Wasserstoff bietet enorme Chancen für Ellwangen
Stadtwerke Ellwangen und Winfried Mack tauschen sich über Energieträger der Zukunft aus
ELLWANGEN (ij) - Die Region Ostwürttemberg ist für das WasserstoffFörderprogramm „HyLand“ausgewählt worden und kann so zu einer Musterregion in Baden-Württemberg werden. Über die Pläne und Chancen für Ellwangen hat sich der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Winfried Mack, mit dem Chef der Ellwanger Stadtwerke, Stefan Powolny, und seinem technischen Leiter, Volker Engelhardt, ausgetauscht.
Zu Beginn stellte Mack die Bedeutung des Wasserstoffs für die Industrie dar: „Die Unternehmen stehen unter einem enormen Druck, klimaneutral zu werden. Bei der Produktion und beim Transport ist das eine Mammutaufgabe. Daher ist bei der Standortentscheidung künftig besonders relevant: Sind Strom und Wasserstoff in ausreichender Menge vorhanden?“
Die im „HyLand“-Projekt geplante Wasserstofftankstelle ist ein erster wichtiger Schritt, um die Mobilität klimaneutral zu gestalten. „Die Busund Logistikunternehmen treffen gerade ihre Entscheidung, welchen Antrieb die künftigen Fahrzeuge haben werden. Gibt es eine Tankstelle in der Nähe, ist Wasserstoff – gerade bei unserer Topografie – eine sehr gute Alternative“, so Winfried Mack. Die
Umrüstung bestehender Fahrzeuge auf Wasserstoff werde in der Region erforscht, berichtet der Landtagsabgeordnete.
Stefan Powolny sieht ebenfalls eine große Chance für Ellwangen durch das Wasserstoffprojekt: „Bei dem Stadtteil Ellwangen-Süd, der auf dem ehemaligen Kasernengelände entstehen soll, fließen bei der Energieund Wärmeversorgung die Ideen aus dem HyLand-Projekt ein.“So sei neben einem Blockheizkraftwerk, das auf Wasserstoff umgestellt werden kann, auch eine Elektrolyse-Anlage zur klimaneutralen Wasserstoffproduktion
aus Windenergie, geplant. „Wir haben überschüssigen Strom im Netz, den wir in Wasserstoff umwandeln und so speichern können. Die Abwärme, die hier entsteht, kann dann über das Nahwärmenetz die Haushalte im neuen Stadtteil heizen“, so Powolny.
„Baden-Württemberg muss Wasserstoffregion werden, damit wir Industrieland bleiben und klimaneutral werden können,“mahnt Winfried Mack. Entscheidend sei, dass Baden-Württemberg an die zentrale europäische Wasserstoffleitung angeschlossen wird. „Und das nicht erst 2035, wie aktuell geplant“, betont Mack. „Außerdem muss der Wasserstoff überall verfügbar sein. Gerade Ostwürttemberg ist ein wichtiger Produktionsstandort und muss die gleichen Chancen haben klimaneutral zu werden“, fordert der Wirtschaftsexperte.
Denn klar sei, dass Wasserstoff nur in kleinen Mengen vor Ort mit überschüssiger Wind- oder Sonnenenergie produziert werden könne. Der große Teil müsse aus Südeuropa oder Nordafrika nach Europa transportiert werden. „Der Exportschlager aus Südeuropa wird nicht mehr Olivenöl sein, sondern die erneuerbaren Energien“, ist sich Mack sicher. Stefan Powolny und Winfried Mack vereinbarten weiterhin einen engen Austausch zum Thema.
Alle Interessierten sind am Montag, 18. Oktober, um 19 Uhr zu einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Wasserstoff mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Winfried Mack, Professor Franz Josef Radermacher und dem Astronauten Ernst Messerschmid in den Festsaal der Marienpflege in Ellwangen eingeladen. Nähere Informationen und Anmeldung unter www.winfried-mack.de