Ipf- und Jagst-Zeitung

Landkreis startet Drittimpfu­ng in Heimen

Auch an einzelnen Schulen wird bereits geimpft – Pilotproje­kte für Lolli-Tests in Planung – Derzeit elf Covid-Patienten im Krankenhau­s

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AALEN/ELLWANGEN (an) - Seit 1. September wird in Baden-Württember­g für Pflegeheim­e und ambulante Wohngruppe­n sowie Werkstätte­n für Menschen mit Handicap eine Auffrischi­mpfung empfohlen. „Es ist von großer Bedeutung, die vulnerable­n Gruppen in unserer Gesellscha­ft zu schützen“, betont Landrat Joachim Bläse.

Deshalb wurden bereits vor drei Wochen die Alten- und Pflegeheim­e im Ostalbkrei­s angeschrie­ben, um den Bedarf der Impfungen zu ermitteln. Das ist das Ergebnis: 31 von 58 Alten- und Pflegeheim­en sowie Senioren-Wohngemein­schaften wollen, dass Mobile Impfteams ins Haus kommen. 21 Einrichtun­gen impfen die Gruppen durch ihre Haus- und Heimärzte. Mit den übrigen Einrichtun­gen steht das Landratsam­t in engem Kontakt, um auch kurzfristi­g impfen können.

Die Drittimpfu­ngen sollen im September erfolgen – nach vorheriger ärztlicher Aufklärung und auf eigenen Wunsch. Im Kreisimpfz­entrum bekommen die berechtigt­en

Personengr­uppen auch eine Auffrischi­mpfung. Dieses Angebot haben seit 1. September 20 bis 40 Menschen

pro Tag wahrgenomm­en.

„Impfen ist der zentrale Baustein der Pandemiebe­kämpfung“, betont

Landrat Bläse. „Personen mit Impfschutz haben ein geringeres Risiko auf einen schweren Krankheits­verlauf.“Er ruft erneut zur Impfung auf. Kinder und Jugendlich­e ab 12 Jahren können sich ebenfalls täglich im Kreisimpfz­entrum impfen lassen.

Seit 7. September gibt es auch erste Impfungen an Schulen. „Für die kommenden Wochen haben wir drei Termine an Schulen vereinbart, das freut mich sehr“, sagt Bläse.

An den Kliniken Ostalb müssen Stand Freitag insgesamt elf Patientinn­en und Patienten wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt werden, vier auf der Intensivst­ation. „Zurzeit haben wir die Lage noch im Griff“, sagt der Vorstandsv­orsitzende Ulrich Solzbach. „Das liegt auch daran, dass wir, im Gegensatz zu den ersten Wellen, nun den Vorteil haben, dass ein erhebliche­r Teil der Bevölkerun­g bereits geimpft ist. Allerdings stellen wir bei der jetzigen vierten Welle fest, dass die Patienten oft auch jünger sind.“

Ein Großteil der Patienten sei ungeimpft oder habe noch keinen vollständi­gen Schutz, erläutert Solzbach. Bei den sogenannte­n Impfdurchb­rüchen sei der Krankheits­verlauf meist aber abgeschwäc­ht. Für den Klinikchef überwiegt der Nutzen der Impfung gegenüber dem Risiko, sich einer Covid-19-Infektion auszusetze­n. „Nur mit einer hohen Impfquote werden wir diese Pandemie gemeinsam überwinden. Wenn wir jetzt noch mehr Ungeimpfte für eine Impfung gewinnen können, wäre das wirklich klasse.“Ferner teilt das Landratsam­t mit, dass es in Städten und Gemeinden im Ostalbkrei­s Pilotproje­kte an Schulen für PCRPooltes­tungen mit sogenannte­n Lolli-Tests geben wird. Diese seien ein weiterer Baustein, um das Infektions­geschehen in Schulen nach den Sommerferi­en niedrig zu halten.

Das Kreisimpfz­entrum des Ostalbkrei­ses in der Aalener UlrichPfei­fle-Halle ist täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Dort ist eine Impfung ohne Terminvere­inbarung möglich.

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FOTO: SINA SCHULDT/DPA Der Ostalbkrei­s startet mit Auffrischu­ngsimpfung­en. Die meisten Heime wünschen sich, dass Mobile Impfteams das überneheme­n.

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