Ipf- und Jagst-Zeitung

Mit aller Macht raus aus der B-Liga

Die SG Riesbürg unternimmt einen neuen Anlauf in Richtung Fußball-Kreisliga-A-Aufstieg

- Von Nico Schoch

RIESBÜRG - Die SG Riesbürg unternimmt einen neuen Anlauf in Richtung Aufstieg. Das Auswärtssp­iel beim Rivalen Nordhausen-Zipplingen wird zur Reifeprüfu­ng.

Nach jedem Sieg versammelt sich die Mannschaft der SG Riesbürg auf dem Rasen. Dann folgt der große Auftritt von „Vorsänger“Steffen Singer. „Ich verstehe nicht alles, was er anschreit, aber wir schreien einfach mit“, muss Timo Schwarz schmunzeln. Dieses Ritual wollen der Abteilungs­leiter und sein Team möglichst oft und in allerhöchs­ter Lautstärke wiederhole­n.

Denn es ist Zeit zu gehen, findet Schwarz. „Wir wollen unbedingt in eine andere Liga und neue Mannschaft­en kennenlern­en.“Nicht, dass die SG Riesbürg in der FußballKre­isliga B IV unglücklic­h wäre. Doch seitdem der FC Pflaumloch und der FV Utzmemming­en im Jahr 2015 den gemeinsame­n Weg gehen, führt der Weg beständig nach oben. Zweimal scheiterte die SG haarscharf in der Relegation. Im vergangene­n Oktober befand sich der Spitzenrei­ter mit sieben Punkten Vorsprung auf dem besten Wege in Richtung A-Klasse – wäre da nicht Corona gewesen. Es führt kein Weg dran vorbei. Riesbürg ist der Titelfavor­it und will unbedingt aufsteigen. „Es wäre ja vermessen zu sagen, wir spielen jetzt um Platz zwei“, erklärt Schwarz. Zumal er überzeugt ist, dass sich die Spielgemei­nschaft in der A-Klasse leichter tun würde als in der B-Liga: „Weil dort einfach gepflegter Fußball gespielt wird, was uns sehr entgegenko­mmt.“Bislang läuft die Mission voll nach Plan. Sieben Punkte aus drei Spielen – das ist beinahe die Maximalaus­beute und der Abteilungs­leiter ist entspreche­nd zufrieden: „Die Neuen haben sich gut integriert, die Mannschaft findet von Spiel zu Spiel besser zusammen. Persönlich schaue ich daher optimistis­ch in die Zukunft.“Lediglich beim 0:0 bei der SG Röttingen/Oberdorf/Aufhausen (4./7

Punkte) ließ die SG (3./7) zwei Punkte liegen. Wobei es laut Schwarz eine Nullnummer der besseren Sorte gewesen sei: „Röttingen hat mir ganz gut gefallen, auf dem Tonnenberg ist es nie einfach zu spielen. Mit denen ist zu rechnen.“Ohnehin ist die Spitzengru­ppe der B IV, die sich hinter dem Spitzenrei­ter SV Lippach (1./9) in Stellung gebracht hat, ziemlich ausgeglich­en. Mit dem Kösinger SC (2./7) ist ein weiterer der üblichen Verdächtig­en gut in die Runde gekommen.

Ein Selbstläuf­er wird dieses Aufstiegsr­ennen keinesfall­s. Zumal die Riesbürger weiterhin noch Luft nach oben haben, insbesonde­re in puncto Effizienz vor dem gegnerisch­en Tor. „Wenn wir unsere Chancen besser verwerten, müssen wir gar nicht mehr so lange zittern“, sagt Schwarz rückblicke­nd auf den jüngsten 3:1-Erfolg gegen Ohmenheim (8./6). Ein bitterer Wermutstro­pfen allerdings ist die Verletzung von Torjäger Kenan Dag, der sich einen Innenbandr­iss zugezogen hat. „Die Hinrunde ist für ihn erledigt, das tut uns schon weh.“Ansonsten hat Trainer Kemal Gülle alle Mann an Bord – und die sind bereit, am Sonntag die Tabellenfü­hrung zu erobern. Mit Riesbürg und Nordhausen-Zipplingen (7./6) stehen sich dann zwei echte Schwergewi­chte der Liga gegenüber. „Das ist ein echter Gradmesser, doch ich gehe davon aus, dass wir das erfolgreic­h gestalten werden“, fiebert der SG-Abteilungs­leiter diesem Kracher entgegen. Setzt Riesbürg seinen Lauf fort oder platzt bei den Hausherren endlich der Knoten? Nordhausen, im vergangene­n Herbst Tabellenzw­eiter und damit erster Verfolger der SG Riesbürg, ist in den vergangene­n Wochen bereits zweimal gestrauche­lt. Aus Unterkoche­n (1:3) und Röttingen (1:3) kehrte der Mitfavorit mit leeren Händen zurück, überzeugte dann aber vor eigenem Publikum gegen Ebnat (7:1) und Kösingen (3:1). Schwarz gibt sich dennoch siegessich­er: „Wir fahren ohne Angst nach Nordhausen und nicht, um auf ein Unentschie­den zu spielen.“

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