Vom Feinsten, nur Pflegekräfte fehlen
Pfarrer Matthias Reiner segnet Haus – Grußworte vom Landrat und der Bürgermeisterin
LAUCHHEIM - Bei der Einweihung des DRK-Seniorenzentrums in Lauchheim hat ein Wermutstropfen die Freude getrübt, nämlich der Mangel an Pflegekräften. Schon bei der Begrüßung hat der DRK-Kreisvorsitzende Eberhard Schwerdtner darauf hingewiesen: „Das Haus ist nur die Hülle.“
Wie in den Grußworten beim Festakt anklang, seien mit dem DRKSeniorenzentrum „beste technische Voraussetzungen für ein komfortables Wohnen und menschenwürdige Pflege im Alter“geschaffen worden. 60 Einzelzimmer biete es pflegebedürftigen Menschen. Dazu stünden elf Wohnungen zur Verfügung, die angemietet werden könnten.
Jetzt sei es wichtig, dass mit den Seniorinnen und Senioren, die bald einziehen, auch motivierte Pflegekräfte heimisch würden. Schwerdtner erinnerte auch an das alte Krankenhaus, Geburtshaus vieler Lauchheimer, das dem Neubau weichen musste. Er begründete es als „Notwendigkeit zur Erfüllung von Vorschriften für heutiges, altersgerechtes Bauen“und dankte dem Gemeinderat, der dem zugestimmt hatte.
Bürgermeisterin Andrea Schnele sah im neuen Seniorenzentrum einen Mehrwert für Lauchheim. Denn 70 neue Arbeitsplätze, die es biete, sprächen dafür. Dazu wünschte sie: „Das Haus möge seinen Bewohnern Heimat werden.“
Landrat Joachim Bläse beleuchtete den demographischen Wandel in einer Gesellschaft mit immer mehr älteren Menschen. Seiner Ansicht nach könnten ausländische Pflegekräfte
den hieraus resultierenden Notstand lindern. Voraussetzung dafür
Bürgermeisterin Andrea Schnele
„Das Haus möge seinen Bewohnern Heimat werden.“
sei es, dass diese ebenso „unkompliziert“nach Deutschland einreisen dürften wie Hightech-Ingenieure und IT-Spezialisten. Markus Kaufmann vom DRK-Landesverband nannte zwar keine Zahlen. Dafür aber sagte er: „Gute Pflege kostet.“
Der CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Mack fand die Investitionen der Stadtverwaltung Lauchheim „besonders familienfreundlich“und nannte hierfür Kindergärten, Schulen, Sportstätten, Siedlungen und schließlich die neue Altenwohnstätte. Für diese erbat der katholische Pfarrer Matthias Reiner den Segen, mahnte „Gottvertrauen“an und projizierte das Bibelwort „Jeder trage des anderen Last“ins gemeinsame Altwerden. An die Baugeschichte erinnerte Architekt Lars Fischer (Essinger Wohnbau). DRK-Kreisgeschäftsführer Matthias Wagner stellte die neue Heimleiterin Jessica Hügler vor und „spekulierte“über Pflegeleistungen durch künstliche Intelligenz. Musikalisch begleitet wurde die Feier von Hannah Rube (Cello) und Lena Dolmetsch (Geige), beide sind Mitglieder der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg.