Sorge um medizinische Versorgung
Stödtlen brennt das Fortbestehen der Ellwanger Klinik auf den Nägeln
STÖDTLEN - Die mögliche Schließung der Ellwanger Sankt-AnnaVirngrund-Klinik macht den Stödtlener Bürgerinnen und Bürgern, aber auch den Gemeinderäten, Sorgen. Sie befragten Bürgermeister Ralf Leinberger, gleichzeitig Mitglied im Kreistag, zum aktuellen Stand. Letztlich wurde vereinbart, dass die Gemeinde Stödtlen ein Schreiben an den Kreis richten solle, in dem die Sorgen der Stödtlener um die medizinische Versorgung klar zum Ausdruck kommen.
Dass das Fortbestehen der Ellwanger Sankt-Anna-Virngrund-Klinik der Gemeinde Stödtlen auf den Nägeln brennt, merkte man schon zu Beginn der Diskussion. Es kam die Frage auf, ob eine Kommune wie Stödtlen bei der Reform der Klinikstruktur ein Mitspracherecht habe. Bürgermeister Ralf Leinberger verneinte dies. „Die Defizite der drei Kliniken in Ellwangen, Aalen und Mutlangen sind vorhanden. Schlimmer aber noch ist die Unterbelegung der Betten, oft auch wegen fehlenden Personals. Diese Fallzahlen wiegen schwer“, sagte er und fügte hinzu, dass eine geplante Entscheidung über eventuelle Schließungen oder einer Zentralisierung bis zum 1. Juli wohl nicht möglich sein werde.
„Warum wird nur mit Fallzahlen operiert?“, fragten die Räte. Für
Stödtlen sei die Ellwanger Sankt-Anna-Virngrund-Klinik als medizinischer Standort äußerst wichtig, sagten sie. „Ist denn die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger gar nichts mehr wert, gelten nur noch Fallzahlen?“, fragte Gemeinderat Karl Nefzger. Gemeinderat Marco Benninger fragte ergänzend, wie es denn jetzt weitergehe. Zugleich mahnte er, dass in der Klinikfrage der Staat gefordert sei. „Wer fährt von Stödtlen nach Dinkelsbühl, wenn in Ellwangen ein hochmoderner Klinikstandort vorhanden ist, in den außerdem Millionen Euro investiert wurden?“, fragte er.
„Wie es genau weitergeht und ob die Entscheidung, zum Beispiel eine Klinik zu schließen, die richtige ist, weiß niemand“, sagte Leinberger.
„Das Thema gehört in die Öffentlichkeit“, betonte er und fügte hinzu, dass es wichtig sei, dass ein Patient in 15 Minuten notärztlich versorgt werde und dass er in 30 Minuten in einem Krankenhaus wie Ellwangen sein könne.
Die Räte forderten Bürgermeister Leinberger auf, ein Schreiben an die Kreisverwaltung zu schicken, in dem die Sorgen der Stödtlener als Randgemeinde des Ostalbkreises klar zum Ausdruck kommen. Der Beschluss hat folgenden Wortlaut: „Der Gemeinderat von Stödtlen spricht sich für eine klinische Versorgung aus im Ostalbkreis, welche die 15 Minuten Erstversorgung und 30 Minuten bis ins Krankenhaus gewährleistet.“Die Räte stimmten einstimmig für dieses Forderungsschreiben.