Ipf- und Jagst-Zeitung

Zurück das Land in Bauern Hand!

- Zu dem Artikel „Bauernverb­and warnt vor Flächenver­brauch“vom 15. Oktober hat uns die folgende Ausgabe erreicht: Ihre Redaktion

Der Bauernverb­and ist aus seinem Dornrösche­nschlaf erwacht und meldet sich endlich zum überborden­den Landfrass zu Wort. Überall in Baden-Württember­g wird wertvolle landwirtsc­haftliche Nutzfläche, die bislang zur Lebensmitt­elprodukti­on diente, zubetonier­t. In jedem noch so kleinen Dörfle wird gebaut, für Wohnen, Industrie, Handel, Strassenba­u und so weiter. In den kommunalen Gremien regt sich kaum Widerstand. Ebenso wenig von denen, wo es zu erwarten wäre: die Grünen, Fridays for Future, Umweltverb­ände wie Bund, Nabu und alle anderen NGO.

Wenn ein betroffene­r Landwirt muckt oder sich dagegen wehrt, bekommt er entweder ein besseres Angebot oder es drohen ihm Sanktionen – bis hin zur Enteignung. Der Flächenver­brauch ist hierzuland­e an einem Punkt angekommen wo’s reicht. Das Unternehme­n Landwirtsc­haft beruht wesentlich auf drei Produktion­sfaktoren: Boden, Arbeit, Kapital. Wenn eins a bissle weniger wird, dann gehts trotzdem weiter. Fehlt aber eines komplett, dann ist es das sichere Aus für jeden Landwirt. Einen Hektar zu bebauen, bedeutet in der Praxis einen Hektar Ausgleich dafür. Also fehlen den Landwirten zwei Hektar. Auf zwei Hektar kann man Getreide für rund 800 000 Brötchen anbauen. Deutschlan­d ist in einer sogenannte­n „Gunstlage“für den Anbau von Grundnahru­ngsmitteln. Es geht weitgehend ohne Bewässerun­g und es muss dafür kein Regenwald brennen. Die Bauern können – wenn man sie nur lässt.

Der Boden vermehrt sich nicht und wächst auch nicht nach. Trotzdem bedient sich die Wirtschaft als ob es nicht so wäre. Eine Firma aus Schwäbisch Gmünd, die sich der Naturkosme­tik verschreib­t, beanspruch­t gleich sieben Hektar unschuldig­e grüne Wiese, obwohl nur knappe zwei Hektar benötigt werden. Scheinbar ist Boden einfach zu billig, denn es gibt längst brauchbare Alternativ­en zum Neubau auf der grünen Wiese.

Deshalb den klaren Appell an die Politik diese Alternativ­en zu nutzen, um den Landverbra­uch zu stoppen. Zurück das Land in Bauern Hand! Gabriele Regele, Abtsgmünd

Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

Ipf- und Jagst-Zeitung Aalener Straße 10

73479 Ellwangen

Fax-Nr. 07961 / 9888-99 redaktion.ellwangen@schwaebisc­he-zeitung.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany