Malerin Hanne Dittrich zeigt „Kreuz-Spiele“
Sonderausstellung zum 20-jährigen Bestehen des Alamannenmuseums ist noch bis 24. Oktober zu sehen
ELLWANGEN - Unter dem Titel „Kreuz-Spiele“zeigt die Abtsgmünder Malerin Hanne Dittrich im Alamannenmuseum eine sehenswerte Installation mit Bildern aus fünf unterschiedlichen Bildreihen, von ihren „Ikonen“von 1985 bis heute: Eitempera auf Leinwand, Lasuraquarelle, Collagen und Découpagen auf Holz. Bei der Vernissage am Donnerstagabend wurde auch ihr neues Buch „Intuition und Zufall – von der spontanen Zeichnung zum Bild“präsentiert. Die Sonderausstellung zum 20-jährigen Bestehen des Museums ist bis zum 24. Oktober zu sehen.
Hanne Dittrich, die Ateliers in Abtsgmünd und Montalto (Ligurien, Italien) hat, ist dem Alamannenmuseum seit vielen Jahren verbunden. So gestaltete sie 2011 „Jubiläumssteine“mit der Aufschrift „10 Jahre Alamannenmuseum“. Bei ihrer 2020 und 2021 entstandenen Serie „KreuzSpiele“steht indes eine kreuzförmig aufgehängte „Coronazeit-Bilder-Installation“im Mittelpunkt. Das Kreuz als Kompositionsanker kommt bei Hanne Dittrich immer wieder vor und ist dann bildbestimmende Komponente. Die Arbeiten werden in reizvollem Kontrast mit den originalen Goldblattkreuzen der Alamannen präsentiert, denen 2017 eine eigene Ausstellung im Alamannenmuseum gewidmet war.
„In der Natur ist alles mit allem verbunden, alles durchkreuzt sich, alles wechselt mit allem, alles verändert sich eines in das andere.“Mit diesem Zitat von Gotthold Ephraim Lessing führte Hermann Schludi in die Ausstellung ein. Dabei machte der Kunsthistoriker deutlich, wie essenziell das Kreuz als Symbol in der Sprache Fuß gefasst hat und bildgewaltig Inhalte veranschaulicht. Das Kreuzsymbol habe auch den Weg von Hanne Dittrich stetig gekreuzt, der Zeichenarchetyp „Kreuz“, eines der am weitest verbreiteten und ältesten Symbole, habe sich in ihre bildnerischen Arbeiten geschlichen wie in unsere Sprachidiomatik, sagte Schludi.
Oberbürgermeister Michael Dambacher ging in seiner Begrüßung in der Nikolauskapelle auf die Geschichte des Alamannenmuseums ein, das am 28. September 2001 eröffnet worden war. Dambacher erinnerte dabei an das große Verdienst seines Vorvorgängers, Oberbürgermeister Dr. Hans-Helmut Dieterich, und dankte dem Förderverein Alamannenmuseum unter dem Vorsitz des ehemaligen Lauchheimer Bürgermeisters Werner Kowarsch und dem Museumsteam mit Museumsleiter Andreas Gut an der Spitze.
Hanne Dittrich freute sich in ihren Dankesworten, dass sie „seit 41 Jahren in unserer wunderschönen Gegend leben und arbeiten“und bereits zum dritten Mal, nach 2007 und 2011, im Alamannenmuseum ausstellen dürfe. Die Querflötistin Dietlinde Fuchs gestaltete die Vernissage musikalisch.
Am Sonntag, 17. Oktober, um 15 Uhr gibt es einen Vortrag von Museumsleiter Andreas Gut mit dem Titel „Das Kreuzsymbol in der Steinzeitarchäologie – zum Werk der Prähistorikerin Marie E. P. König (1899-1988)“. Anschließend führt Hanne Dittrich durch die Ausstellung.