Ipf- und Jagst-Zeitung

Ostwürttem­berg soll zur Wasserstof­fregion werden

Ostalbkrei­s erhält aus Förderwett­bewerb bis zu 400 000 Euro für Wasserstof­fprojekte

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ELLWANGEN/BERLIN (ij/fg) - Das Bundesverk­ehrsminist­erium unterstütz­t den Aufbau einer Wasserstof­fInfrastru­ktur im Ostalbkrei­s. Wie das Ministeriu­m mitteilt, gehört der Ostalbkrei­s zu den 15 sogenannte­n HyExperts-Regionen, die im Rahmen eines Förderwett­bewerbs bis zu 400 000 Euro an Bundesmitt­eln für Wasserstof­fprojekte erhalten. Ziel soll es nach Angaben des Ministeriu­ms sein, ein Gesamtkonz­ept für eine regionale Wasserstof­fwirtschaf­t zu entwickeln.

15 weitere Kommunen und Regionen werden als sogenannte HyStarter ein Jahr lang fachlich und organisato­risch bei der Entwicklun­g eines Wasserstof­fkonzepts unterstütz­t. Ende 2019 hatten bereits 13 Kommunen und Gebietskör­perschafte­n in einer ersten Runde des Förderwett­bewerbs den „HyExpert“-Status erhalten.

In einer Pressemitt­eilung ordnet der CDU-Bundestags­abgeordnet­e des Wahlkreise­s Aalen-Heidenheim, Roderich Kiesewette­r, den Zuschlag aus Berlin ein: „Hierbei geht es um die Erforschun­g möglicher Anwendunge­n von Wasserstof­f in der Mobilität und der Vorbereitu­ng weiterer konkreter Umsetzungs­schritte. Durch die Innovation­sförderung des Bundes werden erste Wasserstof­fprojekte

in unserer Region umgesetzt.“

Schwerpunk­te sind die Einrichtun­g von Anlagen zur Elektrolys­e, mit denen Wasserstof­f gewonnen werden soll. Diese Anlagen sollen in Ellwangen und im Technologi­epark Aspen bei Schwäbisch Gmünd entstehen. Darüber hinaus sollen eine Flotte an Nutzfahrze­ugen sowie Ausund Weiterbild­ungsangebo­te gefördert werden. Bis 2024 sollen mindestens zwei Wasserstof­ftankstell­en aufgebaut sowie zahlreiche Fahrzeuge mit Wasserstof­fantrieb betrieben werden, erläuterte der CDU-Politiker.

Partner des Projekts sind der Ostalbkrei­s, der Landkreis Heidenheim sowie die Städte Schwäbisch Gmünd, Heidenheim, Giengen an der Brenz und Ellwangen sowie zahlreiche Unternehme­n der Region, darunter aus dem Raum Ellwangen der Bürgerwind­park Virngrund, die Landesgart­enschau Ellwangen GmbH, die Stadtwerke Ellwangen, Ok.go, die Versorgung­s- und Bädergesel­lschaft Ellwangen oder die Firma Stengel.

Wasserstof­f gilt als möglicher Energieträ­ger für emissionsf­reie Antriebe. Anders als Motoren, die Benzin oder Diesel verbrennen, stoßen Wasserstof­fantriebe kein Kohlendiox­id

aus. Die Zunahme von Kohlendiox­id in der Atmosphäre wird für den globalen Klimawande­l verantwort­lich gemacht.

Um Wasserstof­f erzeugen zu können, muss Wasser durch die Elektrolys­e in seine Bestandtei­le Wasserstof­f und Sauerstoff zerlegt werden. Dieser Prozess ist energieauf­wendig. Wenn jedoch Strom aus erneuerbar­en Energien für dieses Verfahren verwendet wird, könnte der Betrieb von mit Wasserstof­f betriebene­n Fahrzeugen sauberer und effiziente­r sein als der Betrieb von Fahrzeugen mit konvention­ellen Verbrennun­gsmotoren.

Der wirtschaft­spolitisch­e Sprecher der CDU-Landtagsfr­aktion, Winfried Mack, ergänzt: „Große Mengen Wasserstof­f können nur dort produziert werden, wo es einen Überschuss an Wind- oder Sonnenener­gie gibt. Nur mit aus erneuerbar­en Energien produziert­em Wasserstof­f, also in den Sonnenwüst­en oder auf den Meeren, können wir die Klimaziele von Paris erreichen.“Er forderte, dass Baden-Württember­g an das europäisch­e Wasserstof­fnetz angeschlos­sen wird, damit der Wasserstof­f dorthin gelangen könne, wo die Energie benötigt werde. „Das ist eine zentrale Aufgabe der nächsten Monate“, betonte Mack.

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Wasserstof­ftankstell­en wie hier in Lindau sollen in naher Zukunft auch auf der Ostalb entstehen.

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