Das könnte anstrengend werden: Heidenheim will den ersten Heimsieg
FCH gegen Dynamo Dresden: Nach der Länderspielpause treffen zwei Mannschaften mit intensiver Spielweise aufeinander. Was auf den FCH in der 2. Bundesliga zukommt.
HEIDENHEIM - Wie gut, dass Länderspielpause gewesen ist, könnte man meinen. Während allerhand Elite-Kicker aus dem deutschen Fußball quer über den Kontinent reisten oder sogar darüber hinaus, ruhte wieder einmal der Spielbetrieb in den deutschen Elite-Ligen, auch wenn ein Zweit-Bundesligist wie der 1. FC Heidenheim eher nicht in Frage kommt, einen Kicker an einen Verband zu entsenden. Andererseits: Man sieht, wie schnell es gehen kann: David Raum, mit dem sich der FCH in der Vorsaison als Gegenspieler bei Greuther Fürth befasste (nun TSG Hoffenheim) zählte zum erlesenen Kreis von Neu-Bundestrainer Hansi Flick und debütierte für Deutschland sogar, beim 6:0 am Sonntag in Stuttgart gegen Armenien.
Pause in Heidenheim oder anderswo? Nein! Solch eine Unterbrechung wird genutzt, um nachzujustieren, es war ja die erste Pause nach der Wechselperiode, die am 31. August für Vertragsfußballer endete. Die Kader stehen (jetzt wirklich) und das Personal hat vollumfänglich zusammengearbeitet, ja sogar gespielt den Pause heißt auch Testspielzeit. Beim FCH bringt Maurice Malone (21) „eine ganz andere Facette in unser Spiel“, sagte Trainer Frank Schmidt nach den ersten Tagen der Zusammenarbeit mit dem letzten FCH-Neuzugang. „Man muss ihm nicht sagen, wo er hinlaufen soll und ihn in ein Schema pressen. In der Offensive leben wir auch von Kreativität, Individualität und Handlungsschnelligkeit. Er hat im Training gezeigt, wie handlungsschnell er ist und wie schnell er Tore machen kann“, befand Schmidt am Freitag auf der Pressekonferenz. An diesem Sonntag im Heimspiel gegen Dynamo Dresden (13.30 Uhr) könnte der Leihspieler vom FC Augsburg für den FCH debütieren, der ehemalige Juniorennationalspieler hat Training und Testspiel (gegen Augsburg, 1:2) hinter sich.
Und dieses Spiel wird ihm (und allen anderen wieder mal) zeigen, mit welcher Intensität der FCH spielt, aber auch so mancher Gegner der Liga. „Die Arbeit gegen den Ball ist er in dieser Form und Intensität noch nicht ganz gewohnt. Aber da wird er jeden Tag einen Schritt nach vorne machen und dies verinnerlichen“, erklärt der Coach. Dresden ist im aktuellen Laufleistungs-Ranking die Nummer 3 hinter dem FCH, gegen die Nummer 1 (HSV) gab es ja vor der Pause eine hoch intensive Nullnummer.
Einer wie Malone, der über den Flügel kommt, könnte die Heidenheimer Offensive anreichern. Der Status quo: Die FCH-Defensive steht gut, die Offensive ist ausbaufähig (3:3-Torverhältnis). Da ließen die Heidenheimer bisher die ein oder andere Chance zu viel aus. „Effektivität wird eine Rolle spielen“, so Schmidt. Der genauere Blick auf den
Gegner weist auf: Dresden kann viel laufen aber auch treffen (9:3). „Die Dresdner sind, ähnlich wie wir, sehr laufstark. Sie kommen viel über das Kollektiv, aber natürlich spielen auch die Einzelspieler eine Rolle. Christoph Daferner konnte mit seinen Toren auf sich aufmerksam machen“, merkt der Coach an. Stürmer Daferner ist nicht nur der treffsicherste Dresdner (drei Tore), sondern auch der aktuell laufstärkste Spieler der Liga (FCH Torjäger Tim Kleindienst). „Dresden war oft effektiv und hat offensiv zugeschlagen“, weiß der Coach. Zehn Punkte aus fünf Spielen: Für einen Aufsteiger respektabel. Auch wenn Dynamo zuletzt 0:3 gegen Paderborn verlor. Sechs Punkte zählt der FCH. „Wir wollen gegen Dresden die ersten drei Heimpunkte holen“, machte Schmidt klar – in den bisherigen drei Heimspielen gab es drei Remis. Vielleicht darf auch der zweite Heidenheimer externe Sommerneuzugang in der Liga debütieren. Abwehrtalent (und Ex-Juniorennationalspieler) Tim Siersleben hat in der Pause wieder voll trainiert nach Pfeifferschen Drüsenfieber. Mittelfeldmann Dzenis Burnic (Adduktorenverletzung) und Konstantin Kerschbaumer (Kleiner Faserriss) fallen aus, genauso wie weiterhin Gianni Mollo (Reha nach Kreuzbandriss).