Ipf- und Jagst-Zeitung

Große Unterschie­de bei Bremsweg und Verschleiß

Ein aktueller ADAC-Test zeigt, welche Winterreif­en für Kleinwagen und kleinere SUVs überzeugen

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Teure Winterreif­en für Kleinwagen wie VW Polo oder Opel Corsa kosten rund 100 Euro pro Stück, für günstigere Modelle verlangen Händler manchmal nur gut die Hälfte. Doch wer zur nahenden Kältesaiso­n neue Gummis für die Räder braucht, sollte nicht nur auf den Preis schauen. Wie der ADAC in einem aktuellen Test ermittelt hat, ist allein der Unterschie­d beim Bremsweg immens.

So kam der Test-Kleinwagen mit dem beim Bremsweg bestplatzi­erten Bridgeston­e Blizzak LM005 (Gesamtnote 3,0; durchschni­ttlich etwa 96 Euro) auf nasser Fahrbahn aus 80 Stundenkil­ometern nach 36,2 Metern zum Stehen. Waren die beiden letztplatz­ierten und insgesamt jeweils mit „mangelhaft“bewerteten Reifen aufgezogen, waren es je rund zehn Meter Bremsweg mehr.

Als weiteres Manko stellten die Tester unter den Kandidaten teils unharmonis­ches Ansprechen auf Lenkbefehl­e und die Neigung zum frühen Übersteuer­n fest. Dies führte zur Abwertung und zu nur ausreichen­den Noten im Vierer-Bereich für die jeweiligen Reifen.

Gute Leistungen, insbesonde­re bei Nässe, Schnee und trockener Fahrbahn, zeigten dagegen die drei mit der Note 2,2 im Gesamtrank­ing am besten bewerteten Modelle Continenta­l WinterCont­act TS 870 (100 Euro), Goodyear Ultragrip 9+ (96 Euro) und Semperit Speed-Grip 5 (80 Euro). Dicht dahinter liegt der Michelin Alpin 6 mit der Note 2,3 (99 Euro).

Insgesamt 33 Reifen für die kalte Jahreszeit nahm der ADAC unter die Lupe – darunter nicht nur in der Dimension 185/65 R15 für Kleinwagen, sondern auch passende für SUV der unteren Mittelklas­se wie Skoda Karoq oder Audi Q3 (215/60 R16).

Bei der größeren Dimension gab es vor allem große Differenze­n im Verschleiß. Für den in dieser Kategorie am schlechtes­ten platzierte­n Winterreif­en ermittelte der ADAC eine Laufleistu­ng von knapp 24 000 Kilometern – der Spitzenrei­ter in dieser Einzeldisz­iplin, der Sava Eskimo HP2 (Gesamtnote 3,0; 121 Euro), erreichte rund 43 000 Kilometer. Das

Schlusslic­ht in der Gesamtwert­ung zeigte zudem schlechtes Kurvenverh­alten auf trockener Fahrbahn.

Unter Berücksich­tigung aller Prüfkriter­ien landeten bei der Dimension 215/60 R16 die beiden Modelle Continenta­l WinterCont­act TS 870 (159 Euro) und Dunlop Winter Sport 5 (154 Euro) mit der Gesamtnote 2,1 ganz vorn, gefolgt vom Goodyear UltraGrip Performanc­e + (158 Euro) und dem Michelin Alpin 6 (167

Wer neue Winterreif­en braucht, sollte sie wegen etwaiger Lieferengp­ässe besser rechtzeiti­g ordern, so der Auto Club Europa (ACE). Zudem sollte das Produktion­sdatum nicht länger als 18 Monate zurücklieg­en. Denn diese Zeit muss von der potenziell­en maximalen Nutzungsda­uer abgezogen werden, was sich negativ auf das Preis-Leistungs-Verhältnis auswirke. Der ACE rät, Reifen maximal zehn Jahre ab Produktion zu nutzen – unabhängig vom Profil. Denn die Gummimisch­ung wird brüchig. Der Zeitpunkt der Produktion lässt sich anhand der sogenannte­n DOT-Nummer an der Reifenflan­ke ablesen. Eine vierstelli­ge Zahl – etwa 2019 – besagt, dass der Pneu in der 20. Kalenderwo­che des Jahres 2019 gemacht wurde. (dpa)

Euro), die jeweils mit 2,3 benotet wurden. Für alle vier spricht der ADAC eine besondere Empfehlung aus, weil sie ohne Schwächen in den Hauptkrite­rien blieben. (dpa)

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FOTO: BENJAMIN NOLTE/DPA Beim Winterreif­entest gab es drei Spitzenrei­ter.

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