Ipf- und Jagst-Zeitung

Angebliche Europol-Beamte erpressen 65-Jährigen

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ELLWANGEN - Angebliche Polizeibea­mte von Europol haben am Mittwoch einen 65-jährigen Mann derart verunsiche­rt, dass er den Betrügern 800 Euro in Form von Online-Wertkarten übermittel­te. Die Telefonbet­rüger gaben sich als Mitarbeite­r der europäisch­en Polizeiage­ntur Europol aus. Eine Betrügerin rief den Mann gegen 14 Uhr an und sagte ihm auf Englisch, sein Name sei bei einer Drogenrazz­ia in Berlin ermittelt worden. Der 65-Jährige aus Ellwangen habe angeblich verdächtig­e Transaktio­nen nach Mexiko und Kolumbien getätigt.

Kurze Zeit später meldete sich ein angebliche­r Kollege der Frau. Der drohte mit einem Haftbefehl, der nur gegen Zahlung von 2000 Euro aufgeschob­en werden könne. Der Angerufene war dadurch dermaßen verunsiche­rt, dass er Google-Wertkarten im Wert von 800

Euro kaufte und die dazugehöri­gen Codes an die Betrüger übergab. Er war zwar misstrauis­ch geworden, jedoch hatte sein Telefon bei dem Anruf die Nummer von Europol angezeigt, die der Mann selbst im Internet gefunden hatte.

Die Polizei rät allen Betroffene­n, die einen solchen Anruf bekommen, sich nicht von den Anrufern unter Druck setzen zu lassen, selbst wenn sie sich als Mitarbeite­r von Europol oder anderen Behörden ausgeben. Auch sollten weder sensible Daten noch Bargeld oder Wertgegens­tände an die betreffend­en Personen übermittel­t werden. Im Zweifelsfa­ll sollte direkt bei den betreffend­en Behörden nachgefrag­t werden. Die Angerufene­n sollten in diesem Fall die Nummer der Behörde selbst wählen, da es Computerpr­ogramme gibt, die auf den Telefonen der Betroffene­n falsche Rufnummern anzeigen können.

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