Zurück das Land in Bauern Hand!
Der Bauernverband ist aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und meldet sich endlich zum überbordenden Landfrass zu Wort. Überall in Baden-Württemberg wird wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche, die bislang zur Lebensmittelproduktion diente, zubetoniert. In jedem noch so kleinen Dörfle wird gebaut, für Wohnen, Industrie, Handel, Strassenbau und so weiter. In den kommunalen Gremien regt sich kaum Widerstand. Ebenso wenig von denen, wo es zu erwarten wäre: die Grünen, Fridays for Future, Umweltverbände wie Bund, Nabu und alle anderen NGO.
Wenn ein betroffener Landwirt muckt oder sich dagegen wehrt, bekommt er entweder ein besseres Angebot oder es drohen ihm Sanktionen – bis hin zur Enteignung. Der Flächenverbrauch ist hierzulande an einem Punkt angekommen wo’s reicht. Das Unternehmen Landwirtschaft beruht wesentlich auf drei Produktionsfaktoren: Boden, Arbeit, Kapital. Wenn eins a bissle weniger wird, dann gehts trotzdem weiter. Fehlt aber eines komplett, dann ist es das sichere Aus für jeden Landwirt. Einen Hektar zu bebauen, bedeutet in der Praxis einen Hektar Ausgleich dafür. Also fehlen den Landwirten zwei Hektar. Auf zwei Hektar kann man Getreide für rund 800 000 Brötchen anbauen. Deutschland ist in einer sogenannten „Gunstlage“für den Anbau von Grundnahrungsmitteln. Es geht weitgehend ohne Bewässerung und es muss dafür kein Regenwald brennen. Die Bauern können – wenn man sie nur lässt.
Der Boden vermehrt sich nicht und wächst auch nicht nach. Trotzdem bedient sich die Wirtschaft als ob es nicht so wäre. Eine Firma aus Schwäbisch Gmünd, die sich der Naturkosmetik verschreibt, beansprucht gleich sieben Hektar unschuldige grüne Wiese, obwohl nur knappe zwei Hektar benötigt werden. Scheinbar ist Boden einfach zu billig, denn es gibt längst brauchbare Alternativen zum Neubau auf der grünen Wiese.
Deshalb den klaren Appell an die Politik diese Alternativen zu nutzen, um den Landverbrauch zu stoppen. Zurück das Land in Bauern Hand! Gabriele Regele, Abtsgmünd
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