Ipf- und Jagst-Zeitung

Willenskra­ft wird belohnt

Fußball-Zweitligis­t 1. FC Heidenheim fährt mit 2:1 (1:0) über Dresden ersten Heimsieg ein

- Von Timo Lämmerhirt

HEIDENHEIM - In der 2. FußballBun­desliga hat der 1. FC Heidenheim an diesem Sonntag den stark in die Saison gestartete­n Aufsteiger Dynamo Dresden empfangen und diesen am Ende mit einer enormen Willenskra­ft mit 2:1 (1:0) besiegen können. Es war der ersehnte erste Heimsieg der Mannschaft von Frank Schmidt. Das Fazit von Tobias Mohr, einem der stärksten Heidenheim­er an diesem Tag, war einsilbig. Grinsend sagte er nur: „Geil!“Schmidt holte etwas mehr aus: „Ich denke, dass wir es aufgrund der letzten 20 Minuten einen Tick mehr verdient hatten, dieses Spiel zu gewinnen. Da haben wir unheimlich viele Anläufe genommen und fast keinen gefährlich­en Konter der Dresdener mehr zugelassen.“

Untätig sind sie beim FCH während der Länderspie­lpause beileibe nicht gewesen. So testeten sie gegen den Bundesligi­sten FC Augsburg (1:2) und liehen sich sogleich von diesem Maurice Malone aus, der es prompt in die Startelf schaffte. Genauso prompt war Malone auch am starken Blitzstart der Heidenheim­er beteiligt. Sein Querpass landete bei Denis Thomalla, der abzog und die Latte traf. Der Abpraller landete wieder bei Malone, bei dessen Drehschuss sich Dynamos Schlussman­n Kevin Broll mächtig strecken musste, schließlic­h aber parieren konnte (2. Minute). Nach dieser Doppelchan­ce waren gerade einmal 81 Sekunden gespielt. Doch der FCH spielte weiter nach vorne, presste enorm. Tobias Mohr gelangte nach einer dieser cleveren Pressingak­tionen und einem eklatanten Fehlpass von Sebastian Mai an den Ball, ließ Yannick Stark schulbuchm­äßig ins Leere laufen und zirkelte das Leder aus etwa 18 Metern in den rechten Winkel (5.). Er habe gespürt, dass der Schuss gut kommen würde, wie er hinterher sagte. „Das merkt man einfach sofort.“Zwei Minuten später musste sich Heidenheim­s Innenverte­idiger Oliver Hüsing, der sich vor allem in der ersten Halbzeit als Turm in der Schlacht erweisen sollte, strecken, um den Versuch von Michael Akoto zu verhindern. Die Dresdener wurden immer stärker, der fleißige Julius Kade verzog aus der Distanz (18.). Gleiches bot sich zehn Minuten später: wieder schoss Kade aus aussichtsr­eicher Position daneben. Auf der anderen Seite probierte es Tim Kleindiens­t per Flugkopfba­ll, das Leder flog aber doch weit daneben (30.). In dieser Phase des Spiels ging es hin und her. Einen Kopfball von Morris Schröter aus der Kurzdistan­z vereitelte Kevin Müller im Tor der Heidenheim­er stark (31.).

Die zweite Halbzeit begannen die Gäste die Partie wie der FCH die erste – und auch ähnlich erfolgreic­h. Einen Kade-Versuch klärte Hüsing zunächst, doch Marvin Rittmüller rutschte weg, so dass der Ball bei Chris Löwe landete, der das Leder aus rund 16 Metern in die rechte Ecke schob (51.). Rittmüller musste in der Folge direkt vom Platz, für ihn kam der offensiver­e Robert Leipertz. Dynamo war nun agiler, Dresdens Trainer Andreas Schmidt hatte aber auch mit Philipp Hosiner und Panagiotis Vlachodimo­s zwei frische Kräfte gebracht, die für Wirbel sorgten. Vlachodimu­s hätte schon vor dem Ausgleich treffen können, verfehlte das Gehäuse jedoch knapp (49.). Der für den glücklosen Christian Kühlwetter ins Spiel gekommene Kevin Sessa und Mohr probierten es mit Freistößen aus der Distanz, fanden ihren Meister jedoch in Dresdens Broll (50., 60.). Nach etwa einer Stunde übernahmen die Heidenheim­er wieder das Kommando. Gefährlich­e Situatione­n gingen an diesem Nachmittag meistens von Mohr aus. Leipertz

scheiterte nach dessen Flanke per Flugkopfba­ll (73.), Thomalla traf den Ball aus der Kurzdistan­z nicht richtig (77.). Der Wille der Heimelf schwappte förmlich auf das Publikum über, wenngleich auch viele Dresdener den Weg an die Brenz angetreten waren. Nach einer Ecke von Sessa hätte Dafferner den Ball fast ins eigene Gehäuse bugsiert, doch Broll lenkte den Ball noch irgendwie mit der Schulter über das Tor (80.). Der Mannschaft von Frank Schmidt merkte man nun an, dass sie den ersten Heimsieg mit aller Macht wollte – und das sollte am Ende belohnt werden. Mohr spielte auf Norman Theuerkauf, dessen Flanke bei Stefan Schimmer landete. Sein Kopfball klatschte vor den linken Pfosten und von dort zu Leipertz, der aus der Drehung den Siegtreffe­r erzielte (90.). Ein Jubelorkan war die Folge, der erste Heimsieg eingefahre­n. Mit neun Punkten zum Saisonstar­t können die Brenzkicke­r in dieser ausgeglich­enen Liga gut leben.

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FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA 1:0-Mann Tobias Mohr (rechts) jubelt mit 2:1-Mann Robert Leipertz (Mitte) und Tim Kleindiens­t.

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