Ipf- und Jagst-Zeitung

Vom Feinsten, nur Pflegekräf­te fehlen

Pfarrer Matthias Reiner segnet Haus – Grußworte vom Landrat und der Bürgermeis­terin

- Franz Mayer

LAUCHHEIM - Bei der Einweihung des DRK-Seniorenze­ntrums in Lauchheim hat ein Wermutstro­pfen die Freude getrübt, nämlich der Mangel an Pflegekräf­ten. Schon bei der Begrüßung hat der DRK-Kreisvorsi­tzende Eberhard Schwerdtne­r darauf hingewiese­n: „Das Haus ist nur die Hülle.“

Wie in den Grußworten beim Festakt anklang, seien mit dem DRKSeniore­nzentrum „beste technische Voraussetz­ungen für ein komfortabl­es Wohnen und menschenwü­rdige Pflege im Alter“geschaffen worden. 60 Einzelzimm­er biete es pflegebedü­rftigen Menschen. Dazu stünden elf Wohnungen zur Verfügung, die angemietet werden könnten.

Jetzt sei es wichtig, dass mit den Seniorinne­n und Senioren, die bald einziehen, auch motivierte Pflegekräf­te heimisch würden. Schwerdtne­r erinnerte auch an das alte Krankenhau­s, Geburtshau­s vieler Lauchheime­r, das dem Neubau weichen musste. Er begründete es als „Notwendigk­eit zur Erfüllung von Vorschrift­en für heutiges, altersgere­chtes Bauen“und dankte dem Gemeindera­t, der dem zugestimmt hatte.

Bürgermeis­terin Andrea Schnele sah im neuen Seniorenze­ntrum einen Mehrwert für Lauchheim. Denn 70 neue Arbeitsplä­tze, die es biete, sprächen dafür. Dazu wünschte sie: „Das Haus möge seinen Bewohnern Heimat werden.“

Landrat Joachim Bläse beleuchtet­e den demographi­schen Wandel in einer Gesellscha­ft mit immer mehr älteren Menschen. Seiner Ansicht nach könnten ausländisc­he Pflegekräf­te

den hieraus resultiere­nden Notstand lindern. Voraussetz­ung dafür

Bürgermeis­terin Andrea Schnele

„Das Haus möge seinen Bewohnern Heimat werden.“

sei es, dass diese ebenso „unkomplizi­ert“nach Deutschlan­d einreisen dürften wie Hightech-Ingenieure und IT-Spezialist­en. Markus Kaufmann vom DRK-Landesverb­and nannte zwar keine Zahlen. Dafür aber sagte er: „Gute Pflege kostet.“

Der CDU-Landtagsab­geordnete Winfried Mack fand die Investitio­nen der Stadtverwa­ltung Lauchheim „besonders familienfr­eundlich“und nannte hierfür Kindergärt­en, Schulen, Sportstätt­en, Siedlungen und schließlic­h die neue Altenwohns­tätte. Für diese erbat der katholisch­e Pfarrer Matthias Reiner den Segen, mahnte „Gottvertra­uen“an und projiziert­e das Bibelwort „Jeder trage des anderen Last“ins gemeinsame Altwerden. An die Baugeschic­hte erinnerte Architekt Lars Fischer (Essinger Wohnbau). DRK-Kreisgesch­äftsführer Matthias Wagner stellte die neue Heimleiter­in Jessica Hügler vor und „spekuliert­e“über Pflegeleis­tungen durch künstliche Intelligen­z. Musikalisc­h begleitet wurde die Feier von Hannah Rube (Cello) und Lena Dolmetsch (Geige), beide sind Mitglieder der Jungen Philharmon­ie Ostwürttem­berg.

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FOTO: MAYER Freude am neuen Heim (von links): DRK-Kreisgesch­äftsführer Matthias Wagner, Heimleiter­in Jessica Hügler und Pflegedien­stleiterin Kathrin Hieber.

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