So will Bopfingen im Winter Energie sparen
Hallenbad schließt - Weihnachtsbeleuchtung bleibt
BOPFINGEN - Die Lage ist ernst, sehr ernst. In einem ausführlichen Vortrag hat Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler am Donnerstagabend im Gemeinderat erläutert, warum dringend Gas eingespart werden muss. Nach Zahlen, die den Stadtwerken Aalen vorliegen, müsste der inländische Gasverbrauch um mindestens 15 Prozent reduziert werden, um eine Gasmangellage in Deutschland abzuwenden.
Neben den Maßnahmen, auf die sich Bund, Länder und Landkreis verständigt haben, will die Stadt Bopfingen folgende darüber hinausgehende Vorkehrungen umsetzen:
Das Hallenbad wird geschlossen. Zum zweiten Schulhalbjahr im Januar will man die Situation neu bewerten.
Im Bildungszentrum soll auf Ölheizung umgestellt werden.
So wird geheizt: Flure in öffentlichen Nichtwohngebäuden 15°C, Vereinsräume 19 °C, Kindergärten 21°C, Waschräume und Duschen 21°C, Mensa 21°C, Oberstufenraum Bildungszentrum 20°C.
Bei Veranstaltungen in den städtischen Turn- und Sporthallen wird im Einzelfall nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung entschieden, ob die Hallentemperatur erhöht wird.
Computer und andere Elektrogeräte sollen nicht auf Standby laufen, sondern abgeschaltet werden (Ausname Server).
Nicht möglich sei eine teilweise Abschaltung der Straßenbeleuchtung, wie Bühler erläuterte. Denn im
Stadtgebiet befänden sich drei Landesund eine Bundesstraße, deren Beleuchtung durchgehend angeschaltet bleiben müsse. Eine seperate Schaltung von Seitenstraßen, wie bei Neubaugebieten, sei bislang leider nicht möglich, beziehungsweise eine Umrüstung zu teuer. Der zielführendere Weg sei hier die weitere Umstellung auf LED. Vergleichsweise günstig seien laut Bühler die Kosten der Weihnachtsbeleuchtung. Diese belaufen sich laut dem Bürgermeister bei 280 Kilowattstunden auf 44,54 Euro. Es mache sich bezahlt, dass man hier komplett auf LED umgestellt habe. In Schloßberg lägen die Kosten bei 11,09 Euro.
Insgesamt könne Bopfingen mit allen Maßnahmen etwa 50 Prozent seines gesamten Gasverbrauchs einsparen, so Bühler.
Bettina Maria Weber (CDU) stimmte für ihre Fraktion in allen Punkten zu. Man müsse dort ansetzen, wo man Großes erreichen kann. Sie regte noch die Anschafffung von CO2Ampeln für Klassenzimmer an, um bedarfsgerecht lüften zu können. Diese seien bereits für 50 bis 60 Euro pro Stück erhältlich. Bürgermeister Bühler wollte dies prüfen lassen. Carola Merk-Rudolph (SPD) stimmte ebenfalls zu, gab aber zu bedenken, man müsse auch mittel- und langfristige Maßnahmen ergreifen, um vom Gas wegzukommen und Energie einzusparen. Die Umrüstung auf LED-Leuchten müsse Priorität haben. In Sachen Weihnachtsbeleuchtung könne man ein Zeichen setzen und diese zwei Stunden weniger scheinen lassen.