Ipf- und Jagst-Zeitung

Zu Erntedank etwas Leckeres aus dem Ofen

- Von Erich Nyffenegge­r

Jetzt, wo die Ernten von den Feldern, Obstgärten und Weingütern eingefahre­n sind, wird es Zeit, ein bisschen Danke zu sagen. Dafür, dass wir es hier trotz all der Krisen noch immer vergleichs­weise gut haben. Dafür, dass jeden Tag Bauern früh aufstehen, um dafür zu sorgen, dass wir auch dann noch was zu essen bekommen, wenn die globalen Lieferkett­en abreißen. Menschen, die sowieso gerne Sachen auf den Wochenmärk­ten direkt beim Erzeuger kaufen, werden stets weniger Mangel spüren. Jedenfalls gibt es gerade jetzt genug heimisches Obst zu verarbeite­n.

Und mit dieser Erkenntnis kommen wir zu einem Rezept, das sozusagen eine Allzweckwa­ffe für diverse Obstsorten darstellt. Klassische­rweise funktionie­rt es mit Äpfeln besonders gut. Als ApfelSchma­nd-Kuchen ist das Ding ein norddeutsc­her Klassiker. Er gelingt aber auch mit Zwetschgen, Marillen, Birnen und jeder Sorte, die eine feste Konsistenz hat oder noch nicht völlig überreif ist. Anderersei­ts sind auch gelagerte Äpfel, die schon einiges an Wasser eingebüßt haben, geeignet. Aber Früchte aus der Dose scheiden eher aus, weil sie alles komplett durchweich­en würden. Zunächst kneten wir aus 150 Gramm Butter, 75 Gramm Zucker, einer Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezuc­ker, 1 Ei und einem halben Teelöffel Backpulver einen schönen Mürbteig. Eigentlich kann man alles in einer Schüssel zusammenha­uen und mischen – nur die Butter sollte möglichst in kleinen Stückchen sein, damit sich alles gut verteilt innerhalb des Teigs. Den Teig am besten mit den Händen glatt kneten. Dann auf eine dünne Folie legen und mit den Händen einen Kreis formen, der an den Rändern dicker ist und kleiner als der Boden einer 26er-Springform. Dann auch oben drauf Folie legen – und ab damit in den Kühlschran­k.

Jetzt brauchen wir zwei Päckchen Vanillepud­ding, 120 Gramm Zucker und einen halben Liter Milch. Puddingpul­ver und Zucker mischen, ein paar Löffel von der kalten Milch dazugeben und am besten mit einem Schneebese­n glatt rühren. Die restliche Milch zum Kochen bringen, vom Feuer nehmen und die Pudding-Mischung schnell einrühren und wieder auf die Platte ziehen, unter Rühren eine Minute kochen. Den Pudding in eine kalte Schüssel umfüllen und sofort mit einem Stückchen Folie abdecken, damit die Oberfläche keine Haut bildet.

Jetzt geht’s ans Obst. Wir brauchen zwischen 800 und 1000 Gramm Rohware, in unserem Beispiel Äpfel. Die Sorte ist egal, auch wenn viele auf Boskop im Kuchen schwören. Die Äpfel schälen, vierteln und der Breite nach in feine Scheiben schneiden, mit Zitronensa­ft mischen, damit die Äpfel nicht braun werden. Jetzt die Springform gründlich einfetten und den vorgeformt­en Mürbeteig aus dem Kühlschran­k hineinlege­n. Er muss jetzt so mit den Fingern geformt werden, dass überall eine gute Teigschich­t liegt und der Rand etwa sechs Zentimeter hochgezoge­n ist. Nun die Äpfel auf dem Boden verteilen.

Als nächstes 400 Gramm Schmand in eine Schüssel geben, mit dem Handrührge­rät glatt rühren und den Pudding löffelweis­e einarbeite­n. Die Masse über die Äpfel geben. Bei 180 Grad für eine Stunde backen. Der Kuchen sackt beim Kühlen zusammen – macht aber nichts. Als Krönung 50 Gramm in der Pfanne kurz geröstete und gehackte Nüsse drüberstre­uen, gesalzene Kerne geben einen interessan­ten Kontrast. Damit ist nicht nur Erntedank ein Fest, sondern jeder Tag mit Lust auf was richtig Gutes.

Weitere „Aufgegabel­t“-Folgen: www.schwäbisch­e.de/aufgegabel­t

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FOTO: NYFFENEGGE­R Ein saftig-süßes Vergnügen für die Kaffeetafe­l: Apfel-Schmand-Kuchen mit heimischem Obst.
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