Kindsvater erlöst VfR
Regionalligist Aalen schlägt Gießen mit 1:0 und ist nicht mehr Letzter – Paterok überzeugt
AALEN - Flutlicht an. Sorgen aus. Der Plan des Fußball-Regionalligisten VfR Aalen an diesem Dienstagabend in der heimischen Ostalb Arena ist eigentlich schon lange vor Anpfiff in den Köpfen gewesen. Gegen den FC Gießen sollte ein mindestens „schmutziger Sieg“(Uwe Wolf) gelingen. Damit verbunden der zweite Sieg in der noch jungen Saison überhaupt und der Sprung von Tabellenplatz 19 auf einen Platz in der Nähe der rettenden Linie. Ziel erreicht. Der VfR hat einen knappen 1:0-Sieg gefeiert und steht nun auf Platz 16.
VfR-Cheftrainer Uwe Wolf hielt Wort und brachte mit Jonas Arcalean und dem Neuzugang auf der Torhüterposition, Tim Paterok frischen Wind in die Mannschaft. Paterok als Stabilisator für die Defensive und Arcalean, der ehemalige Gießener, als Antreiber für die Offensive. Doch es waren die Gäste, die als erste für Gefahr sorgten. Nach drei Minuten marschierte Ko Sawada nach einem Fehler der Aalener alleine auf Paterok zu, der behielt die Nerven und klärte zur Ecke. Auch danach fehlte dem VfR der Zugriff und die Gäste bekamen zwei weitere Gelegenheiten, die sie allerdings nicht nutzen konnten. Nach dieser Phase übernahm der VfR die Spielkontrolle. Ein erster Eckball von Alessandro Abruscia verpuffte im Niemandsland. Kurz danach war es Abruscia, der sich durchsetzte und über den Kasten von Vladan Grbovic schoss. Zwei Minuten später lag der Ball in dessen Netz. Getroffen hatte Jonas Arcalean, der abstaubte, nachdem Steffen Kienle per Kopf nach einer Ecke am Keeper scheiterte. Der Treffer in der elften Minute zählte aber nicht – abseits.
Am Spiel änderte sich nicht viel. Gießen blieb nun blass und dem VfR fehlten vor allen Dingen im letzten Drittel die Ideen. Nach 20 Minuten scheiterte Gino Windmüller per Kopf nach einem Freistoß von Abruscia am Keeper. Kienle kam im Anschluss noch an den Ball, scheiterte aber ebenfalls am Keeper der Gäste. Es folgte viel Leerlauf, mehr oder weniger ungefährliche Fernschüsse von Benjamin Kindsvater, Abruscia oder Leon Volz und ein Aufreger. Dennis Owusu räumte Eduard Heckmann direkt vor der Bank von Uwe Wolf rüde ab. Es folgte viel Getümmel und gelbe Karten für Kindsvater und Owusu. Uwe Wolf, der sich kaum beruhigen konnte, kam indessen ohne Verwarnung davon.
Auf dem Feld passierte danach nicht mehr viel – zumindest in Sachen Torchancen. Trotz dreiminütiger Nachspielzeit blieb es daher beim 0:0. In der 50. Minute eine lange Flanke von Volz auf Kienle, der den Ball aus spitzem Winkel ans Außennetz köpfte. Zwei Minuten später legte Arcalean den Ball im Strafraum in die Mitte, Niclas Mohr rutschte dieser durch die Beine und Leon Volz scheiterte aus kurzer Distanz am Keeper. Aalen nun deutlich besser, kam durch Abruscia zur nächsten
Gelegenheit. Dessen Freistoß wurde allerdings durch die Mauer entschärft (55.). Nach 63 Minuten tankte sich Abruscia durch den Strafraum, blieb mit seinem Schussversuch erneut hängen. Der Nachschuss von Sascha Korb flog über den Kasten.
Dann mal wieder Gießen mit einem Lebenszeichen. Es folgte die zweite Ecke der Gäste im kompletten Spiel, die allerdings gleich ins Aus flog (67.). Zwei Minuten später drosch Owusu den Ball ans Außennetz. Das sollte es von den Gästen gewesen sein.
An der Unterstützung der Fans lag es sicher nicht, dass die Aalener zunächst keinen Treffer erzielen konnten. Die 1043 Zuschauer in der Ostalb Arena versuchten die Mannschaft weiter anzutreiben. Es fehlten allerdings die zündenden Ideen. Bis Abruscia auf Kindsvater passte, der zunächst an Grbovic scheiterte. Den Nachschuss versenkte er dann aber zum 1:0 (79.). Endlich. Aalen versuchte gleich nachzulegen. Das gelang nicht, weil Kindsvater etwa einen Konter in Minute 85 nicht gut zu Ende spielte. „Es war ein dreckiger und verdienter Sieg“, sagte ein sichtlich erleichterter Abruscia nach der Partie und der starke VfR-Keeper Paterok fügte hinzu: „In den ersten Minuten war ich da. Danach die Mannschaft.“Am Samstag heißt es nun gegen Steinbach nachlegen.
VfR: Paterok – Heckmann (46. Arh Cesen), Elfadli, Arcalean (63. Müller), Abruscia, Kindsvater, Windmüller, Odabas, Korb, Kienle, Volz.
Gießen: Grbovic – Gaudermann, Bogicevic (59. Dos Santos), Daghfous, Fink, Owusu (82. Burgio), Sawada (87. Fisher), Marusenko (82. Sarr), Mohr, Trkulja, Reithmeir.
Tor: 1:0 Kindsvater (79.). Schiedsrichter: Marc Heiker.