Stipendiatenprogramm soll Hausarztversorgung sichern
Immer weniger ausgebildete junge Mediziner wollen als Hausärzte im ländlichen Raum praktizieren
AALEN (tu) - Einhelliges Lob aus allen Fraktionen hat es in der jüngsten gemeinsamen Sitzung des Kreistagsausschusses für Soziales und Gesundheit und des Jugendhilfeausschusses für ein Stipendiatenprogramm gegeben, das der Kreis auflegen will. Er will damit angehende Mediziner unterstützen und dazu animieren, nach ihrer Ausbildung mindestens drei Jahre lang im Ostalbkreis als Hausärztin beziehungsweise Hausarzt zu praktizieren. Vorgesehen sind 15 Stipendien, die Kosten werden mit jährlich rund 62 000 Euro veranschlagt. Starten will man im kommenden Sommersemester.
Es gehe darum, die hausärztliche Versorgung im Kreis sicherzustellen vor dem Hintergrund, dass immer weniger ausgebildete junge Medizinerinnen und Mediziner als Hausärzte im ländlichen Raum praktizieren wollten, sagte Diana Kiemel vom Geschäftsbereich Gesundheit des Landratsamts. Daher sei vorgesehen, dass die künftigen Stipendiaten ihre Facharztausbildung im Kreis absolvieren und sich gleichzeitig verpflichten sollen, anschließend mindestens drei Jahre als Hausarzt auf der Ostalb tätig zu sein. Voraussetzung für ein Stipendium ist, dass sie an einer deutschen Universität oder an Hochschulen in einem EU-Mitgliedsland studieren, deren Approbation in Deutschland anerkannt wird, und dass sie das Physikum bestanden haben. Oberste Priorität haben Studentinnen und Studenten aus dem Kreis, in den Genuss eines Stipendiums können aber auch junge Leute kommen, die einen oder keinen Bezug zum Kreis haben. Den Stipendiaten winken etwa für maximal sieben Semester und vier Monate im Praktischen Jahr (PJ) eine monatliche Unterstützung von 450 Euro und weitere Unterstützung, etwa bei der Suche nach einer Wohnung. Nun sollen zunächst geeignete Bewerberinnen und Bewerber gesucht und ausgewählt werden.
Die Sprecher der Ausschüsse begrüßten das Vorhaben und sprachen von einem guten Ansatz. Nun hoffe man auf viele Bewerber. Sollten es mehr als die vorgesehenen 15 sein, komme er erneut in den Kreistag, versprach Landrat Joachim Bläse.