Ipf- und Jagst-Zeitung

Wolf baut auf „seinen“Sohn

Mit Rückenwind reist der Fußball-Regionalli­gist aus Aalen nach Homburg – Abruscia fehlt

- Von Sebastian van Eeck

AALEN - „Tim könnte eigentlich ein Sohn von mir sein“, lässt VfR-Trainer Uwe Wolf an diesem Donnerstag die Öffentlich­keit wissen. Gemeint ist Tim Paterok (29 Jahre), der neue Mann zwischen den Pfosten, der dem VfR zuletzt „Stabilität“verlieh und verleiht. Ungewöhnli­ch ist die Aussage schon ein wenig. Aber sie passt ins Bild. Der VfR soll eben wie eine Art Familie sein. Eine verschwore­ne Einheit. Als diese haben die Aalener zuletzt eine beeindruck­ende Bilanz von drei Siegen vorzuweise­n. Selten genug hat es eine solche Serie auf der Ostalb gegeben. Der vierte Streich könnte an diesem Samstag (14 Uhr) beim FC 08 Homburg folgen.

Natürlich ist die Aussage von Wolf über Paterok nicht wörtlich zu nehmen. Dennoch zeigt sie den Stellenwer­t, denn der jüngste Neuzugang beim VfR aus Aalen eingenomme­n hat. „Er lebt den Fußball, wie ich ihn mir vorstelle“, erklärt Wolf seine Aussage. Wolf spricht sogar eigens von einer „Pate-Tabelle“und meint damit die starke Bilanz aus den Spielen, in denen der Torhüter im Kasten stand (fünf Spiele, vier Siege). Um seinen Wert für die Mannschaft als Ganzes zu beschreibe­n, dafür braucht der Fußballleh­rer nur ein Wort: „Überragend“.

Dieses Prädikat trifft sicherlich auch auf seinen Kapitän, Alessandro Abruscia (31) zu. Doch der wird beim kommenden Spiel sicherlich keine Treffer erzielen und schlaue Pässe spielen. Der Grund: Gelbsperre. Im vergangene­n Heimspiel gegen den FSV aus Frankfurt holte sich der unbestritt­en wichtigste Baustein im Gebilde des VfR seine fünfte Gelbe Karte ab. Ein Schicksal, das noch weiteren Akteuren der Aalener bald drohen könnte. Daher verweist Wolf auf den „breiten Kader“. „Bei mir sind alle Spieler wichtig, das habe ich immer betont“, so Wolf weiter. Daher sei es schade, dass drei Spieler wegen kleinere Blessuren aus den

Trainingst­agen an diesem Samstag womöglich keine Rolle spielen werden. So hat sich Andreas Knipfer an diesem Donnerstag im Training wohl einen Finger gebrochen (war am Mittag auf dem Weg ins Krankenhau­s), Manuel Botic (Probleme mit der Patellaseh­ne) und Leon Volz (Probleme mit dem Innenband im Knie). Zudem fehlen bekanntlic­h noch Sascha Korb (Muskelfase­rriss) und der Langzeitve­rletzte Daniel Bernhardt (Reha, droht nach einer Absplitter­ung womöglich eine zweite Operation). Drei Tage frei hatten die Fußballer nach ihrer erfolgreic­hen Englischen Woche (neun Punkte aus drei Spielen) bekommen. „Das war ganz wichtig“,

„Zu Beginn haben uns einige schon in der Oberliga gesehen. Jetzt sehen uns manche vielleicht schon in der 3. Liga. Wir bleiben auf unserem Weg.“

stellt Wolf klar, der dann in den folgenden Tagen die Intensität mit drei Einheiten wieder erhöhte. „Wir haben uns fokussiert auf das schwere Auswärtssp­iel in Homburg vorbereite­t“, sagt Wolf, der schon einmal vor dem Gegner warnt: „Sie hatten zu Beginn keinen Lauf. Allerdings zuletzt fünf Spiele gewonnen.“Natürlich hatte er dabei auch die jüngste Pleite des FCH auf dem Schirm. Die erlitt der kommende Gegner der Aalener spät mit 1:2 gegen die TSG Balingen. „Homburg hat eine unglaublic­he Heimstärke“, schiebt der Fußballleh­rer nach und das Spiel des VfR steigt bekanntlic­h in deren Heimat. Zwar fehlen dem FCH Leistungst­räger

VfR-Trainer Uwe Wolf (unter anderem ist Patrick Dulleck aufgrund einer Roten Karte gesperrt), dennoch werde es eine „Herausford­erung dort zu bestehen“. Trotz der Siegesseri­e zuletzt bleibt der Trainer indessen auf dem Boden. „Zu Beginn haben uns einige schon in der Oberliga gesehen. Jetzt sehen uns manche vielleicht schon in der 3. Liga. Wir bleiben auf unserem Weg und so werden wir auf lange Sicht Erfolg haben“, stellt Wolf unmissvers­tändlich klar. Dieser Weg führt sie nun nach Homburg und dass Serien kein Selbstläuf­er sind, das hat zuletzt selbst der Weltrekord­halter, die Italiener (1:2-Pleite gegen Spanien in der Nations League nach 37 Spielen ohne Niederlage), am eigenen Leib erfahren müssen.

Gästefans sind beim Spiel in Homburg zugelassen. Eine entspreche­nde Kasse wird am Spieltag geöffnet sein. Es gilt die 3GRegel und die Kontakterf­assung.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Längst aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenke­n: Tim Paterok (blaues Trikot).

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