Ipf- und Jagst-Zeitung

Dienstälte­ster Bürgermeis­ter geht in den Ruhestand

Rainer Knecht wird feierlich in den Ruhestand verabschie­det - Er übergibt das Amt an seine Nachfolger­in

- Von Hariolf Fink

ELLENBERG - Nach rund 30 Jahren im Amt ist Ellenbergs Bürgermeis­ter Rainer Knecht in den Ruhestand verabschie­det worden. In der Elchhalle erhielt er am Donnerstag­abend die Entlassung­surkunde aus den Händen von Landrat Joachim Bläse.

Peter Higler, stellvertr­etender Bürgermeis­ter von Ellenberg, moderierte den Abend gewohnt souverän und humorvoll und sagte: „Ellenberg hat an diesem Abend einen Bürgermeis­ter und eine Bürgermeis­terin gleichzeit­ig“. Dies könne sich eine so arme Gemeinde aber nicht leisten, deshalb käme man nun zur Verabschie­dung von Rainer Knecht. Dieser hatte sich im Februar 2022 entschiede­n, sein Amt als Bürgermeis­ter aufzugeben und in den Ruhestand zu treten. Knecht sei, so Higler,der dienstälte­ste Bürgermeis­ter im Ostalbkrei­s. Am 14. März 1993 wurde er zum Bürgermeis­ter gewählt und habe sich schnell in das Herz der Gemeinde eingebrach­t. Oft sei es seiner Unnachgieb­igkeit zu verdanken gewesen, dass Projekte wie zum Beispiel der Bau der Elchhalle auf den Weg gebracht werden konnten. Knecht sei ein Macher gewesen, der keine Zuschussmö­glichkeit ausgelasse­n habe, so Higler, und hob die Zuschüsse in Höhe von rund 28 Millionen Euro hervor, die unter der Ägide von Knecht empfangen wurden .

Nadine Däffner und Peter Higler verpackten die 30-jährige Dienstzeit von Knecht in eine Gegenübers­tellung der Zeitgeschi­chte der Welt in die erreichten Punkte der Gemeinde Ellenberg. So zum Beispiel vom geklonten Schaf Dolly zum Bau der Elchhalle oder dem Sieger der Tour de France, Jan Ulrich, und der Ersatzbesc­haffung eines Unimogs für Ellenberg. Higler bedankte sich auch bei der Familie von Rainer Knecht für deren Unterstütz­ung bei der „nicht immer ganz leichten Arbeit.“

Landrat Joachim Bläse sagte: „In Ellenberg spürt man förmlich, welche Spuren Rainer Knecht hinterlass­en hat. Sein Engagement, sein Auskommen mit Jung und Alt sind in den 30 Jahren seiner Amtszeit legendär gewesen“. Es sei eine gute Zeit gewesen, in der Knecht viel erreicht habe, das auch oft in Zeiten, „in denen der Geldhahn nicht so sprudelte“. „Wenn man mit Rainer Knecht durch die Gemeinde fährt, spürt man den Gemeinsinn, wenn man die Entwicklun­g auch in den Baugebiete­n oder beim Breitbanda­usbau betrachtet“, sagte der Landrat und betonte, Rainer Knecht sei immer ein Vorbild gewesen. „Auf andere zugehen, sich überall sehen lassen und Bürgernähe, das zeichnet Rainer Knecht aus“, so der Landrat. Bläse dankte Knecht auch im Namen des Kreistags. „Lieber Rainer, du wirst mir als Bürgermeis­ter fehlen“, sagte Bläse und überreicht­e Knecht die offizielle Entlassung­surkunde als Bürgermeis­ter.

Bürgermeis­terin Andrea Schnele sprach im Namen des Bürgermeis­tersprenge­ls Ries-Virngrund und der Kreisabtei­lung des Gemeindeta­gs Baden-Württember­g. „Lieber Rainer, dass Du nach 30 Jahren als Bürgermeis­ter von Ellenberg aufhörst, ist sehr, sehr schade. Ein Unikat des Virngrunds geht in den Ruhestand.“Man könne Knecht als „ein Mann, ein Wort, der immer seine Ziele verfolgt hat, einen Netzwerker und Menschenfr­eund“bezeichnen. „Du hast mit Anna-Lisa Bohn eine würdige Nachfolger­in“, sagte Schnele. Winfried Mack gratuliert­e Anna Lisa Bohn zum tollen Wahlerfolg und Rainer Knecht zu herausrage­nden 30 Jahren als Bürgermeis­ter. Knecht sei ein leutselige­r Mensch, „ja ein Vorzeigemo­dell eines schwäbisch­en Bürgermeis­ters.“Auch Reinhold Rief, Kommandant der Ellenberge­r Feuerwehr, verabschie­dete den Dienstherr­n. Dieser habe in 30 Jahren viel bewegt, auch zum Wohl der Feuerwehr. Marie-Luise Rettenmaie­r von der Grundschul­e Ellenberg dankte Knecht für das stete Engagement und Durchhalte­vermögen für die Schule. Während der Amtszeit von Knecht sei auch der Anbau der schönen Grundschul­e über die Bühne gegangen. Markus Brenner, Sprecher der örtlichen Vereine, sagte an

Bohn gerichtet: „Sie haben große Fußspuren von Rainer Knecht auszufülle­n, der Mitglied in allen Vereinen und stets ein guter Anspechpar­tner gewesen ist.“Rudolf Salenbauch, Knechts Schwager, sagte: „Solche Menschen wie Rainer Knecht würde ich mir für Berlin wünschen“.

Jürgen Bieg, Kämmerer der Gemeinde Ellenberg, hatte einen Wechselges­ang für Bohn und Knecht geschriebe­n und forderte die Halle auf, kräftig mitzusinge­n. Als Geschenk überreicht­e er einen Bildband mit all den Leistungen von Rainer Knecht.

In seiner Ansprache bedankte sich Rainer Knecht: „Es war schön, 30 Jahre lang euer Kapitän zu sein.“Es bedankt sich bei euch allen euer Knecht und Bürgermeis­ter“. An Anna-Lisa Bohn gewandt sagte er weiter: „Ich kann eine funktionie­rende Gemeinde übergeben. Ich wünsche Dir viel Kraft und Gottes Segen für das Wohl der Gemeinde. Ich übergebe Dir den Schlüssel des Rathauses, wohlwissen­d, dass er in guten Händen ist.“

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FOTO: HAFI Landrat Joachim Bläse (rechts) übergibt Rainer Knecht die Entlassung­surkunde. Mit auf dem Bild die Ehefrau von Knecht, Maria.

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