Robert Leipertz sagt „ade“zum Schlossberg
Nach Saisonende in der 2. Liga reflektiert „Leipi“über seine Zeit beim 1. FC Heidenheim
HEIDENHEIM - Fast hätte sich Robert Leipertz in seinem letzten Spiel für den 1. FC Heidenheim mit einem Tor verabschiedet, doch der VAR machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Schon am 6. Juni startet der Offensivmann beim SC Paderborn. Frank Schmidt wird ihn aber weiterhin begleiten – zumindest in seinen Träumen.
„Ich hab halt zu große Füße, da muss ich mal mit meinen Eltern reden“, so Leipertz über seinen nicht gegebenen Treffer in der 78. Minute. Trotz der Abseitsentscheidung gewannen die Heidenheimer gegen den Karlsuher SC mit einem Doppelpack von Kevin Sessa und sicherten sich mit etwas Glück von den anderen Plätzen den sechsten Tabellenplatz. Auf der Osttribüne wurde gefeiert, mit „Leipi“auf dem Zaun.
Nach dem Spiel vor 10599 Zuschauern fehlten dem 29-Jährigen die Worte. „Ich habe schon damit gerechnet, dass ein bisschen was von den Fans kommt, aber es waren extra fünf Minuten nur für mich“, erzählte Leipertz im Interview. Die Beziehung mit den Fans sei immer sehr emotional und etwas Besonderes gewesen sein. Im Jahr 2016 wechselte er an die Brenz und wurde schnell zum Publikumsliebling. Auch mit Frank
Schmidt hatte Leipertz, der insgesamt 37-mal für die Heidenheimer einnetzte, stets ein gutes Verhältnis. „Leipi trägt sein Herz am rechten Fleck, aber manchmal auch ein bisschen zu viel auf der Zunge“, so der langjährige Trainer auf der Pressekonferenz. Auf die Frage, wie er seine Zeit beim FCH beschreiben würde, hatte Leipertz eine Anekdote parat. „Manchmal werde ich nachts wach und denke mir, jetzt hat mich der Trainer schon im Traum angeschrien“, erzählte der 29-Jährige lachend, der sich am vergangenen Donnerstag sogar noch leicht am Muskel verletzt hatte.
„Deswegen war es überragend, wie er heute gespielt hat“, so Schmidt. „Wir werden ihn sehr vermissen, aber ich bin mir sicher, dass wir ihm auch schon bald fehlen werden“, ergänzte der 48-Jährige. Dass die Mannschaft beim Feiern des Saisonfinales nochmal richtig Gas geben wird, soll der Cheftrainer schon vor dem Spiel gesagt haben. „Heute Abend kann es etwas länger dauern, da halte ich mich nicht zurück“, so Leipertz. Für ihn sei seine Station in Heidenheim mit Abstand die schönste Zeit in seiner bisherigen Karriere gewesen. Mit den Worten „Ich komme immer wieder gern an den Schlossberg zurück“, verabschiedete sich der Offensivmann.
„Manchmal werde ich nachts wach und denke mir, jetzt hat mich der Trainer schon im Traum angeschrien.“
Robert Leipertz über Frank Schmidt