noch etwas nasser davon, etwa zwischen Oberkochen und Heubach mit bis zu 110 Liter auf den Quadratmeter und im Schwäbischen Wald sogar bis zu 120. Von Bopfingen ostwärts zum Ries hin blieb es mit etwas unter 70 Litern pro Quadratmeter dagegen etwas trockener. Auch interessant: An manchen Stellen im Landkreis ist mit dem August und seinen nassen Vormonaten auch schon vorzeitig das durchschnittliche Jahressoll an Regen erfüllt.
Sonne: Immerhin gab es neben den Regen- und Gewitterwolken auch immer wieder sonnige Abschnitte.
Komplett ohne Sonne war nämlich nur ein einziger Tag. Sonst hatte man wenigstens etwas Abwechslung, und obwohl kein einziger Tag von Früh bis Spät Sonnenschein brachte, kam der August insgesamt auf 168,2 Stunden. Das entspricht 88 Prozent des langjährigen Mittels.
Wind: Der Monat war abgesehen von lokalen Gewitterböen frei von relevanten Sturmereignissen.
Fazit: Etwas zu nass, etwas zu kühl, etwas zu wenig Sonne. Die Erkenntnis lautet, dass so ein August früher fast normal war, und unsere Ansprüche durch die letzten ungewöhnlichen Sommer wohl gestiegen sind.