Rainau will sich besser vorbereiten
Gemeinderat hat neuen Katastrophenschutzplan zur Kenntnis genommen
RAINAU (jubl) - Nach den vermehrten wetterbedingten Naturgefahren hat die Verwaltung von Rainau in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr verschiedene mögliche Szenarien durchgespielt und einen Maßnahmenplan entwickelt. Der Katastrophenschutzplan wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt.
In seinen einleitenden Worten appellierte Bürgermeister Christoph Kohnle auch an die Eigenverantwortung der Bürger. Man könne sich nicht immer nur auf die Kommune verlassen, sondern man müsse auch selbst bereit und in der Lage sein, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und so Gefahren schon vor der Entstehung entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang verwies Konle auf eine Initiative von Landrat Joachim Bläse zum Katastrophenschutz bei der jüngsten Bürgermeisterdienstbesprechung. Es sollen demnach zukünftig jährlich zwei Katastrophenübungen im Kreisgebiet organisiert werden.
Rainaus Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Jürgen Kasprowitsch, sensibilisierte die Gemeinderäte in einem Fachvortrag für das Thema. Dabei legte er den Fokus auf die Notstromversorgung, die Notwendigkeit eines handlungsfähigen Krisenstabs und wie auch Bürgermeister Kohnle auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung. In einer hochtechnisierten Gesellschaft könne man sich ein Leben ohne Strom nicht mehr vorstellen.
Mehr noch: ohne Strom würde nicht nur das öffentliche Leben zum Erliegen kommen. Telefone, Kommunikation, Tankstellen, Wasserversorgung, Heizung, für alle diese Grundbedürfnisse sei ein funktionierendes Stromnetz nötig. Kasprowitsch stellte die Frage: „Was passiert, wenn es, wie in den vergangenen Jahren immer häufiger, durch ungünstige Wetterverhältnisse oder Umstände zu größeren und längeren Ausfällen des Stromnetzes kommt?“
In diesem Fall genüge es nicht, geeignete Aggregate für eine Notstromversorgung zu haben. Vielfach würde eine Notstromversorgung an der fehlenden Schnittstelle zum Einspeisen des Stroms in das bestehende interne Stromnetz eines Gebäudes oder dem mangelnden Wissen darüber scheitern. Um für zukünftige Krisen- oder Katastrophenfälle gerüstet zu sein, empfahl der Referent daher, einen handlungsfähigen Krisenstab einzurichten. Zudem müssten auch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, etwa leistungsfähige Notstromaggregate gekauft und die technische Infrastruktur und das Wissen über die bestehenden Möglichkeiten geschaffen werden. Im Anschluss an die Vorstellung des „Notfallplans Stromausfall“, den Kasprowitsch gemeinsam mit Hauptamtsleiter Arne Spahr ausgearbeitet hat, beschlossen die Gemeinderäte nach kurzer Diskussion, Notstromaggregate und eine Spreizschere für die Feuerwehr anzuschaffen.
Die Notstromaggregate sollen im Katastrophenfall die Stromversorgung des Rathauses Dalkingen, der Schule in Schwabsberg sowie des Dorfhauses in Buch gewährleisten. Diese seien als Standort eines Krisenstabs geeignet. Die Entscheidung fiel einstimmig. Im Nachgang folgte der Sachstandsbericht von Arne Spahr zum Starkregen im Bereich „Kohlplatte“. Auch hier folgten die Gemeinderäte einstimmig der Empfehlung, die Entwässerung dieses Bereichs zu überarbeiten. Zudem wurde noch beschlossen, ein Starkregenkonzept für die Gemeinde Rainau zu erarbeiten.