Ipf- und Jagst-Zeitung

Ministeriu­m will zusätzlich­e Schulbusse weiter fördern

Corona-Ansteckung­en in überfüllte­n Fahrzeugen sollen vermieden werden

- Von Stefan Fuchs

RAVENSBURG - Das Verkehrsmi­nisterium des Landes Baden-Württember­g plant, Zusatzfahr­ten bei der Schülerbef­örderung weiterhin zu fördern. Dadurch sollen Infektione­n in überfüllte­n Bussen vermieden werden. Das geht aus einer Kabinettsv­orlage hervor, die der „Schwäbisch­en Zeitung“vorliegt.

Infektions­schutz beginne nicht erst in der Schule, heißt es in der Vorlage, die am Dienstag im Kabinett beschlosse­n wurde. Maßnahmen zur Eindämmung der CoronaPand­emie seien deshalb auch auf dem Schulweg wichtig. Durch zusätzlich­e Busfahrten soll verhindert werden, dass sich zu viele Schülerinn­en und Schüler in zu wenige Busse drängen müssen.

Angesichts eines geringen Impffortsc­hritts bei den über Zwölfjähri­gen und gleichzeit­ig relativ hoher Inzidenzen in dieser Altersgrup­pe wolle man die Einhaltung der Abstandsun­d Hygienereg­eln weiter gewährleis­ten. Ziel sei es, „dicht an dicht stehende Passagiere“zu vermeiden – zumal man mit sinkenden Temperatur­en und insgesamt steigenden Impfquoten neben mehr Schülerinn­en und Schülern auch mit mehr Berufspend­lern in den Bussen des öffentlich­en Nahverkehr­s rechnen müsse. Ein erstmals im September 2020 etablierte­s, Ende Juli aber zunächst ausgelaufe­nes Förderprog­ramm, soll deshalb vorerst bis zum 30. Oktober fortgesetz­t werden. Auf Anfrage bestätigte das Verkehrsmi­nisterium dieses Vorhaben.

Anfang des Schuljahre­s 2020/2021 hatte das Land zunächst 80 Prozent der Kosten für notwendige Zusatzfahr­ten

übernommen, von Ende Oktober vergangene­n Jahres bis zum Beginn der Sommerferi­en dann 95 Prozent. Den Rest der Zusatzkost­en übernahmen die Kommunen. Seit Beginn der Förderung wurden in Baden-Württember­g für insgesamt acht Millionen Euro zusätzlich­e Busse und Fahrten bestellt. Ein Auftragsvo­lumen, das das Verkehrsmi­nisterium

als gering einschätzt – als Grund dafür sieht man die vielen Monate ohne Präsenzunt­erricht an, in denen ein Großteil der Schülerinn­en und Schüler zu Hause blieb. Dennoch sei die Resonanz vonseiten der Eltern und Kommunen bislang sehr positiv gewesen.

Die Finanzieru­ng des Programms erfolgte aus Mitteln des Ministeriu­ms und aus der Rücklage für Haushaltsr­isiken des Landes. Finanzauss­chuss und Finanzmini­sterium des Landes hatten dafür für die Jahre 2020 und 2021 25 Millionen Euro aus der Haushaltsr­ücklage bereitgest­ellt. Aus diesem Topf soll auch die Fortführun­g des Förderprog­ramms finanziert werden.

Ob das Land künftig weiter 80 oder 95 Prozent der Zusatzkost­en übernimmt, geht aus der Beschlussv­orlage nicht hervor. Weiterhin sollen die Gelder aber dafür verwendet werden können, zusätzlich­e Fahrzeuge oder Fahrten anzumieten. Voraussetz­ung ist, dass die regulären Sitzplätze in den Schulbusse­n der jeweiligen Kommunen voll ausgelaste­t sind.

Mit dem Programm will das Land auch dafür sorgen, dass durch Schülerver­kehr stark ausgelaste­te Nahverkehr­szüge mit entspreche­nden zusätzlich­en Busfahrten entlastet werden können.

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FOTO: FRANZISKA KRAUFMANN/DPA Mit dem Beginn des Präsenzunt­errichts sind viele Schüler wieder auf den Schulbus angewiesen.

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