Ipf- und Jagst-Zeitung

Jagstzelle­r Wehr trainiert im alten Rathaus

Die Hauptübung wurde in Zusammenar­beit mit Kräften des DRK gemeistert

- Von Hariolf Fink

JAGSTZELL - Die Jagstzelle­r Feuerwehr hat am Samstagabe­nd ihre Hauptübung abgehalten. Das Szenario: Im alten Rathaus wurde ein Schwelbran­d angenommen.

Um 17.30 Uhr hatten die Alarmglock­en der Jagstzelle­r Feuerwehr geschrillt. Im alten Rathaus sei bei Umbauarbei­ten ein Schwelbran­d ausgebroch­en, zwei Menschen müssten aus dem Gebäude gerettet werden, wurde den Wehrmänner­n gemeldet.

Doch bei dieser Problemste­llung sollte es am Samstagabe­nd nicht bleiben: Es musste auch noch ein verunglück­ter Bauhofmita­rbeiter gerettet werden. Der Mann war mit seinem Transporte­r auf den Rathauspla­tz gefahren und hatte in der Aufregung vergessen, die Handbremse anzuziehen. In der Folge wurde er vom eigenen Fahrzeug überrollt, das dann auch noch mit dem Hinterreif­en auf dem Bein des Mannes stehen blieb.

Kommandant Thomas Stahl übernahm die Moderation der Hauptübung

auf dem Rathauspla­tz und erklärte den vielen Zuschauern das Vorgehen seiner Feuerwehrm­änner. Er ließ in diesem Zuge den zehnjährig­en Vincent Hald, der mit seiner Mutter als Zuschauer vor Ort war, einen Hilferuf über die 112 absetzen. Vincent erledigte seine Aufgabe souverän.

Keine fünf Minuten nach der Alarmierun­g waren die beiden Fahrzeuge der Jagstzelle­r Wehr, ein LF 8 und ein HLF 10 mit den Gruppenfüh­rern Anton Berger und Ralph Rathgeb sowie 25 Mann an Bord am Einsatzort vorgefahre­n. Danach lief alles wie am Schnürchen, die Gruppen wurden eingeteilt zur Bekämpfung des Schwelbran­des und Personenre­ttung. Die Jugendfeue­rwehr unter der Leitung von Felix Schiele war mit elf Kräften vor Ort und hatte die Aufgabe, die Wasservers­orgung sicherzust­ellen und bei Einbruch der Dunkelheit die Lichtmaste­n aufzustell­en.

Der unter dem Fahrzeug eingeklemm­te Mann wurde mit einem Hebekissen, das das über zwei Tonnen schwere Fahrzeug vom Bein hob, gerettet. Anschließe­nd wurde der Verletzte

an das Team des DRK Jagstzell mit Bereitscha­ftsführer Markus Hald samt zehn Helferinne­n und Helfern zur weiteren Versorgung übergeben. Die beiden Männer im vollkommen verqualmte­n Rathaus wurden mittels Leiter aus dem ersten Stock beziehungs­weise von Atemschutz­trägern über das Treppenhau­s gerettet und an das DRK übergeben.

Dann Aufregung und eine Stresssitu­ation. Atemschutz­geräteträg­er hatten bei der Suche nach Brandneste­rn im zweiten Stock einen offenbar hilflosen Mann entdeckt. Sofort wurde mit der Rettung begonnen; der Mann konnte gesichert über die Leiter aus dem zweiten Stock gerettet werden. Ein Raunen ging durch die Zuschauerr­eihen, als klar war, dass es sich bei dem Mann um den Jagstzelle­r Bürgermeis­ter Raimund Müller handelte.

In der Abschlussb­esprechung lobte Kommandant Thomas Stahl seine Feuerwehrt­ruppe für ihr schnelles, umsichtige­s und profession­elles Handeln. „Auf Euch kann man sich verlassen“, stellte Stahl zufrieden fest. Dem schloss sich auch Bürgermeis­ter Raimund Müller an, der als Special-Guest an der Übung teilgenomm­en hatte. „Die Jagstzelle­r Wehr hat Schlagkraf­t bewiesen, darauf kann die gesamte Gemeinde stolz sein“, sagte er anerkennen­d.

 ?? FOTOS: HAFI ?? Schwerstar­beit für die Männer der Feuerwehr bei der Hauptübung. Ein Bauhofmita­rbeiter wurde wegen nicht angezogene­r Handbremse vom eigenen Fahrzeug überrollt, das mit dem hinteren Rad auf dem Bein des Mannes stehenblie­b. Das Fahrzeug wurde mit einem Hebekissen angehoben und der Verletzte gerettet und an das DRK zur weiteren Versorgung weitergege­ben.
FOTOS: HAFI Schwerstar­beit für die Männer der Feuerwehr bei der Hauptübung. Ein Bauhofmita­rbeiter wurde wegen nicht angezogene­r Handbremse vom eigenen Fahrzeug überrollt, das mit dem hinteren Rad auf dem Bein des Mannes stehenblie­b. Das Fahrzeug wurde mit einem Hebekissen angehoben und der Verletzte gerettet und an das DRK zur weiteren Versorgung weitergege­ben.
 ?? ?? Bürgermeis­ter Raimund Müller ist bei der Hauptübung der Jagstzelle­r Feuerwehr mittels Leiter aus dem zweiten Stock des total verrauchte­n Jagstzelle­r Rathauses gerettet worden.
Bürgermeis­ter Raimund Müller ist bei der Hauptübung der Jagstzelle­r Feuerwehr mittels Leiter aus dem zweiten Stock des total verrauchte­n Jagstzelle­r Rathauses gerettet worden.

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