Hinter die Kulissen blicken
Zahlreiche Führungen und Präsentationen vermitteln selten gesehene Einblicke am Tag des offenen Denkmals
ELLWANGEN (ij) - Unter dem Motto „Sein und Schein in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“steht der diesjährige Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 12. September. Der Geschichts- und Altertumsverein Ellwangen, das städtische Kultur- und Presseamt, das Stadtarchiv, das Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie das Alamannenmuseum bieten deshalb mehrere Präsentationen und Führungen an.
Die erste Führung des Tages übernimmt Matthias Steuer um 10 Uhr. Der Leiter des Schlossmuseums führt die Gäste zu den verborgenen Räumen des Ellwanger Schlosses und vermittelt einen Blick hinter die Kulissen des Lebens am Hofe der Fürstpröpste. Dabei werden auch Räume besucht, die sonst nicht zugänglich sind – etwa die private Loge der fürstpröpstlichen Kapelle sowie Teile des Dachbodens. Treffpunkt zur Führung ist das Schlossmuseum.
Die Schauseiten in der Stadt sind das Thema einer Führung, die um 11 Uhr am Marktplatz beginnt. Kulturamtsleiter Anselm Grupp zeigt den Gästen die evangelische Stadtkirche, die Basilika Sankt Vitus, das Palais Adelmann und die Adler-Apotheke. Zur Sprache kommen unter anderem die Illusionsmalerei, räumliche Inszenierungen oder zeremonielle Architektur.
Um 14.30 Uhr leitet Kulturamtsleiter Anselm Grupp einen Rundgang zum Thema „Die da oben und die hier unten“. Bei der Führung werden die architektonischen Details des Schlosses vorgestellt, welche die soziale Differenzierung der damaligen Bewohner veranschaulichen sollten. Dabei gibt es an den Außenseiten sowie im Schlossinnenhof zahlreiche Details zu entdecken, die bei der Barockisierung des Schlosses zur Darstellung der unterschiedlichen Wertigkeit der einzelnen Ebenen
eingesetzt wurden. Treffpunkt ist der Löschteich des Ellwanger Schlosses.
Um 14 und 16 Uhr vermittelt Arnolf Hauber in einer Führung den Beitrag des Barockarchitekten Maximilian von Welsch zur Schönenbergkirche. Schwerpunkt des Rundgangs ist der barocke Hochaltar, der eine kunstreiche Vorrichtung zum Wechsel des Altarbilds besitzt. Treffpunkt ist hier der Eingang zur Schönenbergkirche.
Die Teilnahme an diesen Führungen ist kostenlos, die Teilnehmerzahl bei den Führungen ist jedoch auf jeweils 20 Personen begrenzt. Eine Anmeldung bei ronja.fuchs@ellwangen.de ist deshalb erforderlich.
Durch die Ausstellung des Alamannenmuseums führt Museumsleiter Andreas Gut um 15 Uhr. Eine Anmeldung ist hier nicht erforderlich. Wird die zulässige Teilnehmerzahl überschritten, dann wird der Rundgang um 15.45 wiederholt. Die benachbarte Nikolauskapelle ist von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Mit der Baugeschichte des barocken Ellwanger Hospitals befasst sich zudem Stadtarchivar Christoph Remmele zwischen 10 und 16 Uhr in einer Präsentation im Foyer des Rathauses. Zu sehen ist eine Auswahl der jüngst restaurierten Originalpläne und Schriftstücke zum 1702 vollendeten Um- und Teilneubau des traditionsreichen Spitals zum Heiligen Geist. Hinter der einheitlichen Barockfassade verbergen sich mehrere Baukörper aus verschiedenen Epochen. Stadtarchivar Remmele erläutert die Planvarianten aus dem Jahr 1698.
Ergänzend gibt es auf der städtischen Homepage www.ellwangen.de ein Video zum Hochaltar der Wallfahrtskirche Schönenberg, das unter anderem von an den 350. Geburtstag des Architekten Maximilian von Welsch (1671 bis 1745) erinnert.