Wolf baut auf „seinen“Sohn
Mit Rückenwind reist der Fußball-Regionalligist aus Aalen nach Homburg – Abruscia fehlt
AALEN - „Tim könnte eigentlich ein Sohn von mir sein“, lässt VfR-Trainer Uwe Wolf an diesem Donnerstag die Öffentlichkeit wissen. Gemeint ist Tim Paterok (29 Jahre), der neue Mann zwischen den Pfosten, der dem VfR zuletzt „Stabilität“verlieh und verleiht. Ungewöhnlich ist die Aussage schon ein wenig. Aber sie passt ins Bild. Der VfR soll eben wie eine Art Familie sein. Eine verschworene Einheit. Als diese haben die Aalener zuletzt eine beeindruckende Bilanz von drei Siegen vorzuweisen. Selten genug hat es eine solche Serie auf der Ostalb gegeben. Der vierte Streich könnte an diesem Samstag (14 Uhr) beim FC 08 Homburg folgen.
Natürlich ist die Aussage von Wolf über Paterok nicht wörtlich zu nehmen. Dennoch zeigt sie den Stellenwert, denn der jüngste Neuzugang beim VfR aus Aalen eingenommen hat. „Er lebt den Fußball, wie ich ihn mir vorstelle“, erklärt Wolf seine Aussage. Wolf spricht sogar eigens von einer „Pate-Tabelle“und meint damit die starke Bilanz aus den Spielen, in denen der Torhüter im Kasten stand (fünf Spiele, vier Siege). Um seinen Wert für die Mannschaft als Ganzes zu beschreiben, dafür braucht der Fußballlehrer nur ein Wort: „Überragend“.
Dieses Prädikat trifft sicherlich auch auf seinen Kapitän, Alessandro Abruscia (31) zu. Doch der wird beim kommenden Spiel sicherlich keine Treffer erzielen und schlaue Pässe spielen. Der Grund: Gelbsperre. Im vergangenen Heimspiel gegen den FSV aus Frankfurt holte sich der unbestritten wichtigste Baustein im Gebilde des VfR seine fünfte Gelbe Karte ab. Ein Schicksal, das noch weiteren Akteuren der Aalener bald drohen könnte. Daher verweist Wolf auf den „breiten Kader“. „Bei mir sind alle Spieler wichtig, das habe ich immer betont“, so Wolf weiter. Daher sei es schade, dass drei Spieler wegen kleinere Blessuren aus den
Trainingstagen an diesem Samstag womöglich keine Rolle spielen werden. So hat sich Andreas Knipfer an diesem Donnerstag im Training wohl einen Finger gebrochen (war am Mittag auf dem Weg ins Krankenhaus), Manuel Botic (Probleme mit der Patellasehne) und Leon Volz (Probleme mit dem Innenband im Knie). Zudem fehlen bekanntlich noch Sascha Korb (Muskelfaserriss) und der Langzeitverletzte Daniel Bernhardt (Reha, droht nach einer Absplitterung womöglich eine zweite Operation). Drei Tage frei hatten die Fußballer nach ihrer erfolgreichen Englischen Woche (neun Punkte aus drei Spielen) bekommen. „Das war ganz wichtig“,
„Zu Beginn haben uns einige schon in der Oberliga gesehen. Jetzt sehen uns manche vielleicht schon in der 3. Liga. Wir bleiben auf unserem Weg.“
stellt Wolf klar, der dann in den folgenden Tagen die Intensität mit drei Einheiten wieder erhöhte. „Wir haben uns fokussiert auf das schwere Auswärtsspiel in Homburg vorbereitet“, sagt Wolf, der schon einmal vor dem Gegner warnt: „Sie hatten zu Beginn keinen Lauf. Allerdings zuletzt fünf Spiele gewonnen.“Natürlich hatte er dabei auch die jüngste Pleite des FCH auf dem Schirm. Die erlitt der kommende Gegner der Aalener spät mit 1:2 gegen die TSG Balingen. „Homburg hat eine unglaubliche Heimstärke“, schiebt der Fußballlehrer nach und das Spiel des VfR steigt bekanntlich in deren Heimat. Zwar fehlen dem FCH Leistungsträger
VfR-Trainer Uwe Wolf (unter anderem ist Patrick Dulleck aufgrund einer Roten Karte gesperrt), dennoch werde es eine „Herausforderung dort zu bestehen“. Trotz der Siegesserie zuletzt bleibt der Trainer indessen auf dem Boden. „Zu Beginn haben uns einige schon in der Oberliga gesehen. Jetzt sehen uns manche vielleicht schon in der 3. Liga. Wir bleiben auf unserem Weg und so werden wir auf lange Sicht Erfolg haben“, stellt Wolf unmissverständlich klar. Dieser Weg führt sie nun nach Homburg und dass Serien kein Selbstläufer sind, das hat zuletzt selbst der Weltrekordhalter, die Italiener (1:2-Pleite gegen Spanien in der Nations League nach 37 Spielen ohne Niederlage), am eigenen Leib erfahren müssen.
Gästefans sind beim Spiel in Homburg zugelassen. Eine entsprechende Kasse wird am Spieltag geöffnet sein. Es gilt die 3GRegel und die Kontakterfassung.