Ipf- und Jagst-Zeitung

Der „schwarze Ritter“ist wieder da

Am Wochenende wartet das „Burgzimmer“auf Besucher am Tag des offenen Denkmals

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AALEN-WASSERALFI­NGEN (lem) Seine Grablege liegt in der Ellwanger Stifts-Basilika, Sieger Köder hat sie auf die Wand eines Turms in der Niederalfi­nger Marienburg gemalt und das Gemälde ist jetzt im ehemaligen Atelier von Sieger Köder zu sehen: Das liegt in der Ritter-Ulrich-Straße und genau um diese Person handelt es sich.

Ritter Ulrich von Ahelfingen (1317 bis 1339) und seine Vor- und Nachfahren haben Wasseralfi­ngen entscheide­nd geprägt. Der Bund für Heimatpfle­ge hat nun ein „Burgzimmer“im Atelier eingericht­et, zu sehen an diesem Wochenende beim „Tag des offenen Denkmals“. Dort sind auch noch Memorabili­en vom Bund Neudeutsch­land (ND) und Werke von Schülern des „malenden Pfarrers“zu sehen.

Das Atelier liegt auf einer Art Achse, die eng mit den Ahelfinger­n verbunden sind – das ehemalige Wasserschl­oss und die Stephanusk­apelle, auch „Altes Kirchle“genannt. Ritter Ulrich als höheres Adelsmitgl­ied Dienstmann (Ministeria­le) der Ellwanger Benediktin­er-Abtei. Deshalb ehrte man ihn in Ellwangen mit einem imposanten Grabmal. Bei einem Brand des Klostergeb­äudes im Jahr 1443 wurde das Gebäude zerstört, die Grabplatte blieb dabei verschont. Dass das Gesicht des Ritters dadurch teils geschwärzt wurde, ist eher unwahrsche­inlich, schätzt Christa Hartmann, stellvertr­etende Vorsitzend­e des Bunds für Heimatpfle­ge. Sie hat die Geschichte des Ulrich

recherchie­rt. Die Schwärzung des Gesichts brachte dem Adeligen aber landläufig die Bezeichnun­g „Schwarzer Ritter“ein.

Sieger Köder hatte 2008 das Motiv von Ritter Ulrich Grabplatte aufgegriff­en. Köder war früher Mitglied im ND, der seit 1928 Räume auf der Marienburg gepachtet hatte, vor einiger Zeit aber von dort ausgezogen ist. Verewigt hat sich Köder auf der Burg mit Glasfenste­rn und der Szene mit den Evangelist­en aus dem Jahr 1956. Sie wurde nun „kopiert“und ist unter anderem am Wochenende zu sehen, zusammen mit Dingen, die an die Ära des Bunds Neudeutsch­land auf der Burg erinnern. Im „Burgzimmer“gibt es auch Arbeiten von Köders Schülern zu sehen, als er Kunstlehre­r am Aalener Schubart-Gymnasium war. „Schöpfung“hieß dieses Projekt.

Der „Tag des offenen Denkmals“mit dem „Burgzimmer“im einstigen Atelier Sieger Köders in der Ritter-Ulrich-Straße ist am Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 18 Uhr.

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FOTO: LEHMANN Christa Hartmann vom Bund für Heimatpfle­ge Wasseralfi­ngen hat einiges über den Ritter Ulrich von Ahelfingen in Erfahrung gebracht. Seine Grabplatte liegt in der Ellwanger Stifts-Basilika.

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