Zu Erntedank etwas Leckeres aus dem Ofen
Jetzt, wo die Ernten von den Feldern, Obstgärten und Weingütern eingefahren sind, wird es Zeit, ein bisschen Danke zu sagen. Dafür, dass wir es hier trotz all der Krisen noch immer vergleichsweise gut haben. Dafür, dass jeden Tag Bauern früh aufstehen, um dafür zu sorgen, dass wir auch dann noch was zu essen bekommen, wenn die globalen Lieferketten abreißen. Menschen, die sowieso gerne Sachen auf den Wochenmärkten direkt beim Erzeuger kaufen, werden stets weniger Mangel spüren. Jedenfalls gibt es gerade jetzt genug heimisches Obst zu verarbeiten.
Und mit dieser Erkenntnis kommen wir zu einem Rezept, das sozusagen eine Allzweckwaffe für diverse Obstsorten darstellt. Klassischerweise funktioniert es mit Äpfeln besonders gut. Als ApfelSchmand-Kuchen ist das Ding ein norddeutscher Klassiker. Er gelingt aber auch mit Zwetschgen, Marillen, Birnen und jeder Sorte, die eine feste Konsistenz hat oder noch nicht völlig überreif ist. Andererseits sind auch gelagerte Äpfel, die schon einiges an Wasser eingebüßt haben, geeignet. Aber Früchte aus der Dose scheiden eher aus, weil sie alles komplett durchweichen würden. Zunächst kneten wir aus 150 Gramm Butter, 75 Gramm Zucker, einer Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Ei und einem halben Teelöffel Backpulver einen schönen Mürbteig. Eigentlich kann man alles in einer Schüssel zusammenhauen und mischen – nur die Butter sollte möglichst in kleinen Stückchen sein, damit sich alles gut verteilt innerhalb des Teigs. Den Teig am besten mit den Händen glatt kneten. Dann auf eine dünne Folie legen und mit den Händen einen Kreis formen, der an den Rändern dicker ist und kleiner als der Boden einer 26er-Springform. Dann auch oben drauf Folie legen – und ab damit in den Kühlschrank.
Jetzt brauchen wir zwei Päckchen Vanillepudding, 120 Gramm Zucker und einen halben Liter Milch. Puddingpulver und Zucker mischen, ein paar Löffel von der kalten Milch dazugeben und am besten mit einem Schneebesen glatt rühren. Die restliche Milch zum Kochen bringen, vom Feuer nehmen und die Pudding-Mischung schnell einrühren und wieder auf die Platte ziehen, unter Rühren eine Minute kochen. Den Pudding in eine kalte Schüssel umfüllen und sofort mit einem Stückchen Folie abdecken, damit die Oberfläche keine Haut bildet.
Jetzt geht’s ans Obst. Wir brauchen zwischen 800 und 1000 Gramm Rohware, in unserem Beispiel Äpfel. Die Sorte ist egal, auch wenn viele auf Boskop im Kuchen schwören. Die Äpfel schälen, vierteln und der Breite nach in feine Scheiben schneiden, mit Zitronensaft mischen, damit die Äpfel nicht braun werden. Jetzt die Springform gründlich einfetten und den vorgeformten Mürbeteig aus dem Kühlschrank hineinlegen. Er muss jetzt so mit den Fingern geformt werden, dass überall eine gute Teigschicht liegt und der Rand etwa sechs Zentimeter hochgezogen ist. Nun die Äpfel auf dem Boden verteilen.
Als nächstes 400 Gramm Schmand in eine Schüssel geben, mit dem Handrührgerät glatt rühren und den Pudding löffelweise einarbeiten. Die Masse über die Äpfel geben. Bei 180 Grad für eine Stunde backen. Der Kuchen sackt beim Kühlen zusammen – macht aber nichts. Als Krönung 50 Gramm in der Pfanne kurz geröstete und gehackte Nüsse drüberstreuen, gesalzene Kerne geben einen interessanten Kontrast. Damit ist nicht nur Erntedank ein Fest, sondern jeder Tag mit Lust auf was richtig Gutes.
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