Findet der Aalener Weihnachtmarkt 2021 statt?
Georg Löwenthal ist optimistisch, dass es in diesem Jahr klappen wird
AALEN - In normalen Zeiten würden in rund zehn Wochen auch in der Region die Weihnachtsmärkte öffnen – ohne Diskussion und ohne coronabedingte Einschränkungen. Ob und in welcher Form ein Weihnachtsmarkt in Aalen stattfinden kann, ist noch unklar. Der Betreiber Georg Löwenthal ist nach dem Besuch einer Veranstaltung am Donnerstag in Frankfurt allerdings optimistisch, dass ein solcher unter Einhaltung der 3G-Regel über die Bühne gehen kann.
„Gibt es in diesem Jahr einen Weihnachtmarkt auf dem Spritzenhausplatz?“Mit dieser Frage wird Georg Löwenthal, Chef der Schaustellerfirma Löwenthal, seit geraumer Zeit auch von seinen Kunden konfrontiert, die zu ihm an seinen Imbissstand auf dem Aalener Bahnhofsvorplatz kommen, den er seit eineinhalb Jahren mit seiner Ehefrau Sylvia, besser bekannt als Sissi, und einer Mitarbeiterin betreibt, um sich in Corona-Zeiten einigermaßen über Wasser zu halten. Der Wunsch der Bürger nach Normalität auch in der Weihnachtszeit sei groß, sagt Löwenthal. Wie die Stadt Aalen mit dem Weihnachtsmarkt allerdings umgeht, sei laut der Pressesprecherin Karin Haisch noch unklar. Dieses Thema werde bei der nächsten Lagebesprechung auf der Tagesordnung stehen.
Mit Weihnachtsmärkten und Adventsmärkten und der Frage, wie solche in Corona-Zeiten stattfinden können, hat sich auch eine Veranstaltung am Donnerstag in Frankfurt befasst, die Georg Löwenthal besuchte und bei der Vertreter des Städtetags, des Einzelhandelsverbands, des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), der Kirchen und des Verbands der Schausteller und Marktkaufleute teilnahmen. Unterm Strich seien sich alle Vertreter darin einig gewesen, dass Weihnachtsmärkte notwendig seien, um die Innenstadt zu aktivieren. Auch angesichts des pandemiebedingten verstärkten Onlinehandels seien die inhabergeführten Geschäfte mehr als gebeutelt und bräuchten dringend die Weihnachtsmärkte, um Kaufkraft in die City zu bringen.
Auch Gastronomiebetriebe würden davon profitieren, da die Bürger nach dem Ende der Märkte noch in die Lokale gehen. „Selbst die katholischen und evangelischen Kirchenvertreter haben sich für die Weihnachtsmärkte ausgesprochen, da diese mit Krippenspielen oder einer lebendigen Krippe einen Teil dazu beitragen, dass sich Besucher damit auseinandersetzen, warum eigentlich Weihnachten gefeiert wird“, sagt Löwenthal. Nicht zuletzt seien Weihnachtsmärkte für Schausteller und Marktbeschicker, die seit fast zwei Jahren arbeitslos sind, ein Anker, um durch den Winter zu kommen und überleben zu können.
Rund 20 Prozent aller Schausteller seien bislang der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, sagt Löwenthal. Auch er habe darunter zu leiden. Seine Einnahmen am Stand auf dem Bahnhofsvorplatz seien nur ein Tropfen
auf den heißen Stein. Ohne die Corona-Hilfen, mit denen er zumindest seine fehlenden Einnahmen decken könne, hätte auch er Insolvenz anmelden müssen.
Löwenthal ist zuversichtlich, dass 2022 besser wird und bereits in diesem Jahr ein Weihnachtsmarkt unter Einhaltung der 3G-Regel finanziell machbar ist. Die Veranstaltung in Frankfurt habe ihn positiv gestimmt und er könne sich jetzt vorsichtig an die Planungen machen.