Gemeinderat Stödtlen besichtigt Windräder
Dort entstehen zwei neue Anlagen – Ein Windrad ist bereits fertig, das andere wird derzeit aufgebaut
STÖDTLEN (hafi) - Der Stödtlener Gemeinderat hat die Baustelle der neuen Windräder beim Freihof besichtigt. Die Firma Windkraft Uhl hatte dazu eingeladen und die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte konnten sich vor Ort ein Bild der neuen Anlagen machen.
Sascha Krohn von der Firma Vestas, die die Windräder herstellt, gab als Verantwortlicher des Projekts einen umfassenden Einblick in die Anlagen. Eines der beiden Windräder ist nach einer Woche Bauzeit bereits fertig, aber noch nicht ans Netz gegangen. Das zweite wird gerade in rund 500 Metern Entfernung aufgebaut.
Matthias Pavel von der Firma Windkraft Uhl erzählte, dass man mit der Projektierung bereits im Jahre 2014 begonnen habe. Mit Helm und Warnweste ausgestattet, ließen sich die Gemeinderäte von Sascha Krohn in die Sicherheitsvorkehrungen einweisen. Er verwies darauf, dass auf das Thema Sicherheit großer Wert gelegt werde. „So ein Windrad wird von 2500 bis 3000 Schrauben zusammengehalten und wenn alles fertig ist, darf nichts mehr passieren, nachdem es vom TÜV abgenommen worden ist“, sagte er.
Bei den beiden Windrädern handelt es sich um kleinere Anlagen, die bis zur Nabe 87 Meter hoch sind. Die Rotoren haben einen Durchmesser von 67 Metern, der Maschinenraum ist fünf Meter breit und zehn Meter lang und wiegt ohne Getriebe 60 Tonnen
mit diesem rund 120 Tonnen. Der Transport der 85 Meter langen Rotorblätter erfolgt auf riesigen Lastwagen. Hergestellt werden die Rotorblätter in China, von dort werden sie mit dem Schiff nach Cuxhaven transportiert.
Zusammengehalten wird das Bauwerk von M-48-Schrauben, die einzeln 9,5 Kilogramm wiegen. Aufgebaut wird das Windrad von einem Kettenkran mit 650 Tonnen Tragkraft. Dieser hat weniger Bodendruck als ein normaler Radlader und verdichtet deshalb den Boden nicht so stark.
Ist die Anlage in Betrieb, so leistet ein Windrad bei Volllast 3,6 Megawatt, das sind 3600 Kilowattstunden. Der Strom wird nach Ellwangen ins Umspannwerk der EnBW/ODR eingespeist. Ausgestattet sind beide Windenergieanlagen mit einer automatischen Steuerung, die zum Beispiel bei Starkwind die Rotoren so beeinflussen kann, dass sie zum Stehen kommen.
Auch gibt es eine Schattenabschaltung, die verhindert, dass Menschen in naheliegenden Gebäuden vom Schattenwurf der Rotoren gestört werden. Ein Kamerasystem reagiert auf Landwirte oder Wildvögel in der Nähe, sodass die Rotoren stehenbleiben. Nur gegen den Eiswurf kann nichts getan werden. Im Winter sollte man sich also von solchen Anlagen fernhalten.
Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte waren begeistert und durften einzeln die untere Plattform besichtigen.