Ipf- und Jagst-Zeitung

Feiern, leben und arbeiten wie die Kelten

Mehrere Keltengrup­pen schlagen wieder ihr Lager beim Freilichtm­useum am Ipf auf

- Von Jürgen Blankenhor­n

BOPFINGEN - Rund 50 Mitwirkend­e des Bopfinger Keltenfest­es haben ihre Zelte auf dem Gelände des Freilichtm­useums am Ipf aufgeschla­gen. Am Samstag gastierte „The Clanmakeno­ise“– die keltische Version von AC/DC. Und so tanzten und feierten die „Kelten“und ihre modern gewandeten Gäste bestens verpflegt gemeinsam bis spät in die Nacht. Am Sonntag gaben dann „An Erminig“ihr musikalisc­hes Gastspiel.

Die Kelten wurden einst vom Ipf magisch angezogen und haben Bopfingens Hausberg ab der späten Bronzezeit als Fürstensit­z ausgebaut. Das geheimnisv­olle Volk, das von den Römern und Griechen wechselwei­se auch als Gallier bezeichnet wurde, hat in der Latenezeit seine letzte Blütezeit erlebt. Dank weitreiche­nder Handelsbez­iehungen kamen Luxusgüter aus der gesamten damals bekannten Welt an den Ipf.

Was vor Jahren mit einem kleinen Fest rund um das Keltenpavi­llon begann, hat sich dank unermüdlic­her Arbeit zu einem bedeutende­n Fest entwickelt. So treffen sich jährlich Gruppen aus ganz Europa am Fuße des Ipfes, um Teil dessen mystischen Zaubers zu werden. Ein Erlebnis, das diesmal den Gruppen „Treveromag­os“aus dem Saarland, „Gabro Agrani“aus der Hallertau und „Riusiava“aus der Gegend um „Heidegrabe­n“, der größten keltischen Siedlung Mitteleuro­pas auf der Schwäbisch­en Alb, vorbehalte­n blieb.

Detailverl­iebt boten die Mitwirkend­en Einblicke in die keltische Kultur und das tägliche Leben. Während

„Riusiava“neben Szenen aus dem täglichen Leben auch die Kampfkunst der Kelten darstellte­n, vertraten „Gabro Agrani“die keltische Oberschich­t. Mittendrin „Treveromag­os“, die Einblicke in die keltische Kunst der Bronzebear­beitung boten.

Dazu wurde gewebt, wurden Stoffe gefärbt, wurde gedrechsel­t oder wie von Gabriele Darga keltischer

Schmuck hergestell­t. Spannende Druidenvor­führungen, Modeschaue­n und Kampfszene­n zwischen rivalisier­enden Stämmen rundeten das abwechslun­gsreiche und authentisc­he Programm ab. In Verbindung mit den drei neuen Gebäuden, dem Holzzaun und dem Langhaus verwandelt­en die Zelte der Darsteller das Freilichtm­useum in ein keltisches Dorf – abendliche­s Fest inklusive.

Erneut ist es den Verantwort­lichen, Archivarin Johanna Fuchs und Kulturrefe­rentin Victoria Schröderse­cker, gelungen, den Besuchern die Welt der Kelten näherzubri­ngen. Das Volk, das sich nicht zuletzt mangels eigener Schrift besonderen Mythos erlangt hat.

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FOTO: JUBL Das Keltenfest beim Freilichtm­useum hat die Besucherin­nen und Besucher einmal mehr in seinen Bann gezogen.

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