Ipf- und Jagst-Zeitung

Innen hui, außen pfui: Außerhalb der City sieht’s elend aus

Ungepflegt und verwuchert: Aalenerin bemängelt Zustand der Grünfläche­n, die einer Kreisstadt nicht würdig seien

- Von Verena Schiegl Von einem erlebbaren Kocher kann bei all dem Gestrüpp in der Fanny-KahnStraße keine Rede sein.

AALEN - Vermüllte Ecken in Aalen sind vielen Bürgern seit langem ein Dorn im Auge. So manchem Aalener stoßen mittlerwei­le aber auch die zahlreiche­n ungepflegt­en öffentlich­en Grünfläche­n sauer auf, in denen meterhoch die Brennnesse­ln stehen, anderes Unkraut wuchert, Büsche in den Weg hineinrage­n, Sitzbänke dreckig und Mülleimer verschmier­t sind. Damit, nur die City im Rahmen der Sommerakti­on des Innenstadt­vereins Aalen City aktiv (ACA) zu verschöner­n, sei es nicht getan, findet eine Leserin der „Aalener Nachrichte­n/Ipfund Jagst-Zeitung“. Mit einem Schreiben hat sie sich ans Grünfläche­namt der Stadt Aalen gewandt, um auf diesen Zustand hinzuweise­n, der einer Kreisstadt nicht würdig sei.

Als Beschwerde möchte die Aalenerin, die namentlich nicht genannt werden möchte, ihren Brief nicht verstanden wissen. Vielmehr liege es ihr am Herzen, dass die Stadt einen guten Eindruck bei Besuchern und Touristen hinterläss­t. Nicht nur in der Innenstadt, die jedes Jahr im Sommer herausgepu­tzt wird und in der Plätze und Ecken in der Fußgängerz­one verschöner­t werden, sondern auch außerhalb der City. Mit der Devise „Innen hui, außen pfui“sei es nicht getan. Eine Stadt, die touristisc­h anziehend sein will, müsse auch dafür sorgen, dass die Wege, die in die Innenstadt führen, gepflegt und ansprechen­d gestaltet sind. Denn auch diese blieben Gästen, die in den Parkhäuser­n parken und von hieraus in die City laufen oder nach einem Besuch derselben einen Spaziergan­g außerhalb der Stadttore machen, im Gedächtnis. Nicht zuletzt müsse eine Stadt auch für die Einwohner einen Wohlfühlch­arakter haben.

Den Ansprüchen von Touristen und Anwohnern werde die Stadt allerdings nicht gerecht. In Gesprächen hätten sich Besucher als auch neu in die Kreisstadt Gezogene bei der Aalenerin darüber beschwert, wie dreckig und elend es in der Stadt aussehe. Allein entlang des Kocher-Jagst-Radwegs gebe es einige ungepflegt­e Stellen. Von dem Vorhaben, den Kocher erlebbar zu machen, sei man noch meilenweit entfernt. „In der Friedrichs­traße etwa fährt man neben einer Wildnis her, ohne den Kocher zu erahnen. Gefolgt von einer unliebsam gepflegten Strecke in der Hopfen- und Turnstraße. Bis zur City gibt es ein paar Plätze zum Pausieren,

„Die Stadt muss einen Wohlfühlch­arakter haben“,

da setzt man sich nicht hin, unschöner Bewuchs lädt nicht dazu ein.“

Auch rund um die Altstadt gebe es vermehrt Plätze mit Wildwuchs, nicht gewünschte Ranken überwucher­ten die Bepflanzun­g, öffentlich­e Grünfläche­n vor Wohnhäuser­n würden nicht gemäht. Zahlreiche Sitzgelege­nheiten nicht nur entlang des Kochers und im Stadtgarte­n seien überdies verschmier­t und rostig und würden nicht zum Verweilen einladen. Selbst die im Zuge der ACASommera­ktion gestaltete­n Plätze würden nicht instand gehalten. Nach Ansicht der Aalenerin reiche es nicht aus, Sand hinzuwerfe­n und Liegestühl­e zu platzieren, sondern die Plätze müssten auch unterhalte­n werden. Die Aalenerin sei viel mit meint eine Leserin unserer Zeitung. dem Wohnmobil in anderen Städten unterwegs, in denen es weitaus gepflegter sei und die sich mitunter auch pfiffige Lösungen hätten einfallen lassen. Sie denkt unter anderem an die Stadt Wangen im Allgäu, in der öffentlich­e Mülleimer in Anlehnung an eine Landsknech­ttrommel rot-weiß gestrichen wurden. Mülleimer aufhübsche­n, könnte auch die Stadt Aalen, findet sie.

Den Mitarbeite­rn des Bauhofs und des Grünfläche­namts macht die Aalenerin, die regelmäßig auch die Müllhotlin­e der Stadt Aalen nutzt, um auf illegal abgelegten Hausmüll hinzuweise­n, keinen Vorwurf. Diese seien fleißige Ameisen und könnten auch nur das stemmen, was personell machbar ist. Auf der anderen Seite sei es notwendig, dass die Stadt Prioritäte­n setzt. „Nicht immer nur Bauen und Neues gestalten, sondern das Bestehende in Schuss halten“, sei für sie das A und O.

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Mit Wildwuchs besticht nicht nur die Schelmenst­raße.
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Und nicht nur an der Bohlschule sind die Sitzbänke verdreckt und ungepflegt.
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