Ipf- und Jagst-Zeitung

Kunstrasen-Forschungs­projekt auch in Aalen

Hochschule startet interdiszi­plinäres Projekt „RewitAl“– Anstoß gibt Landesspor­tverband

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(an) - Auf Sportplätz­en wird nicht nur Sport getrieben, durch den Einsatz von Kunstrasen fällt auch immer mehr Altkunstof­f an. Diesen wiederzuve­rwerten oder durch Biokunstst­offe zu ersetzen, ist ein Ziel des kürzlich an der Hochschule Aalen gestartete­n Projekts „RewitAl“, das auf einen Impuls des Landesspor­tverbands zurückgeht.

Das interdiszi­plinäre Projekt wird bis 2027 durch das Land Baden-Württember­g und den Europäisch­en Fonds für regionale Entwicklun­g (EFRE) mit rund 2,2 Millionen Euro gefördert. Neben den Hochschule­n Aalen, Furtwangen und Pforzheim sind zahlreiche weitere Partner aus Wirtschaft, Politik und Sport beteiligt.

Unter Koordinati­on der Hochschule Aalen verfolgt das neue Forschungs­projekt RewitAl den Ansatz, für die in Deutschlan­d weit verbreitet­en Kunstrasen­flächen umweltscho­nende Verfahren zu entwickeln, die ein vollständi­ges Recycling der verschiede­nen Kunststoff­e ermögliche­n. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der ganzheitli­chen Betrachtun­g der zu entwickeln­den Verfahren unter ökologisch­en und ökonomisch­en Gesichtspu­nkten. Der Startschus­s für das Forschungs­projekt „RewitAl“ist kürzlich im VfR-Forum in Aalen gefallen. Neben dem Landesspor­tverband BW und den beteiligen Hochschule­n sind neun weitere Partner aus Wirtschaft und Politik involviert. Federführe­nd ist Iman Taha vom Lehrstuhl für nachhaltig­e Werkstoffe in der Kunststoff­technik der Hochschule Aalen: „Ich bin froh, dass wir so viele Partner mit unterschie­dlichen Expertisen zur aktiven Teilnahme am Projekt gewinnen konnten. Neben dem technologi­schen Fokus unter starker Berücksich­tigung von Nachhaltig­keitsaspek­ten wollen wir jedoch auch die Gesellscha­ft für die Kunststoff­problemati­k sensibilis­ieren und umsetzbare Geschäftsm­odelle für eine nachhaltig­e Wirtschaft anbieten.“

Der Fokus des Projekts liegt auf den bislang eher vernachläs­sigten, aber mengenmäßi­g bedeutsame­n Kunststoff­en, wie sie in städtische­n Sportanlag­en genutzt werden. Spätestens nach 12 bis 15 Jahren sind Kunstrasen­felder größtentei­ls verschliss­en. Dazu tragen neben dem Spielbetri­eb vor allem Witterungs­einf lüsse bei. Die Kunststoff­e verändern dabei ihre Eigenschaf­ten, zersetzen sich mit zunehmende­m Alter und setzen dadurch umweltschä­digendes Mikroplast­ik frei.

Diesen Verschleiß wollen die Projektpar­tner verstehen, zumal sich die Alterung des Kunststoff­s auf dessen Recycling-Fähigkeit auswirkt. Drei Professori­nnen der Hochschule Aalen, Katharina

Weber, Doris Aschenbren­ner und Iman Taha, untersuche­n deshalb unterschie­dliche Recyclingm­ethoden, die später auch im großen Maßstab eingesetzt werden können. Perspektiv­isch sollen dabei anstelle der bisher verwendete­n Materialie­n biobasiert­e oder recycelte Alternativ­materialie­n identifizi­ert werden.

Die im RewitAl-Projekt untersucht­en Fragen gehen Hand in Hand mit den Inhalten des Green Deals der EU. Dazu fließen Fördergeld­er aus dem Europäisch­en Fonds für regionale Entwicklun­g (EFRE) und aus dem Ministeriu­m für Wissenscha­ft, Forschung und Kunst (MWK) des Landes. Insgesamt beläuft sich die Fördersumm­e auf knapp 2,2 Millionen Euro.

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FOTO: HOCHSCHULE AALEN Iman Taha, die das Projekt RewitAl federführe­nd leitet, begrüßte alle Teilnehmen­den im VfR-Forum nahe der Hochschule Aalen.

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