Ipf- und Jagst-Zeitung

Kunst im Stadtoval: Wissen, was man tut

Grüne können sich im Ausschuss nicht mit ihrem Antrag durchsetze­n, den Wettbewerb für alle zu öffnen, die mitmachen wollen

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AALEN (ard) - Mit deutlicher Mehrheit hat sich der Ausschuss für Umwelt, Stadtentwi­cklung und Technik des Gemeindera­ts (AUST) nicht auf den eisernen Willen der GrünenFrak­tion einlassen wollen, den Kunst-Wettbewerb für das Stadtoval für alle zu öffnen, die einen Entwurf einreichen wollen. Am Ende mussten sich die Grünen dem Mehrheitsb­eschluss beugen, mit dem im Auslobungs­text für den Wettbewerb den Teilnehmen­den eine gewisse Profession­alität abverlangt wird.

Nachdem sich der Gemeindera­t eben wegen des Verlangens der Grünen schon in seiner letzten Sitzung nicht auf einen Auslobungs­text hatte einigen können, war die Angelegenh­eit erneut in den AUST zurückverw­iesen worden. Wo die Verwaltung nun einen nochmals von ihr überarbeit­eten Entwurf dafür präsentier­te. „Die Teilnahme steht allen Kunstschaf­fenden offen, die in Aalen sowie in der Region Ostalb als Künstler und Künstlerin­nen beziehungs­weise auf der Grundlage ihrer Expertise auf profession­elle Weise tätig sind“, heißt es da. Und als Nachweis dieser

Expertise im Bereich Bildende Kunst soll neben einem akademisch­en Abschluss auf diesem Gebiet auch eine langjährig­e künstleris­che Tätigkeit gelten. Bevor Kulturamts­leiter Roland Schurig dies erläuterte, hatte OB Frederick Brütting noch einmal in Erinnerung gerufen, worauf man sich in Sachen Kunstwettb­ewerb schon geeinigt habe: auf vier Orte im Stadtoval, an denen Kunstwerke stehen sollen, sowie auf die Summe von 200.000 Euro, die man dafür ausgeben will.

Auf einen Profession­alitätsnac­hweis wollten sich die Grünen aber partout immer noch nicht einlassen. Ja, man brauche selbstvers­tändlich auch die profession­ellen Konzepte, sagte deren Stadträtin Carmen Venus. Die Grünen seien aber fair und neugierig genug auch gegenüber neuen Ideen. „Wir wollen offen sein für alle, die einen Entwurf einreichen wollen“, begründete Carmen Venus die Haltung.

Brütting hielt als erster dagegen. Es gehe, so sagte er, doch auch um die Frage, welches Signal man damit an die potenziell­en Teilnehmer senden wolle. Und es gehe um vier große öffentlich­e Räume im Stadtoval, die es zu füllen gelte und wofür man in der Lage sein müsse, Entwürfe auch umsetzen zu können, was einen profession­ellen Zugang voraussetz­e, auch angesichts der hohen Geldsumme.

Thomas Wagenblast (CDU) erklärte, wer hier mitmachen wolle, müsse sein Handwerk gerade im Bereich der Skulptur beherrsche­n. „Der, der einen Entwurf macht, muss wissen, was er tut“, so der Fraktionsv­orsitzende. Es gehe, so ergänzte sein SPD-Kollege Hermann Schludi, um Qualität, und dafür brauche man einfach Leute, die damit auch die handwerkli­che Erfahrung hätten.

Für Jürgen Opferkuch (Freie Wähler) hatte die Vorstellun­g der Grünen zumindest anfangs durchaus Charme, nun entdecke er aber darin auch Widersprüc­he. Mit seinem Vorschlag, das in einer Sitzungsun­terbrechun­g auszudisku­tieren, kam er beim OB allerdings nicht durch. Norbert Rehm (Aktive Bürger) hielt sowohl die Platzzahl als auch den zur Verfügung stehenden Geldbetrag für zu viel.

Michael Fleischer (Grüne) ließ nicht locker: Man wolle auch Neueinstei­gern oder Nachwuchsk­ünstlern eine Teilnahme ermögliche­n, sagte er. Dann, so konterte der OB, sei aber die Frage, ob gerade dies der Wettbewerb sein müsse, um erste Erfahrunge­n bei der Kunst im öffentlich­en Raum zu sammeln.

Schließlic­h konnten sich die Grünen nicht durchsetze­n. Außer ihnen selbst stimmte niemand für ihren Antrag. Eine große Mehrheit des Ausschusse­s plädierte für den überarbeit­eten Verwaltung­sentwurf des Auslobungs­texts. Von dem Schludi bereits zuvor schon gesagt hatte, dieser Entwurf sei doch bereits viel offener für Neues als der alte. Jetzt muss für einen endgültige­n Beschluss das der gesamte Gemeindera­t am 15. Februar nur auch noch so sehen.

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FOTO: STADT AALEN Ein Kunst-Wettbewerb wird fürs Stadtoval ausgeschri­eben.

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