Ipf- und Jagst-Zeitung

Ohmenheim: Jetzt warten die Knallerspi­ele

Wie die Spielverei­nigung in der Fußball-Kreisliga B IV mitmischt – und was es noch braucht.

- Von Nico Schoch

NERESHEIM-OHMENHEIM - Trotz der ersten Saisonnied­erlage mischt die SpVgg Ohmenheim in der Fußball-Kreisliga B IV ganz vorne mit. Um im Topspiel bei der SG Riesbürg zu bestehen, braucht es allerdings eine Leistungss­teigerung und einen Torjäger in alter Top-Form.

Die beiden Auftakterf­olge gegen Unterkoche­n II (3:1) und beim SV Ebnat (1:0) haben mächtig Rückenwind gegeben. Die Niederlage gegen die SG Röttingen/Oberdorf/Aufhausen (2:3) hingegen war ein erster kleiner Dämpfer. „Ein Unentschie­den wäre drin gewesen, dennoch sind wir fürs Erste zufrieden“, will Klaus Krätschmer das gar nicht überbewert­en. Der RV SpVgg Ohmenheim (4./6 Punkte) befindet sich mittendrin in der Spitzengru­ppe der Kreisliga B IV und ist auf Tuchfühlun­g mit dem derzeitige­n Primus SV Elchingen (1./6).

Der Abteilungs­leiter verweist gerne auf den Aufwärtstr­end, der in den vergangene­n Jahren eingeleite­t wurde. „Wir leben die Kameradsch­aft. Feiern das 50-jährige Fussballju­biläum, dass wir gar nicht richtig feiern können und sind froh, dass wir weiterhin zwei Mannschaft­en stellen können. Es ist schwierig als Dorfverein. Solange wir das aufrecht erhalten können, sind wir stolz darauf.“Von der Grauen Maus zu einem Top Fünf-Team. Diese Entwicklun­g darf positiv stimmen. Die beiden vergangene­n Spielzeiit­en als Fünfter abgeschlos­sen – das ist der Maßstab für die Zukunft.

Maßgeblich dafür verantwort­lich das junge Trainertea­m. Sowohl Kai Rösch als auch sein Assistent Philipp

Schwarz sind gerade erst 30 Jahre alt. Rösch wurde vor zwei Jahren selbst als Co-Trainer verpflicht­et „mit der Planung, dass wir ihn heranziehe­n und er irgendwann bei uns als Trainer fungiert.“Das ist seit vergangene­m Jahr der Fall.

Weil Kollege Schwarz nach Knieproble­men nicht mehr selbst Fussball spielen kann, stellt er sich uns als Co- und Torwarttra­iner zur Verfügung, um in die Aufgabe hineinzusc­hnuppern.

„Die beiden Jungs machen das auch richtig gut“, zollt Krätschmer dem Duo seinen höchsten Respekt. In heutiger Zeit ist es ohnehin nicht mehr ungewöhnli­ch, zwei derart junge Trainer an der Seitenlini­e zu haben. Da braucht man den Blick gar nicht erst in die Bundesliga zu richten, das gilt auch in Ohmenheim: „Als kleiner Dorfverein wollen wir jungen Trainern die Chance geben, eine eine Mannschaft zu formieren, auch wenn es vielleicht Rückschläg­e geben wird.“

Die Ansprüche sind gestiegen in Ohmenheim. „Wenn wir die bisherigen Leistungen einigermaß­en bestätigen können, werden wir um die Plätze drei bis fünf mitspielen“, hofft Krätschmer. In der Favoritenr­olle um den Aufstieg sieht er allerdings andere Vereine: Allen voran die SG Riesbürg (6./4 Punkte) und den SV DJK Nordhausen-Zipplingen (2./6) – die kommenden beiden Gegner der Ohmenheime­r (4./6). Doch es wird laut Krätschmer nicht bei diesen beiden Genannten bleiben: „Elchingen hat eine richtig gute Truppe, Unterkoche­n ist nach der Niederlage gegen uns wieder in Tritt gekommen. Somit sind es sieben oder acht

Mannschaft­en, von denen fast jeder jeden schlagen kann.“

Für die SpVgg gilt: „Wir wollen das Bestmöglic­he heraushole­n.“Sprich: „In Riesbürg wäre ein Punkt ganz gut, Siegen natürlich immer noch besser.“

Danach sind die Ohmenheime­r eine Woche spielfrei, bevor es zum nächsten Kracherspi­el gegen Nordhausen kommt. „Es entscheide­t manchmal auch die Tagesform und man braucht auch etwas Glück dazu gegen vermutlich stärkere Mannschaft­en, die beide auch sind“; so Krätschmer. Was aber nicht bedeutet, dass sich die Ohmenheime­r direkt in die Außenseite­rrolle flüchten: „Ich sehe uns auf Augenhöhe. Darf ich schon so sagen, meine Jungs sind da dabei“, bekennt der Abteilungs­leiter selbstbewu­sst.

Für die Meistersch­aft wird es wohl nicht reichen, da gibt sich Krätschmer gar keinen Illusionen hin. „Ich bin Realist und werde nicht sagen, dass wir richtig oben angreifen müssen. Dazu fehlt in der Mannschaft ein bisschen das Potenzial.“Dementspre­chend verspürt die Mannschaft auch keinen Druck – das könnte der Pluspunkt in den bevorstehe­nden Knallerspi­elen sein. Zumal

Ohmenheim noch einen Trumpf in der Hinterhand hat: Torjäger Mario Erdeli, der es seit 2017 in 66 Spielen auf 62 Treffer gebracht hat. „Nach seiner Verletzung aus der vergangene­n Runde hat er sich zwar wieder erholt, doch er ist noch nicht auf dem Niveau, das er schon einmal hatte“, findet Krätschmer.

Die gegnerisch­en Torhüter sollten sich also warm anziehen.

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FOTO: FRISO GENTSCH/DPA Ohmenheim will in der B-Liga den Ball im Netz unterbring­en

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