Feiern, leben und arbeiten wie die Kelten
Mehrere Keltengruppen schlagen wieder ihr Lager beim Freilichtmuseum am Ipf auf
BOPFINGEN - Rund 50 Mitwirkende des Bopfinger Keltenfestes haben ihre Zelte auf dem Gelände des Freilichtmuseums am Ipf aufgeschlagen. Am Samstag gastierte „The Clanmakenoise“– die keltische Version von AC/DC. Und so tanzten und feierten die „Kelten“und ihre modern gewandeten Gäste bestens verpflegt gemeinsam bis spät in die Nacht. Am Sonntag gaben dann „An Erminig“ihr musikalisches Gastspiel.
Die Kelten wurden einst vom Ipf magisch angezogen und haben Bopfingens Hausberg ab der späten Bronzezeit als Fürstensitz ausgebaut. Das geheimnisvolle Volk, das von den Römern und Griechen wechselweise auch als Gallier bezeichnet wurde, hat in der Latenezeit seine letzte Blütezeit erlebt. Dank weitreichender Handelsbeziehungen kamen Luxusgüter aus der gesamten damals bekannten Welt an den Ipf.
Was vor Jahren mit einem kleinen Fest rund um das Keltenpavillon begann, hat sich dank unermüdlicher Arbeit zu einem bedeutenden Fest entwickelt. So treffen sich jährlich Gruppen aus ganz Europa am Fuße des Ipfes, um Teil dessen mystischen Zaubers zu werden. Ein Erlebnis, das diesmal den Gruppen „Treveromagos“aus dem Saarland, „Gabro Agrani“aus der Hallertau und „Riusiava“aus der Gegend um „Heidegraben“, der größten keltischen Siedlung Mitteleuropas auf der Schwäbischen Alb, vorbehalten blieb.
Detailverliebt boten die Mitwirkenden Einblicke in die keltische Kultur und das tägliche Leben. Während
„Riusiava“neben Szenen aus dem täglichen Leben auch die Kampfkunst der Kelten darstellten, vertraten „Gabro Agrani“die keltische Oberschicht. Mittendrin „Treveromagos“, die Einblicke in die keltische Kunst der Bronzebearbeitung boten.
Dazu wurde gewebt, wurden Stoffe gefärbt, wurde gedrechselt oder wie von Gabriele Darga keltischer
Schmuck hergestellt. Spannende Druidenvorführungen, Modeschauen und Kampfszenen zwischen rivalisierenden Stämmen rundeten das abwechslungsreiche und authentische Programm ab. In Verbindung mit den drei neuen Gebäuden, dem Holzzaun und dem Langhaus verwandelten die Zelte der Darsteller das Freilichtmuseum in ein keltisches Dorf – abendliches Fest inklusive.
Erneut ist es den Verantwortlichen, Archivarin Johanna Fuchs und Kulturreferentin Victoria Schrödersecker, gelungen, den Besuchern die Welt der Kelten näherzubringen. Das Volk, das sich nicht zuletzt mangels eigener Schrift besonderen Mythos erlangt hat.