Ipf- und Jagst-Zeitung

Matarazzo macht Dampf

VfB-Coach fordert „Reaktion“auf Sieglosser­ie

- Von Christoph Lother

STUTTGART (dpa) - Pellegrino Matarazzo versuchte gar nicht, seine Enttäuschu­ng zu verbergen. Der schwache Saisonstar­t des VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga hat den Trainer durchaus frustriert. Vor allem die Leistung seiner Mannschaft beim 1:3 gegen Bayer Leverkusen am vergangene­n Wochenende. Im Auswärtssp­iel beim VfL Bochum am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gehe es nun darum, „eine Reaktion zu zeigen“, betonte der 43-Jährige in für ihn doch recht ungewöhnli­cher Schärfe. Das Duell mit dem Aufsteiger sei wichtig für ihn, „um zu sehen: Was wollen wir? Was können wir?“Die Spieler müssten wieder an ihre „Leistungsg­renze kommen“. Sonst drohe ein frostiger Herbst.

Seit dem 5:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth am ersten Spieltag – und damit seit vier Partien – hat der VfB nicht mehr gewonnen. In der Tabelle ist er ins untere Drittel abgerutsch­t. „Es war nicht alles so rosig die letzten Wochen. Es war Sand im Getriebe“, sagte Matarazzo.

Gegen Leverkusen tat sich seine Mannschaft selbst in 60-minütiger Überzahl schwer, für Gefahr am gegnerisch­en Strafraum zu sorgen. „Mir hat unser Vorwärtsga­ng gefehlt, der Zug zum Tor“, betonte der Trainer rückblicke­nd. Er wünsche sich mehr Energie auf dem Platz – nicht nur im Training. Der Fokus in Bochum liege daher „nicht auf der Tabelle, sondern auf der Möglichkei­t, etwas besser zu machen“.

Die Rückkehr von Neuzugang Chris Führich kommt Matarazzo deshalb vermutlich gerade recht. Der 23-Jährige, der sich in der Vorbereitu­ng einen Schlüsselb­einbruch zugezogen hatte und inzwischen wieder mit der Mannschaft trainiert, steht aller Voraussich­t nach erstmals im

Kader. Dass es für einen Startelfei­nsatz reicht, glaubt der Trainer „eher nicht“. Womöglich kann Führich die Offensive aber als Joker beleben. „Er macht es gut, er gibt uns Zug zum Tor, Präzision im engen Raum und einen guten Abschluss“, lobte Matarazzo den Spieler. Mittelfeld­mann Philipp Förster indes fällt wegen eines Infekts erneut aus. Stürmer Wahid Faghir kämpft weiter mit Oberschenk­elprobleme­n.

„Extrem viel investiere­n“müsse man in Bochum, sagte Matarazzo und warnte davor, den VfL nach dessen 0:7 in München zu unterschät­zen. In den Partien davor habe sich das Team von Trainer Thomas Reis „sehr konkurrenz­fähig“und als „unangenehm­er Gegner“präsentier­t. Auch, wenn es erst einen Sieg – das 2:0 gegen Mainz am zweiten Spieltag – geholt hat. „Zielstrebi­g, geradlinig“und „mit langen Bällen hinter die Kette“spiele der VfL. In besagte Kette dürfte Waldemar Anton nach seiner Rotsperre zurückkehr­en. Angesichts von bereits zwölf Gegentoren in dieser Saison eine gute Nachricht für den mahnenden Matarazzo.

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FOTO: IMAGO IMAGES Genesener VfB-Hoffnungst­räger: Chris Führich.

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