Mit aller Macht raus aus der B-Liga
Die SG Riesbürg unternimmt einen neuen Anlauf in Richtung Fußball-Kreisliga-A-Aufstieg
RIESBÜRG - Die SG Riesbürg unternimmt einen neuen Anlauf in Richtung Aufstieg. Das Auswärtsspiel beim Rivalen Nordhausen-Zipplingen wird zur Reifeprüfung.
Nach jedem Sieg versammelt sich die Mannschaft der SG Riesbürg auf dem Rasen. Dann folgt der große Auftritt von „Vorsänger“Steffen Singer. „Ich verstehe nicht alles, was er anschreit, aber wir schreien einfach mit“, muss Timo Schwarz schmunzeln. Dieses Ritual wollen der Abteilungsleiter und sein Team möglichst oft und in allerhöchster Lautstärke wiederholen.
Denn es ist Zeit zu gehen, findet Schwarz. „Wir wollen unbedingt in eine andere Liga und neue Mannschaften kennenlernen.“Nicht, dass die SG Riesbürg in der FußballKreisliga B IV unglücklich wäre. Doch seitdem der FC Pflaumloch und der FV Utzmemmingen im Jahr 2015 den gemeinsamen Weg gehen, führt der Weg beständig nach oben. Zweimal scheiterte die SG haarscharf in der Relegation. Im vergangenen Oktober befand sich der Spitzenreiter mit sieben Punkten Vorsprung auf dem besten Wege in Richtung A-Klasse – wäre da nicht Corona gewesen. Es führt kein Weg dran vorbei. Riesbürg ist der Titelfavorit und will unbedingt aufsteigen. „Es wäre ja vermessen zu sagen, wir spielen jetzt um Platz zwei“, erklärt Schwarz. Zumal er überzeugt ist, dass sich die Spielgemeinschaft in der A-Klasse leichter tun würde als in der B-Liga: „Weil dort einfach gepflegter Fußball gespielt wird, was uns sehr entgegenkommt.“Bislang läuft die Mission voll nach Plan. Sieben Punkte aus drei Spielen – das ist beinahe die Maximalausbeute und der Abteilungsleiter ist entsprechend zufrieden: „Die Neuen haben sich gut integriert, die Mannschaft findet von Spiel zu Spiel besser zusammen. Persönlich schaue ich daher optimistisch in die Zukunft.“Lediglich beim 0:0 bei der SG Röttingen/Oberdorf/Aufhausen (4./7
Punkte) ließ die SG (3./7) zwei Punkte liegen. Wobei es laut Schwarz eine Nullnummer der besseren Sorte gewesen sei: „Röttingen hat mir ganz gut gefallen, auf dem Tonnenberg ist es nie einfach zu spielen. Mit denen ist zu rechnen.“Ohnehin ist die Spitzengruppe der B IV, die sich hinter dem Spitzenreiter SV Lippach (1./9) in Stellung gebracht hat, ziemlich ausgeglichen. Mit dem Kösinger SC (2./7) ist ein weiterer der üblichen Verdächtigen gut in die Runde gekommen.
Ein Selbstläufer wird dieses Aufstiegsrennen keinesfalls. Zumal die Riesbürger weiterhin noch Luft nach oben haben, insbesondere in puncto Effizienz vor dem gegnerischen Tor. „Wenn wir unsere Chancen besser verwerten, müssen wir gar nicht mehr so lange zittern“, sagt Schwarz rückblickend auf den jüngsten 3:1-Erfolg gegen Ohmenheim (8./6). Ein bitterer Wermutstropfen allerdings ist die Verletzung von Torjäger Kenan Dag, der sich einen Innenbandriss zugezogen hat. „Die Hinrunde ist für ihn erledigt, das tut uns schon weh.“Ansonsten hat Trainer Kemal Gülle alle Mann an Bord – und die sind bereit, am Sonntag die Tabellenführung zu erobern. Mit Riesbürg und Nordhausen-Zipplingen (7./6) stehen sich dann zwei echte Schwergewichte der Liga gegenüber. „Das ist ein echter Gradmesser, doch ich gehe davon aus, dass wir das erfolgreich gestalten werden“, fiebert der SG-Abteilungsleiter diesem Kracher entgegen. Setzt Riesbürg seinen Lauf fort oder platzt bei den Hausherren endlich der Knoten? Nordhausen, im vergangenen Herbst Tabellenzweiter und damit erster Verfolger der SG Riesbürg, ist in den vergangenen Wochen bereits zweimal gestrauchelt. Aus Unterkochen (1:3) und Röttingen (1:3) kehrte der Mitfavorit mit leeren Händen zurück, überzeugte dann aber vor eigenem Publikum gegen Ebnat (7:1) und Kösingen (3:1). Schwarz gibt sich dennoch siegessicher: „Wir fahren ohne Angst nach Nordhausen und nicht, um auf ein Unentschieden zu spielen.“