Spatenstich für ein schnelles Internet
Ab dem Frühjahr 2024 können 210 Haushalte von den Glasfaserleitungen profitieren
NEULER - Rund 210 Haushalte der Gemeinde Neuler können bald Zugang zum Highspeed-Internet erhalten. Am Mittwoch war Spatenstich. Damit kann der Ausbau des Breitbandnetzes in die heiße Phase übergehen. Sie dauert rund zwei Jahre und soll im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.
Nach Monaten der Vorbereitung erfolgte der Startschuss für die Tiefbauarbeiten. Damit können erschlossene Haushalte ab Frühjahr 2024 in den Genuss von bis zu 1000 Megabits pro Sekunde kommen. Kräftig in die Hände spuckten auf Einladung von Bürgermeisterin Sabine Heidrich beim Spatenstich Vertreter aller Ausbaupartner. Das waren Peter Bieg, Vertreter des Bereichs Infrastrukturmanagement der NetCom BW, Matthias Steiner, Geschäftsführer Netze ODR, Daniel Bader, Teamleiter Netzdienstleistungen Breitband der EnBW ODR, Wolfgang Hirsch, Vertreter des Fachbereichs Geoinformation und Landentwicklung des Landratsamts Ostalbkreis, Wolfgang Rölle, Geschäftsführer Komm.Pakt.Net, Benjamin Voss vom Projektträger PWC, Simon Haag, Geschäftsführer Haag-Bau, sowie Manuel Haag als Bauleiter der gleichnamigen Firma.
Heidrich zeigte sich hocherfreut über den Meilenstein für die Gemeinde. „Filme streamen, im Home Office arbeiten, im Netz einkaufen – all das und noch vieles mehr funktioniert nur, wenn auch die dahinterstehende Infrastruktur große Datenmengen
ohne Probleme von A nach B übertragen kann“, so Heidrich. Dabei stoße das bestehende Kupfernetz schon heute häufig an seine Grenzen. „Deswegen ist es nun an der Zeit für einen Umstieg auf moderne und zukunftssichere Glasfaserleitungen“, so die Bürgermeisterin.
Die lange Reihe der Grußwortredner war sich einig, dass es heute unabdingbar sei, auf ein schnelles Internet zurückgreifen zu können. Das habe die Corona-Pandemie anschaulich vor Augen geführt. An Homeoffice und Homeschooling habe vor der Pandemie noch keiner gedacht. Ziel des Projekts sei es, eine gute Infrastruktur für seither Unterversorgte
zu schaffen. Speziell im ländlichen Raum sei dies ein wichtiges Kriterium, waren sich alle einig.
Und so hatten alle ein Lächeln im Gesicht, dass es nun für Neuler endlich losgehen kann. Dahinter stecken Zahlen und Daten, die Matthias Steiner von der Netze ODR verdeutlichte. So seien beim jetzigen Projekt rund zwölf Kilometer an Gräben zu buddeln, in denen rund 50 Kilometer Glasfaser eingeblasen werden.
Simon Haag, Geschäftsführer der mit den Tiefbauarbeiten betrauten Firma, dankte für das Vertrauen und hoffte auf eine unfallfreie Ausführung, bei der man im Zeitplan bleiben wolle. Benjamin Voß von der Firma
PPC hoffte auf eine hohe Förderquote, und Peter Bieg von der NetCom-Betreiberseite lobte den mutigen Entschluss der Gemeinde Neuler.
Im Rahmen des Ausbauprojekts sind in den kommenden Wochen zunächst einmal umfangreiche Tiefbaumaßnahmen nötig. Deren Ziel ist es, die Gemeinde an das Kernnetz der NetCom BW, dem späteren Netzbetreiber, anzubinden. Daneben werden Glasfaserleitungen über die Grundstücke bis zu den Hausanschlüssen der vom Ausbau profitierenden Gebäude verlegt (Fiber-tothe-Building-Ausbau; kurz: FTTB). Verantwortet werden diese Arbeiten von der Gemeinde selbst, die hierbei jedoch Unterstützung von Komm.Pakt.Net erhält. Im zweiten Bauabschnitt wird die NetCom BW die sogenannte aktive Technik, durch die eine Datenübertragung über die neu gebauten Leitungen erst möglich wird, aufbauen und installieren. Anschließend kann das Netz in Betrieb genommen werden.
Für diesen Schritt in eine digitale Zukunft wird die Gemeinde Neuler rund 1,4 Millionen Euro investieren. Selbst aufbringen muss sie nur einen geringen Teil dieser Kosten. 90 Prozent der Summe sind durch die Fördertöpfe des Bundes und des Landes Baden-Württemberg gedeckt.