Innen hui, außen pfui: Außerhalb der City sieht’s elend aus
Ungepflegt und verwuchert: Aalenerin bemängelt Zustand der Grünflächen, die einer Kreisstadt nicht würdig seien
AALEN - Vermüllte Ecken in Aalen sind vielen Bürgern seit langem ein Dorn im Auge. So manchem Aalener stoßen mittlerweile aber auch die zahlreichen ungepflegten öffentlichen Grünflächen sauer auf, in denen meterhoch die Brennnesseln stehen, anderes Unkraut wuchert, Büsche in den Weg hineinragen, Sitzbänke dreckig und Mülleimer verschmiert sind. Damit, nur die City im Rahmen der Sommeraktion des Innenstadtvereins Aalen City aktiv (ACA) zu verschönern, sei es nicht getan, findet eine Leserin der „Aalener Nachrichten/Ipfund Jagst-Zeitung“. Mit einem Schreiben hat sie sich ans Grünflächenamt der Stadt Aalen gewandt, um auf diesen Zustand hinzuweisen, der einer Kreisstadt nicht würdig sei.
Als Beschwerde möchte die Aalenerin, die namentlich nicht genannt werden möchte, ihren Brief nicht verstanden wissen. Vielmehr liege es ihr am Herzen, dass die Stadt einen guten Eindruck bei Besuchern und Touristen hinterlässt. Nicht nur in der Innenstadt, die jedes Jahr im Sommer herausgeputzt wird und in der Plätze und Ecken in der Fußgängerzone verschönert werden, sondern auch außerhalb der City. Mit der Devise „Innen hui, außen pfui“sei es nicht getan. Eine Stadt, die touristisch anziehend sein will, müsse auch dafür sorgen, dass die Wege, die in die Innenstadt führen, gepflegt und ansprechend gestaltet sind. Denn auch diese blieben Gästen, die in den Parkhäusern parken und von hieraus in die City laufen oder nach einem Besuch derselben einen Spaziergang außerhalb der Stadttore machen, im Gedächtnis. Nicht zuletzt müsse eine Stadt auch für die Einwohner einen Wohlfühlcharakter haben.
Den Ansprüchen von Touristen und Anwohnern werde die Stadt allerdings nicht gerecht. In Gesprächen hätten sich Besucher als auch neu in die Kreisstadt Gezogene bei der Aalenerin darüber beschwert, wie dreckig und elend es in der Stadt aussehe. Allein entlang des Kocher-Jagst-Radwegs gebe es einige ungepflegte Stellen. Von dem Vorhaben, den Kocher erlebbar zu machen, sei man noch meilenweit entfernt. „In der Friedrichstraße etwa fährt man neben einer Wildnis her, ohne den Kocher zu erahnen. Gefolgt von einer unliebsam gepflegten Strecke in der Hopfen- und Turnstraße. Bis zur City gibt es ein paar Plätze zum Pausieren,
„Die Stadt muss einen Wohlfühlcharakter haben“,
da setzt man sich nicht hin, unschöner Bewuchs lädt nicht dazu ein.“
Auch rund um die Altstadt gebe es vermehrt Plätze mit Wildwuchs, nicht gewünschte Ranken überwucherten die Bepflanzung, öffentliche Grünflächen vor Wohnhäusern würden nicht gemäht. Zahlreiche Sitzgelegenheiten nicht nur entlang des Kochers und im Stadtgarten seien überdies verschmiert und rostig und würden nicht zum Verweilen einladen. Selbst die im Zuge der ACASommeraktion gestalteten Plätze würden nicht instand gehalten. Nach Ansicht der Aalenerin reiche es nicht aus, Sand hinzuwerfen und Liegestühle zu platzieren, sondern die Plätze müssten auch unterhalten werden. Die Aalenerin sei viel mit meint eine Leserin unserer Zeitung. dem Wohnmobil in anderen Städten unterwegs, in denen es weitaus gepflegter sei und die sich mitunter auch pfiffige Lösungen hätten einfallen lassen. Sie denkt unter anderem an die Stadt Wangen im Allgäu, in der öffentliche Mülleimer in Anlehnung an eine Landsknechttrommel rot-weiß gestrichen wurden. Mülleimer aufhübschen, könnte auch die Stadt Aalen, findet sie.
Den Mitarbeitern des Bauhofs und des Grünflächenamts macht die Aalenerin, die regelmäßig auch die Müllhotline der Stadt Aalen nutzt, um auf illegal abgelegten Hausmüll hinzuweisen, keinen Vorwurf. Diese seien fleißige Ameisen und könnten auch nur das stemmen, was personell machbar ist. Auf der anderen Seite sei es notwendig, dass die Stadt Prioritäten setzt. „Nicht immer nur Bauen und Neues gestalten, sondern das Bestehende in Schuss halten“, sei für sie das A und O.