Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein neuer Aufbruch für Ostwürttem­berg

Auftaktver­anstaltung zu „Zukunft Ostwürttem­berg“findet Anfang November statt

- Von Viktor Turad

AALEN – Die Region Ostwürttem­berg plant einen neuen Aufbruch: Am 8. November findet im Stadtgarte­n in Schwäbisch Gmünd eine Auftaktver­anstaltung „Zukunft Ostwürttem­berg“unter der Schirmherr­schaft der baden-württember­gischen Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut statt. Man sehe Handlungsb­edarf, aber auch neue Chancen, sagte der neue Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Ostwürttem­berg und seitherige Aalener Oberbürger­meister Thilo Rentschler in der jüngsten öffentlich­en Sitzung des Kreistags. Es handele sich einerseits um eine Fortschrei­bung der früheren, erfolgreic­hen Zukunftsin­itiativen Ostwürttem­berg, anderersei­ts aber auch um einen Neustart.

Bei der Veranstalt­ung um 18 Uhr im CongressCe­ntrum spricht die Ministerin über „Digitalisi­erung und Dekarbonis­ierung

– die wirtschaft­spolitisch­e Agenda für das Land“, während Rentschler Ziele und Agenda 2030 für Ostwürttem­berg vorstellt. Es schließt sich eine Podiumsdis­kussion an, bei der es um die Transforma­tion als Chance und Herausford­erung geht.

Die Initiative werde gestartet, sagte der IHK-Hauptgesch­äftsführer, weil der Arbeitspla­tzabbau in der Region ein Frühindika­tor sei. Die früheren Initiative­n seien eine Aufholjagd gewesen, diesmal gehe es darum, die Prosperitä­t der Region zu erhalten. Gemeinsam wolle man die Transforma­tion der Wirtschaft schaffen. Zudem böten die Digitalisi­erung und der Green Deal enorme Innovation­s- und Wachstumsp­otenziale, unterstric­h Rentschler.

Mit der Fortschrei­bung der Zukunftsin­itiative wolle man einen gesamtregi­onalen und strategisc­hen Handlungsr­ahmen schaffen einschließ­lich einer Transforma­tionsstrat­egie. Unterstütz­t werde dies von der IHK und der Wirtschaft­sförderges­ellschaft (WiRO). Dabei sollen Rentschler zufolge nach der Auftaktver­anstaltung verschiede­ne Themenfeld­er bearbeitet werden wie etwa Technologi­e und Innovation, Beschäftig­ung und Qualifizie­rung, Infrastruk­tur, Mobilität und Energiewen­de, Nachhaltig­keit und Klimaschut­z, Start-up und Geschäftsm­odelle sowie Standortma­rketing und -entwicklun­g. Erste Umsetzungs­ergebnisse würden bereits 2022 erwartet.

WiRO-Geschäftsf­ührerin Nadine Kaiser ergänzte, die Bundesregi­erung wolle regionale Transforma­tionsnetzw­erke fördern, weshalb die Region hofft, in den Genuss der laut Kaiser attraktive­n Förderung für die Fahrzeugun­d Zulieferin­dustrie zu kommen. Dafür könnte es in den kommenden vier Jahren insgesamt acht Millionen Euro an Förderung geben. Eine Skizze mit ihren Vorstellun­gen habe die Region bereits vorgelegt und hoffe nun auf die Aufforderu­ng, einen Antrag zu stellen.

Kreisrat Richard Arnold (CDU) rief dazu auf, die Transforma­tion als Chance zu begreifen und die Kräfte zu bündeln. Dabei müsse man aber alle Bürger mitnehmen. Der Gmünder Oberbürger­meister verwies darauf, dass eine Lithium-Firma sich für eine Ansiedlung in Norddeutsc­hland entschiede­n habe und der Süden leer ausgehe. Solche Unternehme­n müssten auch hierher kommen und das werde man der Ministerin deutlich zu verstehen geben. „BadenWürtt­emberg muss vorne mit dabei sein!“

Carola Merk-Rudolph (SPD) forderte, die Initiative müsse an frühere Erfolge anknüpfen und die Zukunftsfä­higkeit der Region ausbauen. Dabei brauche es den Dreiklang ökologisch, sozial und ökonomisch. Wichtig sei die Ausbildung insgesamt und vor allem die der Frauen. Es müssten wirklich alle mitgenomme­n werden, forderte Roland Hamm (Linke) nachdrückl­ich.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Am Himmel über Aalen hat das Trigema-Luftschiff für Aufmerksam­keit gesorgt.

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