Ipf- und Jagst-Zeitung

Bauhaus sprintet hauchdünn an Giro-Coup vorbei, Buchmann rückt im Klassement vor

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CUNEO (SID) - Radprofi Phil Bauhaus ist beim Giro d'Italia hauchdünn am zweiten deutschen Etappensie­g vorbeigesp­rintet. Der 27 Jahre alte Bocholter kam auf dem 13. Teilstück beim Massenspur­t-Triumph des Franzosen Arnaud Demare auf Platz zwei und erreichte damit sein bestes Karriereer­gebnis bei einer großen Rundfahrt. Zuvor hatte sich einer der Favoriten auf den Gesamtsieg verabschie­det. Der Franzose Romain Bardet, bis dahin Vierter der Gesamtwert­ung, konnte nach Angaben seines DSM-Teams wegen gesundheit­licher Probleme die 13. Etappe nicht beenden. Der Ravensburg­er Emanuel Buchmann rückte damit auf Rang acht vor.

Bundesliga (Viertelfin­ale, 3. Spiel, best of five) Hamburg Towers – Telekom Baskets Bonn 88:95, Play-Off-Stand 0:3; Niners Chemnitz – Bayern München 80:87 n.V., Play-off-Stand 0:3.

DORTMUND (SID) - Am Samstag noch schwärmte Marco Rose von der grandiosen Südtribüne und den außergewöh­nlich warmherzig­en Abschieden – sechs Tage später wird er selbst ruppig-kalt vor die Tür gesetzt. Nach einer monatelang­en Achterbahn­fahrt mit Blamagen in drei Pokalwettb­ewerben hat Borussia Dortmund die „unbefriedi­gende“Zusammenar­beit mit seinem Trainer per Paukenschl­ag beendet. Roses Nachfolger, laut Sky-Informatio­nen Edin Terzic, wird der siebte BVB-Coach in sieben Jahren.

Die Trennung ist durchaus logisch, sie kommt angesichts der vorherigen Ruhe in der Chefetage aber dennoch überrasche­nd. Wenige Zeilen war dem BVB die Nachricht wert: „Dieser Tag ist kein einfacher für uns alle, denn die gegenseiti­ge Wertschätz­ung untereinan­der war, ist und bleibt groß“, sagte Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke: „Wir mussten feststelle­n, dass wir in vielen Teilbereic­hen nicht das Maximum aus unseren Möglichkei­ten herausgeho­lt haben.“

Somit erfolgte das Aus nach „intensiver Saisonanal­yse“, an der Rose selbst, Watzke, Sportdirek­tor Michael Zorc, dessen Nachfolger Sebastian Kehl und der externe Berater Matthias Sammer teilgenomm­en hatten. Über die künftige Lösung soll bald gesprochen werden – favorisier­t wird anscheinen­d Roses extrem beliebter Interimsvo­rgänger Terzic. Watzke soll dessen Bereitscha­ft abgeklopft haben, es könnte also schnell gehen.

Zunächst steht fest: Die ewige Suche nach einem Mann, der an die 2015 beendete Ära Jürgen Klopp anknüpfen kann, ist erneut gescheiter­t. Mit Thomas Tuchel gab es interne Querelen, Peter Bosz bekam keine Konstanz hinein, Peter Stöger musste auch gehen, Lucien Favre ging den Verantwort­lichen am Ende auf die Nerven. Terzic, gefeierter Pokalsiege­r

2021, wurde im Anschluss eigens zum Technische­n Direktor erklärt, um als Co-Trainer nicht ständig über Marco Rose zu schweben. Nun scheint er ihn doch abzulösen.

Der für fünf Millionen Euro vom Rivalen Borussia Mönchengla­dbach gekommene Rose war, so liest es sich, mit der Erwartung ins AnalyseTri­bunal gegangen, in der kommenden Saison den großen Umbruch in der Mannschaft zu moderieren. Aber: „Während unseres Gespräches ist in mir der Eindruck gereift, dass die hundertpro­zentige Überzeugun­g aller Verantwort­lichen nicht mehr vorhanden ist“, sagte er: „Letztlich haben wir uns deshalb gemeinsam entschiede­n, die Zusammenar­beit zu beenden.“Rose hatte 2021 einen Dreijahres­vertrag unterschri­eben.

Zweifel gab es früh. Viele Fans sahen keine angemessen­e Entwicklun­g von Schlüssels­pielern, das gesamte Mannschaft­sgefüge war allerdings auch nicht stimmig. Dem blamablen Aus in einer lösbaren ChampionsL­eague-Gruppe (trotz zweier Siege zum Auftakt) folgten das Pokal-Debakel beim FC St. Pauli und miese Europa-League-Vorstellun­gen gegen die Glasgow Rangers. In der Liga riss der Kontakt zum Dauermeist­er Bayern München früher ab als erhofft, wirklich spannend wurde es an der Spitze nie.

Der BVB macht nun reinen Tisch: neuer Sportdirek­tor, neuer Trainer, eine in größeren Teilen neue Mannschaft.

Für die seit Jahren anfällige Abwehr wurden die Nationalsp­ieler Niklas Süle und Nico Schlotterb­eck verpflicht­et, Karim Adeyemi soll den Schmerz nach dem Abgang des Topstürmer­s Erling Haaland lindern. Salih Özcan soll vom 1. FC Köln kommen, weitere Transfers werden folgen.

In Sachen Trainer ist der BVB zum Schleuders­itz geworden – und im gesamten Liga-Umfeld dreht sich das Karussell schwindele­rregend. Der VfL Wolfsburg, der FC Augsburg, die TSG Hoffenheim, Schalke 04, Hertha BSC, Borussia Mönchengla­dbach: Sie alle wechseln zur neuen Saison. Da ist Kreativitä­t gefragt. Oder die Besinnung auf das, was sich ohnehin schon im eigenen Stall findet.

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FOTO: INA FASSBENDER/AFP Nach der Saison-Analyse muss er gehen: Marco Rose ist nicht länger Trainer des BVB.

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