Jagstzell soll einen Dachverband für alle Vereine erhalten
Die Last bei der Organisation von Veranstaltungen soll damit auf mehreren Schultern verteilt werden
JAGSTZELL - Peter Fauser, Sprecher der Jagstzeller Vereine, hat am Mittwochabend alle Vorsitzenden und Mitglieder der Vereine zur Kulturausschusssitzung in die Gaststätte Jagstaue eingeladen. Da das Vereinsleben langsam wieder erwache, aber sich an der Organisation etwas ändern müsse, schlug Fauser die Gründung eines Dachverbands für alle Vereine vor. So lasse sich etwa die Organisation von Festen besser auf mehrere Schultern verteilen.
Rund 25 Vorsitzende und Mitglieder der Jagstzeller Vereine waren zur Kulturausschusssitzung gekommen. Allgemeiner Tenor war: Man wolle sich wieder zeigen und Veranstaltungen anbieten, soweit dies nach den jeweils geltenden Corona-Verordnungen möglich und erlaubt sei. Peter Fauser erläuterte, was unter welchen Hygienevorschriften möglich und erlaubt ist.
„Das Vereinsleben ist während Corona weitgehend eingeschlafen. Aber jetzt kann es wieder losgehen, wenn auch mit leichten Einschränkungen“, sagte er. Dann leitete er zur Gründung eines Dachverbands der Vereine über. Vor der Pandemie habe die Verantwortung meist auf den Schultern von Peter Fauser sowie auf Andi Erhard vom Musikverein gelastet. „Das wird und kann in Zukunft so nicht mehr sein“, sagte Fauser.
Zuletzt habe man sich vor zwei Jahren über die Gründung eines Dachverbands unterhalten. Durch Corona sei das Thema wieder aktuell geworden, so Fauser. Er stellte eine Mustersatzung vor, die in einzelnen Punkten besprochen wurde und in der unter anderem steht, dass der Vereinssprecher Peter Fauser bei der Organisation zu entlasten sei.
Entlastung sollen auch die Vorstände der Vereine erfahren. Sie sollen bei den administrativen Aufgaben Unterstützung bekommen. Ebenso soll die Rechtssicherheit durch die Gründung eines Dachverbands gestärkt werden und die Abstimmung mit Behörden durch den Dachverband gebündelt werden. Die Abstimmung mit dem Finanzamt, etwa beim Straßenfest, soll über den Dachverband geregelt werden. „Der geplante Dachverband soll als eingetragener Verein fungieren“, so Fauser. Es gibt einen Vorsitzenden, einen Stellvertreter, Kassierer sowie einen Schriftführer. Die Vereinsvorsitzenden bilden die Beiräte.
Jagstzells stellvertretender Bürgermeister Matthias Schlosser fragte, ob es denn gleich ein eingetragener Verein sein müsse. Fauser entgegnete: „Bei einem losen Zusammenschluss trifft es letztlich wieder nur einen, der den Kopf hinhalten muss. Die rechtliche Lage hat es in sich“, sagte er und nannte als Beispiel einen defekten Gasgrill und die daraus entstehenden Konsequenzen. Bisher habe es hier immer eine gewisse Grauzone gegeben und es sei glücklicherweise nichts passiert.
Nachdem an dem Abend keine Entscheidung herbeigeführt werden konnte und es einige Anregungen zur Ergänzung der Satzung gab, bat Fauser alle Vereine, sich mit der Satzung zu befassen und Änderungen einzupflegen. Die Tendenz war aber klar für die Gründung des Dachverbands.
Ebenfalls ein Thema für die Vereine war die Errichtung eines Lagergebäudes zur Lagerung des Inventars, angefangen über eine Bühne, Sonnenschirme, Grills, Fritteusen und dergleichen. Das Gebäude soll östlich der Jagstaue erstellt werden und eine Länge von 18,25 Metern und eine Breite von 5,5 Metern haben. „Der Antrag zur Förderung durch die Leader-Jagstregion ist in Arbeit. Sobald die Zusage vorliegt, kann mit dem Bau begonnen werden“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Matthias Schlosser. Hintergrund für die Notwendigkeit einer Lagerhalle ist, dass das alte Vereinsheim beim Sportplatz im Zuge der Bebauung der Bahnrampe weichen muss und deshalb ein Ersatz benötigt wird.
Die nächste Kulturausschusssitzung ist am 16. März kommenden Jahres. Dann wird auch wieder über die Gründung eines Dachverbands gesprochen.