Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Bayern jubeln wieder

Musiala brilliert gegen Aufbaugegn­er Leverkusen – Auch Starzugang Mané trifft wieder

- Von Christian Kunz, Klaus Bergmann und Jan Mies

MÜNCHEN (dpa) - Thomas Müller grinste breit, Julian Nagelsmann klatschte hochzufrie­den und erleichter­t seine Stars ab. Angetriebe­n vom brillant aufspielen­den Jamal Musiala hat der FC Bayern gegen einen hilfsberei­ten Aufbaugegn­er Bayer Leverkusen seinen Negativlau­f in der Bundesliga gestoppt. Nach zuletzt vier sieglosen Spielen konnte Trainer Nagelsmann erleichter­t ein nie gefährdete­s 4:0 (3:0) seiner dominanten Mannschaft bejubeln.

„Wir müssen weitere Spiele genau so spielen. Wir müssen dieses Level halten und in den nächsten Spielen so weiter machen“, sagte Musiala: „Der Druck war auf uns alle groß, alle haben sich auf uns fokussiert. Wir alle wollen gewinnen und die Nummer eins sein. Der Druck ist immer da bei Bayern, damit müssen wir umgehen.“Leverkusen­s Kerem Demirbay äußerte: „Die Bayern haben das Spiel aufgezogen in den ersten Minuten, das war brutal. Das ist sehr, sehr schwierig für uns in dieser Situation.“

Die Offensivsp­ieler Leroy Sané (3. Minute), Musiala (17.), Sadio Mané (39.) und Müller (84.) profitiert­en bei ihren Treffern teilweise von freundlich­er Unterstütz­ung der Werkself –insbesonde­re durch den zweimal patzenden Torwart Lukas Hradecky. Besonders gefeiert wurde der von Nagelsmann erhoffte „Knotenplat­zer“für Mané, der erstmals seit über einem Monat wieder traf.

Während die Münchner eine Woche vor dem Bundesliga-Knaller bei Borussia Dortmund zumindest für eine Nacht den BVB von Rang zwei verdrängte­n, wird die Situation für die Leverkusen­er und Trainer Gerardo Seoane durch das Abrutschen auf den Relegation­srang brenzlig.

Die Bayern zeigten sich nach der Länderspie­lpause wie ausgewechs­elt, das lag nicht nur an ihren bordeauxro­ten Sondertrik­ots zum Oktoberfes­t. Mit eindeutige­r Körperspra­che und starken Offensivak­tionen vom Anpfiff weg dominierte der Rekordmeis­ter

die Partie. Sané erzielte sein drittes Saisontor nach 149 Sekunden nach Vorarbeit von Joshua Kimmich und Musiala. Letzterem gelang nur wenig später unter Mithilfe von Hradecky sein fünftes Saisontor – und Oliver Kahn dürfte sehr zufrieden gewesen sein.

„Wir sind hier bei Bayern München!“, hatte der Vorstandsc­hef kurz vor dem Anpfiff gefordert: „Hier und heute gibt es für die Mannschaft nur ein einziges Ziel – und das ist ein Sieg.“Die vier Spiele ohne einen solchen hatten arg dem Münchner Selbstvers­tändnis widersproc­hen. Am Freitagabe­nd schallten bereits nach 20 Minuten erste Meisterges­änge durch die Arena. Auch wenn Tabellenfü­hrer Union Berlin (Samstag bei Eintracht Frankfurt) immer noch zwei Punkte entfernt ist.

Leverkusen fand in der ersten halben Stunde praktisch überhaupt nicht statt. Erst in der 34. Minute prüfte Moussa Diaby Nationalto­rwart Manuel Neuer. Der BayernKeep­er stand nach seiner Corona-Infektion anders als der ebenfalls bei der DFB-Auswahl positiv getestete und später eingewechs­elte Leon Goretzka in der Startelf. Für den offensiven Glanz sorgte wieder einmal insbesonde­re der 19-jährige Youngster Musiala – und dann traf auch noch Mané erstmals im heimischen Stadion und machte die Münchner Freude perfekt. Der in den vergangene­n Spielen glücklose Starzugang schien von der Strafraumg­renze erst eine Anspielsta­tion zu suchen, zog dann aber aus dem Stand ab und war erfolgreic­h. Sofort kamen die Teamkolleg­en zum Torjubel – und wieder hatte Kahn recht behalten. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Sadio diese Vollstreck­er-Qualität dann zeigt“, hatte der Bayern-Chef prophezeit. Mané hatte zuvor zuletzt im August getroffen.

Um Schlimmere­s zu verhindern, stärkte Seoane zur zweiten Halbzeit mit zwei Wechseln die Defensive, zu sehen war davon zunächst nichts. Die Bayern kamen weiterhin viel zu leicht vor und in den Bayer-Strafraum. Manés vermeintli­ch zweiter Treffer in der 56. Minute zählte nicht wegen eines vorausgega­ngenen Fouls von de Ligt an Odilon Kossounou. Die gute Bayer-Chance durch den eingewechs­elten Amine Adli entschärft­e wenig später Neuer (65.). Das Spiel war aber längst entschiede­n. Müller traf nach einem Ausrutsche­r des glücklosen Hradecky.

 ?? FOTO: MIS/IMAGO ?? Vier Spiele nicht gewonnen? Der FC Bayern um Sadio Mané (re.) zeigt nach der Länderspie­lpause seine Klasse.
FOTO: MIS/IMAGO Vier Spiele nicht gewonnen? Der FC Bayern um Sadio Mané (re.) zeigt nach der Länderspie­lpause seine Klasse.

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