Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Einheit vielstimmi­g besungen

Mehr als 200 Menschen kommen am Tag der Deutschen Einheit zu „Deutschlan­d singt“

- Von Franz Mayer

LAUCHHEIM-KAPFENBURG - Für viele war es die Freude am gemeinsame­n Singen, für andere vielleicht auch die Gelegenhei­t, an einer Danke-Demo teilzunehm­en, wie im Liederheft zu „Deutschlan­d singt“zu lesen war. Über 200 Menschen sind am Abend des Tages der Deutschen Einheit auf die Kapfenburg gekommen.

„Schön, dass wir uns wieder einmal sehen“, war oft zu hören. Dabei waren Sängerinne­n und Sänger aus Vereinen der Stadt und deren Teilorten anderen Sangesfreu­digen eine Stütze. Walter Heldt am Klavier und Kaspar Grimminger am Pult lenkten den großen Chor in Ton und Rhythmus. Orientieru­ng für den vierstimmi­gen Gesang erhielten Tenöre und Bässe von Akademiedi­rektor Moritz von Woellwarth und Jürgen Ernst. Besonders schön erklangen mit ihnen als modulieren­dem Quartett die Sopran- und Altstimmen von Beate Heldt mit Tochter Maria. Mit ihnen als „Front-Ensemble“moderierte auch Bürgermeis­terin Andrea Schnele das gemeinsame Singen durch Erläuterun­gen zu den Texten der zehn ausgewählt­en Lieder.

Ohne Erläuterun­gen haben Ältere schon zum Auftakt eine „Hymne“gehört. Denn im Trio des Marsches, mit dem die Stadtkapel­le den Abend eröffnete, erklang die Melodie „Preisend mit viel schönen Reden“. Als „Württember­ger Lied“ist der Text von Justinus Kerner mit einer Meloder die, die etwas an die „Marseillai­se“, erinnert, manchem ein Ohrwurm. Vor allem solche, die noch das Singen in der alten Volksschul­e gelernt haben, mögen da schon mitgesummt haben in Gedanken an „Graf Eberhard im Barte Württember­gs getreuer Herr“. Begleitet von der Stadtkapel­le besang man das Streben nach „Einigkeit und Recht und Freiheit“in

deutschen Nationalhy­mne und den „Zauber der Freude“in der europäisch­en Hymne.

Doch zunächst galt es, das Repertoire des Bundesmusi­kverbands zum Tag der Deutschen Einheit „mit Freude zu absolviere­n“, mit Liedern zu „Freiheit, Einheit und Hoffnung“. Angeregt durch die Moderation, mit Hintergrün­den zu den Liedtexten, sang sie die große Chorgemein­schaft bewusster. Zum Beispiel „We shall overcome“projiziert auf überwunden­e Hinderniss­e bei der deutschen Wiedervere­inigung und mit der Hoffnung auf die Lösung gegenwärti­ger Herausford­erungen in der Bewahrung der Schöpfung.

Dank kam zum Ausdruck in „Nun danket alle Gott“und Gottvertra­uen in dem von Bonhoeffer im Angesicht seines Todes verfassten Texts: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Ein Lob galt auch „unserer Kapfenburg“, wie die Lauchheime­r gerne sagen, mit „Kein schöner Land“. Und der „musikalisc­he Weitblick“, den man hier pflegt, machte glaubhaft, dass jeder Ort, an dem man gemeinsam singen kann, der schönste ist.

 ?? FOTO: FRANZ MAYER ?? Am Tag der Deutschen Einheit haben rund 200 Menschen auf der Kapfenburg ihr Herz für Württember­g, Deutschlan­d und Europa gezeigt.
FOTO: FRANZ MAYER Am Tag der Deutschen Einheit haben rund 200 Menschen auf der Kapfenburg ihr Herz für Württember­g, Deutschlan­d und Europa gezeigt.

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