Archiv des Kreises wird immer digitaler
Bläse: Historische Grundlagenarbeit, die Allen zu gute kommt
AALEN (an) - Die Digitalisierung macht auch vor den Archiven nicht halt. Seit kurzem verfügt das Kreisarchiv des Ostalbkreises über einen hochmodernen Buchscanner, mit dem sich ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Landrat Joachim Bläse ließ sich bei der Inbetriebnahme von Kreisarchivar Uwe Grupp und Armin Teuchert von der Firma book2net informieren.
Die Bedienung des Geräts geht leicht von der Hand, wie Teuchert demonstrierte. Landrat Bläse zeigte sich sehr angetan. „Dies ist der Startschuss für ein umfangreiches Digitalisierungsprogramm im Kreisarchiv. Ganz besonders freut es mich, dass die Anschaffung des Scanners über das Digitalprogramm „WissensWandel“des Deutschen Bibliotheksverbands gefördert wurde.“Dies sei ein wichtiges Signal für den Stellenwert, den Archive in unserer Gesellschaft einnehmen, zumal auch sie von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen wurden. „Hier wird historische Grundlagenarbeit gemacht, die allen Bürgerinnen und Bürgern zugute kommt“, so der Landrat weiter.
Kreisarchivar Uwe Grupp ergänzte: „Zu unseren wichtigsten Aufgaben gehört die Aufbereitung und Nutzbarmachung des Archivguts; daher setzen wir beim Thema Digitalisierung konsequent auf Open Access – auf den freien und unkomplizierten Zugang zu historischen Informationen.“Für die Fachwelt von Interesse ist auch die mitgelieferte
OCR-Software zur Texterkennung. Damit werden die gescannten Dokumente im Volltext durchsuchbar.
„Wir werden unsere Bestände systematisch erschließen und geeignetes Material regelmäßig online bereitstellen“, verspricht der Kreisarchivar. Ein erstes Digitalisierungsprojekt konzentriert sich auf Unterlagen aus der Zeit von 1943 bis 1953. Das Material zum Thema „Krieg und Neuanfang“soll thematisch aufbereitet und online nutzbar gemacht werden. Dies soll eine Anregung sein, sich mit der Vergangenheit kritisch auseinanderzusetzen, für den Geschichtsunterricht oder für eigene heimatkundliche Recherchen. Weitere Themen sind in Vorbereitung.
Der Scanner soll aber nicht nur für die Bestände des Kreisarchivs eingesetzt werden, wie der Kreisarchivar ausführte: „Auch in den Gemeindearchiven des Ostalbkreises schlummern zahlreiche unerschlossene Unterlagen. Hier bietet sich eine große Chance, über gemeinsame Projekte bisher unbekanntes Quellenmaterial ans Licht zu holen und frei verfügbar zu machen.“
Darüber hinaus sollen auch die Nutzerinnen und Nutzer vor Ort von der modernen Technik profitieren. Gegen eine geringe Gebühr können Scans aus den Archivbeständen auf Anfrage erstellt werden. Das Kreisarchiv hat damit eine ganze Reihe von digitalen Angeboten im Programm, die künftig noch weiter ausgebaut werden.